



Anti-Antisemitismus statt Christentum
Vorbemerkung: Für den Unterzeichneten, konfrontiert mit dem verschleimten Allgemeinzustand seines österreichischen Vaterlandes, haben Meinungskämpfe mit dem Ziel der Wahrheitssuche prinzipiellen Reiz. In diesem Sinn veröffentlicht er die nachfolgende, im vorigen Heft schon angekündigte (...)
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Das ist machbar!

Von 1919 bis 1930 gab es in Wien einen antisemitischen Geheimbund, der Juden, d.h. also liberale Intellektuelle, aus Öffentlichen Stellungen drängte und CV-er wie schlagende Burschenschafter auf freiwerdende Positionen hievte. Dieser Verein hieß „Deutsche Gemeinschaft“ und war ein Aftermieter des (...)

Antisemitismus ist Privatsache

Der Mord an den Juden ist das schwarze Loch in der Menschheitsgeschichte. Wenn wir achtlos daran vorbeigehen, könnte es uns alle verschlingen. Das Dunkelste und Unheimlichste an Hitlers Judenmord ist bis heute sein Motiv. War es bloßer Wahnsinn oder hatte das Methode? Wenn wir auf eine Antwort (...)

Die Judenfalle
Über Wege, Umwege und Sackgassen der jüdischen Arbeiterbewegung im Osten sprach der deutsche Journalist Eike Geisel mit zwei deutschen Juden, Jakob Moneta und Jakob Taut, die beide aus Polen stammen. Anlaß war das Erscheinen der Autobiographie eines Proletariers aus Warschau: Hersch Mendel: (...)

Die Professoren trafen sich in aller Heimlichkeit. Der spätere Unterrichtsminister und letzte Obmann der Christlichsozialen Partei, Emmerich Czermak, führte das Protokoll. Man diskutierte, wie der Kollege von der juridischen Fakultät, der Strafrechtler Stephan Brassloff, „auf immer“ von der Wiener (...)

Arbeiterbewegung und Antisemitismus — ein heikles Thema, bisher fast nur von Außenstehenden angepackt und gegen die Arbeiterbewegung gewendet. Leopold Spira, Chefredakteur des Wiener Tagebuch, hat’s gewagt, und es ist ihm ein interessantes, lesbares und übersichtliches Buch gelungen: »Feindbild (...)

Bild-Journalist, widerlich Betr.: Michael Siegert: »Jud kaputt?«/Jänner-Februar-Heft 1982 War schon der Cover des FORVM vom Jänner/Februar 1982 und der Titel des Artikels von Michael Siegert (»Jud kaputt/Jud süßsaurer«) befremdend, so leistete sich Siegert in seinem nachfolgenden »Bericht« über den (...)

In seinem Buch „The Invisible Writing“ (Deutsch: Die Geheimschrift; 1954) behauptet Arthur Köstler, Freuds Text „Ein Wort zum Antisemitismus“ sei auf seine Bitten hin entstanden. Er erschien auf deutsch, mit Übersetzung ins Englische („On Antisemitism“), am 25. November 1938 in der von Arthur Köstler (...)

Während ich die Aeusserungen in Presse und Literatur studierte, zu denen die letzten Judenverfolgungen Anlass gegeben haben, fiel mir ein Aufsatz in die Hand, der mir so aussergewöhnlich schien, dass ich ihn zu meinem Gebrauch exzerptierte. Der Verfasser sagte darin ungefähr folgendes: „Ich stelle (...)

Kein Antisemitismus

24 slowakische Intellektuelle — darunter ein leibhaftiger katholischer Bischof — wandten sich im vorigen Oktober an die Angehörigen des jüdischen Volkes. Ihre nachstehende Erklärung, mit der sie für die Deportationen von Juden aus der Slowakei Abbitte leisten, zeigt uns, wie man mit Geschichte auch (...)

Ein aufwendiges Symposion — es dauerte eine Woche, vom 19. bis 23. Oktober. Zu den Mitveranstaltern gehörten viele Institutionen. Unter den leitenden Personen die Zeithistorikerin Erika Weinzierl, zur Planung hatte man Friedrich Stadler geholt, der sich von dem Titel „Die vertriebene Vernunft — (...)

Fernschreiben mit der Vorrangstufe „ssd“ sind, der offiziellen polizeiinternen Definition nach, Nachrichten, die den Empfänger möglichst schnell erreichen müssen. Das ssd-Fernschreiben PWPR Nr. 9275 kam am Samstag, dem 27. Juni 1987, um 10.05 Uhr, es war ein Fernschreiben des (...)

Mit auffallender Regelmäßigkeit wird die österreichische christlich-soziale Bewegung und ihre modernste parteipolitische Ausformung, die ÖVP, mit dem Vorwurf des Antisemitismus konfrontiert und muß sich dies auch — mit Recht und Fug — gefallen lassen. Ob es nun die Judenstern-gelben Plakate aus dem (...)

Das legale Maß an Antisemitismus

Einblicke in diese gewährt, wieder einmal, unser Spezialist für Brandstiftungen, Norbert Leser, der noch nie so nah bei Robert Prantner war. Einen bemerkenswerten Beitrag zur Identitätsfindung und -sicherung im Gedenkjahr 1988 leistete sich der berühmte katholische Spezialist Norbert Leser, (...)

Wie zugehörig fühlen sich die jüdischen „Nachgeborenen“ angesichts des unverhohlen zur Schau getragenen Antisemitismus der „anderen“, oft Nachkriegskinder wie sie? Wenn die 36jährige Ruth Beckermann auf ihrem Weg zur Nationalbibliothek den Wiener Albertinaplatz überquert, muß sie an Alfred Hrdlickas (...)

Ginge es vernünftig zu auf der Welt, müßte mit den sechs Millionen Toten auch der Antisemitismus gestorben sein. Wer könnte nach dem Massenmorden, das die jüdische Bevölkerung der meisten europäischen Länder nahezu ausgelöscht hat, noch etwas gegen Juden haben? Doch, wie wir alle wissen, ist diese (...)

Der Hamburger Mäzen Jan Philipp Reemtsma hat die Unternehmen, die vom KZ Neuengamme, südöstlich von Hamburg, profitierten, angesprochen und um die Unterstützung bei der Neugestaltung der Gedenkstätte auf dem ehemaligen KZ-Gelände gebeten. Die Antworten der Herren aus Industrie und Politik wurden in (...)

Zu Hause werden sie von antisemitischen Organisationen unter Druck gesetzt, als Auswanderer Richtung Palästina für zionistische Aussiedlungspolitik instrumentalisiert. Die sowjetischen Juden, Opfer in Moskau, werden in den von Israel besetzten Gebieten zu Tätern. Während in Moskau die Beamten auf (...)

Der Autor, 1928 in Baden bei Wien geboren, emigrierte 1938 über die Schweiz, Italien und Jugoslawien nach Ungarn und kehrte 1951 nach Österreich zurück, wo er unter Pseudonymen und eigenem Namen in »AZ« und FORVM publizierte. Der zwischen 1980 und 1987 viermal aus Ungarn ausgewiesene Journalist ist (...)

Friederice Beyers „Die Antisemiten sind die Israelis“ hat, gemeinsam mit Karl Pfeifers „Friede oder Realitätsflucht“ im vorigen Heft, jene produktive Erregung ausgelöst, der wir die wildesten Diskussionen danken: hier ist sie, mehr im nächsten Heft. Zudummheiten „Friederice Beyer“ zitiert mich in (...)

Zionismus = Rassismus? Am 10. November 1975 nahm die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution an, die Zionismus mit Rassismus gleichsetzt. Das Ziel der Urheber dieser Resolution war es, den Staat Israel und die Bewegung, die ihn hervorgebracht hat, zu verleumden. Sowohl in der (...)

Die österreichischen Massenmedien schildern den innerjugoslawischen Konflikt eindimensional als eine Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse. Auf der einen Seite die bösen Panzerkommunisten und die Tschetniks, auf der anderen die guten römisch-katholischen Demokraten, „die Kroaten“, die nur Opfer (...)

Ob die katholische Kirche eine moralische Autorität oder bloß eine weltweite politische Institution ist? Ihr Anspruch werde an ihren Taten gemessen. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Erzbischof Aloys Stepinac, das Oberhaupt der katholischen Kirche Kroatiens, mit einer Anzahl (...)

Rassismus Die gut gekleidete, ältere ungarische Dame bückt sich im Autobus und zischt ins Ohr des Nigerianers Osa: „Warum gehst Du nicht nach Hause, Nigger?“ Laut Aussagen afrikanischer und arabischer Studenten sind solche rassistischen Belästigungen seit der Wende vor zwei Jahren in Ungarn (...)

Opfer der Opfer Der französische Historiker Pierre Vidal-Naquet setzt sich in seinem Buch „Les Assassins de la Mémoire“ (Die Mörder der Erinnerung) mit den Leugnern und Verharmlosern der Schoa auseinander und erklärt den Begriff „Inexistentialismus“ als Leugnung von gesellschaftlichen, politischen, (...)

1988 wurde in ganz Westdeutschland an die Pogrome von 1938 erinnert, es gab offizielle und weniger offizielle Veranstaltungen. Leute, die sich mit Bitburg, mit dem Historikerstreit und der Vergangenheitsbewältigung seit längerem beschäftigt hatten, konnten sich des Eindrucks nicht erwehren, daß es (...)

H.L., Sekretär des Comité International des Camps, teilt hier erstmals auf Deutsch Forschungsergebnisse mit, die man selbst in der »Encyclopädie des Holocaust« vergeblich sucht. -Red. Als erstes nationalsozialistisches Konzentrationslager wurde am 22. März 1933 Dachau seiner Bestimmung übergeben. (...)

K.P., geboren 1928 in Baden bei Wien, FORVM-Autor und Mentor unserer Blattmacher seit Michael Siegert, wird am 31. August d.J. als Redakteur des off. Organs der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, »Die Gemeinde«‚ in Pension gehen. Früher als »Kommunist« verdächtigt, wird er jetzt gern wegen seiner (...)

Jetzt heißt das Philosophische Institut Institut für Philosophie. Unter dem Nationalsozialismus hat es sich nicht wesentlich von anderen Universitätsinstituten der Philosophie in Österrreich und von anderen Instituten der Universität Wien unterschieden, weder vor dem Anschluß, noch während des (...)

In wenigen Monaten ist es soweit, der „Judenstaat“ wird hundert Jahre alt, und damit gibt es wieder etwas zu feiern. Ob Historiker, Judaisten, Philosophen, Germanisten, Juden oder Christen, viele von ihnen, werden sich bemüßigt fühlen, anläßlich dieser Hundertjahresfeier gescheite oder weniger (...)

Friedrich Torberg und Hans Weigel
Friedrich Torberg und Hans Weigel waren die beiden bekanntesten und wohl auch bedeudendsten jüdischen Schriftsteller in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Beide waren im deutschen Sprachraum als Verfasser von zahlreichen eigenen literarischen Werken sowie als Publizisten, Herausgeber, (...)

Dieses Buch bringt etwas nahe, näher: die saubere Wehrmacht des Dritten Reichs, die anständige Wehrmacht des Führers Adolf Hitler, die Wehrmacht der „Partisanensäuberungen“, die Wehrmacht des Zweiten Weltkriegs, die Wehrmacht der „zu Unrecht Verdächtigten“, die Wehrmacht des Kurt Waldheim. Nicht zu (...)

Neben Juden, Zigeunern, psychisch Abweichenden und Behinderten sind in der NS-Zeit auch alte, unheilbar kranke Menschen ermordet worden. Aus heutiger Sicht nur schwer vorstellbare Massenmorde hat es aber nicht nur „weit hinten in Polen“ gegeben, sondern auch in der von der nationalsozialistischen (...)

1. Die ursprüngliche Akkumulation des Antisemitismus Das Wuchern des Geldes — die Fortpflanzung dessen, was man als reines Mittel des Tausches verstand — erschien ursprünglich als etwas Unheimliches und Bedrohliches: eine unbegreifbare zweite Natur, die sich nicht zähmen und kultivieren läßt. (...)

Ökonomie der „Endlösung“?
Zu den meisten Kriegsverbrechen, Massakern und Schlächtereien in der Geschichte gibt es eindeutige Stellungnahmen. Ein Massaker im Rahmen eines kolonialen Krieges wird entweder mit dem Hinweis auf militärische oder politische Notwendigkeiten gerechtfertigt oder aus humanitären Gründen verurteilt. (...)

Geheim-Depot Schweiz Wie Banken am Holocaust verdienen Peter Ferdinand Koch, List Verlag, München 1997, 319 S, öS 248,— Koch geht den vielen Möglichkeiten nach, die sich durch die Zusammenarbeit Schweizer Banken mit Nationalsozialisten eröffneten: von der Plünderung jüdischer Privatkonten durch (...)

Antisemitismus in einem ostdeutschen Dorf
Bereits vor der nationalen Einheit war klar, daß der Antisemitismus in einem erneut erwachenden Gesamtdeutschland zunehmen würde. Nationalismus — egal ob liberaler, faschistischer oder linker — ist in Deutschland ohne Antisemitismus kaum vorstellbar. Da mit der Wiedervereinigung auch die letzten (...)

Verteufelung der Juden, Auferstehung des Blutes
1. Antike und Moderne Das Wuchern des Geldes — die Fortpflanzung dessen, was man als reines Mittel des Tausches verstand — erschien ursprünglich als etwas Unheimliches und Bedrohliches: eine unbegreifbare zweite Natur, die sich nicht zähmen und kultivieren läßt. Aristoteles nannte es „naturwidrig“ (...)

Ich lese Euer Blatt immer mit Interesse, ärgere mich auch öfter, aber das bleibt sozusagen im tolerablen, für einen nichtprofessionellen Theoretiker wie mich hinnehmbaren Rahmen. Das ist bei Stephan Grigats „Kritik der Nation“ leider ganz anders. Seit Tagen gehen mir bestimmte Kritikpunkte an den (...)

Jagt die Spekulanten! Schlagt sie tot!
Helmut Schmidt war es, der diesen Beitrag veranlaßte. Der Leitartikel des ehemaligen deutschen Kanzlers in der Zeit vom 3. September mit dem Titel „Der globale Irrsinn“ erscheint uns nämlich als äußerst symptomatisch für die sich abzeichnende Pseudokritik eines sich in der Mitte etablierenden (...)

Antinationale Kritik und utopischer Positivismus
Ob ich ein „unangenehmer Spießer“, ein „Schwätzer“, ein „Maulheld mit enormen kommunikativen und sozialen Defiziten“ und womöglich sogar Nichtraucher bin steht hier nicht zur Debatte. Einige andere Punkte aus Klaus Schlesigers Leserbrief verdienen zwar eine Antwort ebensowenig, können aber dennoch nicht (...)

Ein Kommentar mit dem Titel „Nach dem Raubgold-Frieden“ von Dieter Lenhardt in der Presse vom 14.8.1998 beschäftigt sich mit dem Vergleich, den die zwei Schweizer Großbanken United Bank of Switzerland und Credit Suisse Group mit den jüdischen Überlebenden und den Nachfahren der jüdischen Opfer des (...)

Die postfaschistische Demokratie baut auf dem Sozialpakt, den der Nationalsozialismus gewaltsam durchgesetzt hat auf und steht so in direkter Kontinuität zu diesem. Sie ist, ’strukturell gesehen, Realisierung des gleichen faschistischen Staatskonzeptes’, kehrt ’phänomenal betrachtet aber die ganz (...)

Tierrechte sind modern geworden. Von autonomen VeganerInnen über die für vier Pfoten Spendende Oma bis zum militanten Antisemiten hat sich in den letzten Jahren eine Volksfront für die Tiere herausgebildet die — besieht mensch ihre Inhalte genauer — durchaus auch als Tier-Rechts-Bewegung bezeichnet (...)

Germans down, Germans up
Er war an sich der Berufenste, Deutschland wiedergutzumachen. Als vor drei Jahren die Diskussion um Daniel J. Goldhagens Buch über Hitlers willige Vollstrecker begonnen hatte, wer hätte da gedacht, daß es zur Legitimation von Deutschlands erstem großen Kriegseinsatz nach 1945 dienen könnte? Nun (...)

Fetischistischer Antikapitalismus
So wahr es ist, daß man den Antisemitismus nur aus unserer Gesellschaft heraus erklären kann, so wahr scheint mir zu werden, daß heute die Gesellschaft selbst nur durch den Antisemitismus richtig verstanden werden kann. Max Horkheimer Unterscheidung von traditionellem und modernem Antisemitismus (...)

Fetischistischer Antikapitalismus
Referat, gehalten am Seminar „Zur Kritik des modernen Antisemitismus. Elemente einer kritischen Gesellschaftstheorie“ der Basisgruppe Politikwissenschaft. So wahr es ist, daß man den Antisemitismus nur aus unserer Gesellschaft heraus erklären kann, so wahr scheint mir zu werden, daß heute die (...)

Vor etwa einem halben Jahr ist der Film „Das Leben ist schön“ von und mit Roberto Begnini in den Kinos angelaufen. Mittlerweile ist er mit 3 Acadamy Awards ausgezeichnet worden - ein Kultfilm. Der Konsens im Auditorium war perfekt. Die noch vor Veröffentlichung des Filmes erwarteten Kontroversen (...)

Vorabdruck des Shylock-Kapitels aus dem neuen Buch von Gerhard Scheit Verborgener Staat, lebendiges Geld. Zur Dramaturgie des Antisemitismus (Freiburg: ça ira 1999) Das Pfund Fleisch, das Shylock als sein Pfand aus dem Körper des lebenden Antonio schneiden möchte, erscheint auf den ersten Blick (...)

In der Hetze gegen DrogendealerInnen kulminieren Antisemitismus und Rassismus in kollektiver Paranoia. Kaum eine Person dieser Gesellschaft ist derart verfemt wie der Dealer. Kaum eine unterliegt mehr dem gesellschaftlichen Verdikt und der moralischen Verdammung als die HändlerInnen illegaler (...)

Buchbesprechung: Nakam. Jüdische Rache an NS-Tätern. (Jim G. Tobias/Peter Zinke: Konkret Literatur Verlag, Hamburg 2000). „Wie die Lämmer zur Schlachtbank“ – diese weitverbreitete Ansicht über die angeblich widerstandslose Vernichtung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden, existiert trotz des (...)

Das Konzept der „deutschen Arbeit“ war und ist antisemitisch konnotiert. In seiner Abgrenzung von einer vermeintlich „jüdischen Arbeit“ vereint es Produktivitätswahn und Haß auf die Zirkulation. Die Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden fand statt unter der Losung „Arbeit macht frei“. (...)

Eine Ausstellung dokumentiert die Leiden im Konzentrationslager Ravensbrück und rückt die Biographien von überlebenden Frauen in den Mittelpunkt des Interesses. 1947 gründeten österreichische Überlebende des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück eine Lagergemeinschaft, um einander zu helfen und (...)

Antisemitismus ist in Österreich keine Randerscheinung einiger wütender Alt- und Neonazis, sondern ein integraler Bestandteil der postnationalsozialistischen Gesellschaft in diesem Land. Genauso wie Rassismus, liegt Antisemitismus bereits jeder bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft immanent (...)

Was unterscheidet das auch in Österreich weitgehend vorherrschende deutsche Arbeitsethos vom britannischen Arbeitsverständnis? Eine Fortsetzung der Gedanken von Ulrike Becker aus Heft 1/2000 von Context XXI. Der Nationalsozialismus war eine „deutsche Revolution“ mit dem Ziel, eine „arische“ und (...)

Elan Steinberg, Exekutivdirektor des World Jewish Congress, ist ein besonnener Mensch, nachzulesen in einem längeren Interview in der Presse vom 15. April. Die Besonnenheit der Presse wiederum erhellt ein dem Interview beigestellter Kasten mit dem Titel „Der Jüdische Weltkongreß“. Zunächst (...)

Bei den österreichischen Nationalratswahlen gewann am 3. Oktober die rechtsextreme FPÖ über 27% der abgegebenen Stimmen. Damit ist sie zur zweitstärksten Partei Österreichs aufgestiegen. In einer Reihe von Bundesländern zur stärksten. Nach einigen Monaten Scheinverhandlungen mit der SPÖ hat nun die (...)

Daß auch die Linke nicht vor mehr oder weniger offenem Antisemitismus gefeit ist, wurde auch bei uns schon des öfteren angesprochen und müßte mittlerweile bekannt sein. In diesem Artikel soll es aber nicht um diesen „offenen Antisemitismus“ der Linken gehen, sondern um strukturelle Ähnlichkeiten (...)

Heribert Schiedel über Rassismus und Antisemitismus als konsitutive Bestandteile des kollektiven Bewußtseins der Österreicher und Österreicherinnen.

Clemens Nachtmann über Mitbestimmung als Herrschaftsverinnerlichung sowie den Stellenwert des Antisemitismus im Nationalsozialismus und heute.

In den historischen Forschungen zum Nationalsozialismus und der Shoah ist in den letzten Jahren immer wieder auf die große Bedeutung hingewiesen worden, die Wien für die Politik der Nazis besaß. In den Monaten nach dem sogenannten „Anschluß“ im März 1938 wurde diese Stadt in mehrerlei Hinsicht zu (...)

Das neue Buch von Doron Rabinovici schildert die Situation der Wiener Juden unter nationalsozialistischer Herrschaft von 1938 bis 1945 mit akribisch zusammengetragenem Material und einer Fülle von Einzelbeispielen. Die verschiedenen jüdischen Istitutionen werden dabei – sofern sie nicht sofort mit (...)

AnttimperialistInnen sehen überall Holocauste; AntirassistInnen setzen Schubhäfen, MenschenrechtlerInnen Lager während des Bosnienkrieges, TierrechtlerInnen „Tierfabriken“ mit KZs gleich. Sollen mit Holocaustrelativierungen die Massen erreicht werden? RevisionistInnen freuen sich jetzt schon. Wer (...)

Vortrag von Ulrike Becker, Mitautorin des Buches Goldhagen und die deutsche Linke: Das Konzept der „deutschen Arbeit“ als ursprünglich und wesentlich antisemitisches Konzept — von der bürgerlichen Revolution bis zum Nationalsozialismus und darüber (...)

Christoph Teuber von der Hamburger Gruppe RatioRauschRevolution über antisemitische Ressentiments in der Hetze gegen DealerInnen. Er weist auf Parallelen in antisemitschen Diskursen und dem Diskurs über Drogen und DealerInnen hin.

Moishe Postone über den Antisemitismus.

Moishe Postone über den Antisemitismus.

Präsentation des Buches „Verborgener Staat, lebendiges Geld — Zur Dramaturgie des Antisemitismus“ durch den Autor Gerhard Scheit. Der wahnhafte Drang zur Konkretisierung und Personalisierung der negativen Aspekte des Kapitals als zentraler Aspekt des Antisemitismus, der diesen von anderen Rassismen (...)

Erklärt Österreich I
Vom 13. bis 21 Juni 2000 hielten Stephan Grigat und Florian Markl Vorträge in Berlin, Bochum, Wuppertal, Heidelberg, Siegen und Stuttgart, um die gegenwärtige politische Situation in Österreich und die Gesellschaft, die sie ermöglicht, zu erklären. Solcher Erklärungsbedarf besteht nicht nur bei (...)

Erklärt Österreich II
Vom 13. bis 21. Juni 2000 hielten Stephan Grigat und Florian Markl Vorträge in Berlin, Bochum, Wuppertal, Heidelberg, Siegen und Stuttgart, um die gegenwärtige politische Situation in Österreich und die Gesellschaft, die sie ermöglicht, zu erklären. In diesem zweiten Teil der Sendung hören Sie (...)

Wenn einer glaubt, es könne keine Steigerung mehr geben, wird er in Österreich stets eines Besseren belehrt: hier ist alles immer noch mieser als anderswo - auch der Antiimperialismus. Sie schreien (noch) nicht: Treibt die Juden ins Meer, aber sie wollen „vom Jordan bis zum Meer“ ein „arabisches (...)

Mit einer aufwendigen Dokumentation hat der ORF am 26. Oktober den ÖsterreicherInnen zur Prime Time vorgeführt, woraus ihre Nation besteht: monumentale Größe, gewaltige Schwäche, erbärmliche Selbstermächtigung. Menschen kamen im Hauptfilm zum Nationalfeiertag nur als Relation vor, nur um die (...)

Am 22. und 23.12.2000 fand im autonomen Zentrum Ernst-Kirchweger-Haus ein Deutschpunkwochenende statt. Unter dem sinnigen Titel „Ihr Kinderlein kommet“ spielten diverse Bands aus dem einschlaegigen Milieu. Veranstaltet wurde diese Show von der Roten Hilfe, alle Einnahmen sollten dieser Gruppe (...)

Die deutsche Linke sollte keine Ratschläge erteilen, sie sollte aber auch nicht schweigen. Die deutsche Linke sollte es am besten gar nicht geben. Wer das Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge fordert bzw. keinen Unterschied macht zwischen der Einlösung dieses Rechts und einer angemessenen (...)

Deutscher Geist — en gros und en detail
Der ’Weg des Irrationalismus’ führe ’von Schelling zu Hitler’ (über Schopenhauer, Nietzsche und Heidegger) – der der Vernunft aber von Hegel zu Lenin: So hat einst Georg Lukács in seiner Zerstörung der Vernunft die Routen des deutschen Geistes wie auf einer Panoramakarte eingezeichnet. Unter dem (...)

Der Antisemitismus hängt qualitativ wie quantitativ vom historischen Charakter der nationalen Gemeinschaft ab. Diese ist hierzulande gefestigt wie kaum wo: Rund 90% der ÖsterreicherInnen sind sehr oder ziemlich stolz darauf, solche zu sein. Gleich hoch ist die Zustimmung zum (...)

Konturen medialen Antisemitismus in Österreich
Der Sieg der Alliierten im Jahr 1945 bedingte in Österreich zwar politisch einen radikalen Umbruch, doch gerade der Medienbereich war von personeller Kontinuität zur Nazi-Zeit gekennzeichnet. Ein Großteil der JournalistInnen, die bereits vor 1945 die Medienlandschaft geprägt hatten, blieben auch (...)

Die wahren HeldInnen der Weltgeschichte
Als Jude geboren zu sein, ist keine Schande, es ist ein Unglück! Meine geliebte Frau Anna, wirst du gerächt werden? Meine kleine Tochter Athalia, wirst du gerächt werden? Die Asche dreier Millionen jüdischer Männer, Frauen, Kinder, in Treblinka verbrannt, werdet ihr gerächt werden? Das Motiv der (...)

Jüdische Geschichte nach der Massenvernichtung
Siebenundsechzig Jahre nach dem Erscheinen von Hans Tietzes Buch Die Juden Wiens bringt der Philo-Verlag erstmals nach der Schoa eine auf sechs Bände angelegte Geschichte der Jüdinnen und Juden Wiens heraus. Zwar sind in den vergangenen Jahren immer wieder interessante und wichtige (...)

„Schaffendes“ und „raffendes“ Kapital
Marx ist out, der Kapitalismus hat sich — vorerst — weltweit durchgesetzt. In den Köpfen der Menschen scheint es keine Alternative zu geben. Statt dessen haben Obskuranten, Rassisten und Antisemiten, Nationalisten und Regionalisten, Esoteriker und Biozentristen Zulauf. Im Kern versprechen sie (...)

Die Auseinandersetzung mit den theoretischen und praktischen Formen des Antizionismus der linksradikalen militanten und bewaffnet kämpfenden Gruppen in Deutschland scheint angesichts ihrer historischen und politischen Niederlage wie eine überflüssige, billig zu habende Profilierungs- oder (...)

Über den arabisch-palästinensischen Antisemitismus ist im Zusammenhang mit der jüngsten Eskalation des Nahost-Konfliktes viel unrecherchierter Bekenntnisjournalismus betrieben worden, der von der Behauptung, es gäbe einen arabischen Antisemitismus gar nicht, bis zur Feststellung, dieser wäre die (...)

Die Gründe für den Antisemitismus in der Linken sind in der unzureichenden Ökonomiekritik und der kaum vorhandenen Staatskritik zu finden. Auch wenn viele Linke immer noch aus allen Wolken fallen, wenn man ihnen etwas über linken Antisemitismus erzählen will, ist die Debatte darüber so neu nicht. (...)

Slavoj Zizek wird allerorten als „Philosophie-Entertainer“ angepriesen — so auch auf dem Klappentext seines neuen Buchs Das fragile Absolute. Der slowenische Philosoph verspricht antiautoritäre Leichtigkeit im Umgang mit schweren abendländischen Autoritäten; Zirkulation zwischen intellektuellen (...)

Tiark Kunstreich über die archaisch-modernen Massaker des aktuellen Judenhasses. Eine Sendung von Cafe Critique. Am 13.11.2001 referierte Tiark Kunstreich, Redakteur der Berliner Zeitschrift Bahamas, an der Universität Wien bei einer Veranstaltung, die von Cafe Critique und der Basisgruppe (...)

Gemeinschaftsbildung und Verfolgungswahn
Eine brauchbare Theorie des Antisemitismus und Rassismus hat nicht deren Objekte zum Gegenstand, sondern deren Subjekte, konkret die national vergesellschafteten WarenbesitzerInnen. Um das Spezifische am österreichischen Syndrom herauszuarbeiten, muß die besondere Form der ideologischen (...)

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Die Protestbewegung hat in Wien gewonnen. Isolde Charim von der „demokratischen Offensive“, die für die Großdemonstrationen gegen die derzeitige schwarz-blaue Regierung verantwortlich war, sieht im diesjährigen Wiener Wahlergebnis, das sowohl Grünen wie SPÖ enorme Stimmengewinne einbrachte, eine klare (...)

In seinem Artikel in Context XXI 2/2001 beschäftigt sich Peter Bierl mit der Idee der Tauschringe und mit der Lehre von Silvio Gesell im Besonderen. Allerdings schreckt er leider vor sehr aggressiven Rundumschlägen nicht zurück. Eine Entgegnung sei erlaubt. Die Tauschidee ist keine Idee von (...)

Margit Reiter hat eine umfassende Studie über Antisemitismus und Antizionismus in der österreichischen Linken vorgelegt. Darf man über linken Antisemitismus schreiben, wenn man weiß, dass die Rechte die Existenz solch eines Antisemitismus zur Entschuldigung und Verharmlosung der eigenen, mal (...)

Identitätslogik und Kapitalismuskritik
1. Der Terror in den USA und der anschließende Bombenkrieg gegen Afghanistan haben (nicht nur) in der wertkritischen Linken zu Verwirrung und Polarisierungen geführt. Einer Position, wie sie „Bahamas“ und mehrheitlich die „Jungle World“ vertreten, die sich beide vorbehaltlos auf die Seite der (...)

Während Deutschland nach dem 11. September nationalistisch formiert wird, entdecken Antideutsche den Glamour der bürgerlichen Geellschaft. „Nichts wird mehr so sein wie vorher“ tönte es einhellig nach den reaktionären Terroranschlägen, und es entstand das spontane Gefühl, dass dieser Satz nicht nur (...)

Das Böse ist nicht das Böse
Der Gemeinschaft der Patrioten, die sich nun um Stars and Stripes und CNN versammelt, hält man vor, daß sie - irrational wie sie ist - vom selben „Bösen“ ausgehe, wie mit umgekehrtem Vorzeichen die islamistische Terrorbande; daß sie nicht selbstkritisch das Elend der „Globalisierung“ einsehe, auf den (...)

Der Feind unseres Feindes ist unser Feind
Zu Beginn des 21.Jahrhunderts ist die Linke weltweit kein gewichtiger Faktor mehr. Das gilt für traditionelle KommunistInnen und StaatssozialistInnen, sozialrevolutionäre oder libertäre Linke und klassische antikolonial-nationale Befreiungsbewegungen. Der Kampf der Kreuzritter der (...)

Der 11. September war ein Schock. In der Ermordung tausender Menschen in New York in den brennenden und einstürzenden Twin Towers realisierte sich, was vorher vielleicht Stoff von Filmen war, aber keinen Ort in „unserer“ Welt zu haben schien. Dabei geht es nicht darum, dass täglich irgendwo auf der (...)

„Der Vernichtungswahn der heutigen Selbstmordattentäter ist die Säkularisierung der islamischen Religion unter dem Gesichtspunkt von Auschwitz.“ Joachim Rohloff meinte zu diesem Satz aus meinem Artikel „Das Böse ist nicht das Böse“ (Jungle World vom 2. 10. 01): „Ein schöner Satz. Ob er auch etwas (...)

Auf der homepage der rechtsextremen Wiener Nachrichten Online (WNO) findet sich ein Aufruf zu einer Demonstration „Gegen Terrorismus und Krieg. Frieden für Afghanistan und Palästina“, die am 15. 12. um 13 Uhr am Wiener Schwedenplatz beginnen soll. In diesem werden antisemitische Mörderbanden zu (...)

Im Gegensatz zu einigen anderen Gruppen aus der (anti-)deutschen Linken, haben wir nach den Anschlägen vom 11. September auf das World Trade Center in New York keine voreilige Stellungnahme verfaßt. Daß wir einen Anschlag ablehnen, der tausenden ZivilistInnen das Leben gekostet hat und der sich (...)

Nicht erst seit dem 11. September ist die Frage nach arabischem und islamischem Antisemitismus eine, an der sich die Linke nicht mehr vorbeidrücken kann. Die Aufgeregtheit mit der diese diese Frage diskutiert wird, steht jener um die Einschätzung des 11. Septembers um nichts nach. Auf allen (...)

Replik auf Aug und Ohr, Gegeninformationsinitiative: „Wer hier hereinkommt, das bestimme ich! Tumult und Redeverbot in Wien auf einer Veranstaltung mit einem Vertreter der Bahamas!“ Am 23. Oktober fand in der Wiener Universität die Veranstaltung „Israel und die Linke“ statt, die von dem (...)

Der Siegfriedskopf
Die Nachwirkungen des ersten Weltkrieges waren für die junge österreichische Demokratie innenpolitisch eine schwere Phase. Die „nationalen“ Konflikte, die das Zusammenleben in der Monarchie schwer beeinträchtigt hatten, waren durch deren Zerfall zwar gemildert, doch längst beherrschten neue (...)

Ein neues Buch zeigt zum ersten Mal das ganze Ausmaß und die Intensität des Antisemitismus im politischen Denken Carl Schmitts. Es geht um den Kern der deutschen Rechtslehre. Die Studie von Raphael Gross über Carl Schmitt und die Juden widerlegt die apologetische Schmitt-Rezeption, die immer (...)

Zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich Im Jahreslagebericht 1999 des BM für Inneres heißt es, dass von mehreren österreichischen Burschenschaften „ein unterschwelliger und verklausulierter Rechtsextremismus ausgeht. Die Agitation dieser Studentenverbindungen lässt auch den Versuch (...)

Die französische Universität zwischen Vichy-Tabuisierung, Shoah-Verleugnung und Neuer Rechter. Alexander Emanuely: Sie sind als Flüchtlingskind nach Frankreich gekommen und haben als U-Boot überlebt. Sie waren also schon sehr früh auf lebensgefährliche Art und Weise mit dem Rassismus und (...)

Nationaler Schulterschluss gegen die Erinnerung
Also, ich bin sicherlich nicht derjenige, der ein Leben lang im Büßerhemd durch die Welt geht. (...) Warum soll ich mich mit irgendwelchen Vergangenheitsproblemen belasten? (Jörg Haider, in: Der Spiegel 5/2000) Reden wir über Wiedergutmachung: Die betrifft nämlich nicht nur die in New York und im (...)

Letzte Monate in Wien
Reinhold Eckfeld, der seinen Bericht in einem australischen Internierungslager niederschrieb, illustriert darin, wie seine eigenen Mitschüler plötzlich in SS-Uniformen vor ihm standen, er beschreibt die Gespräche von österreichischen Beamten, das Gejohle der Wiener, die Gespräche in den Schlangen (...)

Am ersten Februarwochenende versammelten sich 60.000 Menschen aus aller Welt in Porto Alegre um das World Social Forum abzuhalten. Nahezu 4000 Gruppen nahmen daran Teil, und sie verabschiedeten nach drei Konferenztagen einen gemeinsamen „Aufruf der sozialen Bewegungen“. Wie dieser bei dieser (...)

Thomas von der Osten-Sacken, Stephan Grigat und Ilka Schröder über das aktuelle Verhältnis der EU zu Israel und über den Antisemitismus in Europa. Vom 10. bis 12. Mai fand in Berlin eine internationale Israel-Solidaritätskonferenz statt, die vom Berliner Bündnis gegen IG Farben organisiert wurde. (...)

Im Zuge der Trennung innerhalb unsrer Redaktion im vergangenen Jahr wurde vorgehalten, wir hätten keine Position zum Antisemismus respective würden ihn nicht ernst genug nehmen. Hier soll gezeigt werden, wie ernst wir den Antisemitismus nehmen, jeden Falls ernst genug, um ihn nicht auf ein (...)


Nicht erst seit dem 11. September ist die Frage nach arabischem und islamischem Antisemitismus eine, an der sich die Linke nicht mehr vorbeidrücken kann. Die Aufgeregtheit, mit der diese Frage diskutiert wird, steht jener um die Einschätzung des 11. Septembers um nichts nach. Auf allen Seiten (...)

Auf dem Minenfeld
Gerüchten zufolge soll die Trennung in der alten Streifzüge-Redaktion auch damit zu tun haben, dass es dem neuformierten Kritische Kreis eigentlich darum geht, missliebige Themen auszuklammern, konkret die Frage des Antisemitismus ganz einfach zu entsorgen. Dass dem nicht so ist, demonstriert (...)

Auf einer der wichtigsten rechtsextremistischen Internetsites Österreichs, der Wiener Nachrichten Online (WNO): www.wno.org befinden sich schon seit Monaten Aufrufe zur Solidarität mit „dem palästinensichen Volk“. Auf der Startseite sind dabei folgende Links zu antisemitischen Organisationen und (...)

In den letzten Tagen kam es weltweit zu zahlreichen Anschlägen auf jüdische Einrichtungen, nicht nur in Israel. In der Nacht auf den Ostermontag wurde in Marseilles eine Synagoge niedergebrannt. In Nizza kam es zu einem Anschlag auf ein jüdisches Gemeindezentrum. Auf jüdische Gläubige wurden (...)

In Frankreich kam es gestern in mehreren großen Städten zu Großdemonstrationen gegen die antisemitischen Angriffe auf jüdische Einrichtungen während der letzten Tage, die weltweit zunehmende antiisraelische und antisemitische Stimmung und gegen die Angriffe auf israelische ZivilistInnen durch (...)

Eine Horde von rund 50 Jugendlichen hat die Hauptsynagoge der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit Steinen angegriffen und mehrere Juden geschlagen. Die Angreifer seien am späten Samstagabend auf die letzten Gemeindemitglieder losgegangen, die nach ihrem Gebet das Gotteshaus verließen, sagte der (...)

Claudia Dantschke und Thomas Uwer über Verbindungen zwischen rechtsextremen und islamistischen Gruppierungen und über den trikontinentalen Faschismus im Irak. Vom 10. bis 12. Mai fand in Berlin eine internationale Israel-Solidaritätskonferenz statt, die vom Berliner Bündnis gegen IG Farben (...)

„Die Friedensbewegung auf der palästinensischen Seite ist geführt von Yassir Arafat“
Die Zuspitzung der Lage im Nahen Osten, aber auch die deutliche Zunahme antisemitischer Anschläge und Übergriffe weltweit, hat auch in der Redaktion von Context XXI zu Diskussionen geführt. Wir wollen dabei nicht in die aufgeregte Kriegsberichterstattung bürgerlicher und linker Medien einstimmen, (...)

„Für die Juden geht man nicht auf die Knie“*
Die katholischen Pfarrer und deren „Kaplansbewegung“ mussten zwar im März 1938 ihre Macht an die Nationalsozialisten abgeben, nicht jedoch weil sie etwa den zähen Kampf um die Frage, wer denn nun der bessere Antisemit sei, verloren hätten, sondern aus einer Vielzahl anderer Gründe. In der Schlacht (...)

I Der Antisemitismus ist im Antizionismus enthalten wie das Gewitter in der Wolke, schrieb Jean Améry 1969 in seinem Aufsatz über den „ehrbaren Antisemitismus“ - der damit schließt, daß es keinen ehrbaren Antisemitismus geben könne, denn was der Antisemit, wie immer er auch auftrete, im Sinn habe, (...)

Gerhard Scheit und Michael Holmes über den „ehrbaren Antisemitismus“ Israelkritik bzw. Antizionismus. Über Said, Adorno und Améry.

L’antisémitisme, l’antisionisme et la gauche
Si on souhaite s’informer pour savoir si l’idée d’un antisémitisme de gauche tient debout, on peut se référer à une bibliographie qui depuis quelques années ne cesse de s’élargir. Hannah Arendt critiquait déjà dans les années cinquante l’idée que l’antisémitisme serait un phénomène exclusivement de droite : (...)

Simone Dinah Hartmann und Joachim Bruhn über die Linke und den Zionismus.

„Braune“ Intifada?
mit Anetta Kahane (Amadeo Antonio Stiftung/Zentrum demokratische Kultur Berlin) und Heribert Schiedel (DÖW,Wien) Moderation: Samuel Laster Ort: Gemeindesaal der IKG, Seitenstettengasse 4,1010 Wien Zeit:20.6.2002 um 19.30 Uhr (Bitte Ausweis mitnehmen und Zeit für Sicherheitskontrolle (...)

„Der Auslandsdeutsche kann nichts anderes sein als Nationalsozialist!“*
In einem Klima nationalistischer Großmachtträume, wirtschaftlicher Expansion und bürgerlicher Sozialistenfurcht gedieh in Deutschland der Traum von einem deutschen Weltreich, der von Anfang an untrennbar mit Kolonialismus, Ausbeutung, Volksgemeinschaft, Antisemitismus und Rassismus verbunden war. (...)

Die „Befreiung Palästinas“ hat im Mittel des Mords durch Selbstmord einen Trumpf entdeckt. Auch wenn die Zahl der Todesopfer auf palästinensischer Seite das Drei- bis Vierfache der getöteten Israelis ausmacht, so können die „Gotteskrieger“, welche auf längere Sicht allein zu dieser über- und daher (...)

Die Jubelperser der Weltpolizei
Wenn sich der oberste Kriegsherr der demokratischen Weltbarbarei in Berlin die Ehre gibt, gehört zu den devoten Begrüßungskommandos auch ein Häuflein von Claqueuren, das die Verrücktheit der bürgerlichen Ideologie an den Grenzen des modernen warenproduzierenden Systems in besonders signifikanter (...)

In der Diskussion über die jüngste Eskalation des Nahostkonfliks und die antisemitischen Angriffe der “weltweiten Intifada” in Europa kommt leider nur zu oft die sachliche Analyse und Kritik des Antisemitismus in islamischen Gesellschafen zu kurz. Bisher sind zu diesem Thema nur einzelne Artikel, (...)

Im Zuge einer Demonstration der TeilnehmerInnen des Grenzcamp in Strasbourg kam es am Mittwoch Abend zu einer offen antisemitischen Aktion linker Camp-AktivistInnen. Diese wollten die Strasbourger Synagoge angreifen und mit Sprayaktionen beschädigen.(siehe die Berichte unter: (...)

Da in den Stellungnahmen von einer Reihe von Einzelpersonen und den Indymedia-RedakteurInnen in den letzten Tagen immer wieder behauptet wurde sie würden eh alle antisemitischen Postings zensieren und wir würden nie die antisemitischen Postings auflisten, wollen wir dazu nur feststellen, daß wir (...)

Georg Wimmer macht in der Zeitung „kunsfehler“ in der Ausgabe Sommer 02 unter dem Titel „Salzburg 2202: Agenda of Protest“ aus seinem Herz keine Mördergrupbe. Er kehrt sein Innserstes nach Aussen und anscheinden ohne Angst vor lästigen Diskussionen in der Redaktion oder gar einem Proteststurm seiner (...)

To know the worst
Das Ganze ist das Unwahre bedeutet das Gegenteil von: alles ist eins. Nicht von ungefähr hat Adorno dem zweiten Teil der Minima moralia das Motto (von F. H. Bradley) vorangestellt: „Where everything is bad / it must be good / to know the worst.“ Der kategorische Imperativ, den Adorno später in der (...)

„Die Schlächter der Erinnerung“
Vorbemerkung der grundrisse Redaktion: Das Buch „Die Schlächter der Erinnerung. Essays über den Revisionismus“ wurde von Alice Pechriggl übersetzt und ist soeben im WUV Verlag, Wien 2002, ISBN 3-85114-661-1, erschienen. Alice Pechriggl hat auch eine Einleitung verfaßt, die wir mit eine kleinen, (...)

Antiamerikanismus – Säkularisierter Antisemitismus

am Donnerstag, 10. Oktober, um 19 Uhr Ort: Hörsaal 23.03, Meerscheinschlößl, Mozartgasse 3 mit Thomas Schmidinger, Ökologische Linke Wien (ÖKOLI) "Antisemitismus wird oft lediglich als Phänomen der extremen Rechten betrachtet. Dabei wird übersehen, dass der Antisemitismus eine Basisideologie unserer (...)

Die Pogrome rund um den 9. November 1938 waren nur die Höhepunkte eines von antisemitischen Ausschreitungen geprägten Jahres. Im Raubzug gegen ihre jüdischen Nachbarn spielten die Wiener und Wienerinnen eine Vorreiterrolle im gesamten deutschen Reich. Sie begannen sofort nach der umjubelten (...)

Ralf Fischer: Sie waren auf der Konferenz „Antisemitismus in der deutschen Linken“ der Hans Böckler Stiftung Ende November 2004 in Berlin Referent zum Thema „Nahost-Konflikt und deutsche Linke.“ Ihre Debatte mit der Berliner Journalistin Elfriede Müller auf der Konferenz war für viele Teilnehmer (...)

40 Jahre nach dem Unabhängigkeitskrieg trat in Israel eine Generation „neuer Historiker“ auf, die in den arabischen Ländern und von links- und rechtsextremen „Antizionisten“ bejubelt werden. Es sind in der Regel nach 1948 geborene israelische Wissenschaftler, die sich in ihren Arbeiten auf die Jahre (...)

Peter Decker / Konrad Hecker: Das Proletariat. Die große Karriere der lohnabhängigen Klasse kommt an ihr gerechtes Ende. München 2002, Gegenstandpunkt, 280 Seiten, 20 Euro Ein Buch, das zur Pflichtlektüre für alle Leninisten und sonstige Freunde der Arbeiterklasse werden sollte. Decker und Hecker (...)

Antisemitismus ist keine ausschließliche Domäne der Rechten. In seinem Referat an der Universität Graz spricht Thomas Schmidinger über die beiden Hauptargumentationslinien linker AntisemitInnen nach 1945, die verkürzte Kapitalismuskritik und der Hass gegen Israel, sowie über die ideologischen (...)

Gerhard Scheit über Suicide bombing als neue Form des Antisemitismus.

Paradoxe Biographien
KritikerInnen werden meinen, die Redaktion von Context XXI sei eigenartigst nostalgisch, da in jeder Nummer ein, zwei Beiträge vorzufinden sind, die inhaltlich die 30er Jahre behandeln. Das Bedürfnis über diese Zeit zu reflektieren, kommt jedoch daher, dass die 30er Jahre das Jahrzehnt vor der (...)

Völkisches von der Bezirksanwaltschaft
Das Verfahren gegen den schweizerischen Ableger von Indymedia und den Cartoon ihres Hauszeichners Latuff ist eingestellt worden. Mit der gerichtlichen Verfügung ist ein weiterer Meilenstein in der langen Geschichte des unzertrennlichen Verhältnisses zwischen schweizerischem Amtsschimmel und (...)

Teil 1: Mary Kreutzer und Thomas Schmidinger, zwei Redaktionsmitglieder jener Zeitschrift, die Sie gerade in der Hand haben, oder deren content Ihnen auf andere Weise nutzbar gemacht wird, bewegen sich über Monate in einem für viele fremden Teil Lateinamerikas. Sie führen Interviews, machen (...)

Fast untergegangen im FPÖ-Richtungsstreit ist der Rückzug von Peter Sichrovsky. Dies wohl auch deswegen, weil nach der Abrechnung des ehemaligen Generalsekretärs mit seiner Partei diese nun noch schwerer zu verharmlosen ist. Wenn Sichrovskys Erkenntnis, wonach es sich bei Haiders Agitation um (...)

Mitleid für Hitler
Mit den Farcen von George Tabori verhält es sich wie mit der Dreigroschenoper von Brecht und Weill. Ihr Erfolg beim Publikum überwältigt sie – für jede ihrer Inszenierungen aber ist entscheidend, was sie der Überwältigung entgegensetzen kann. Der Ort, den sich die jüngste Aufführung von Taboris Mein (...)

In seinen Lebenserinnerungen beschreibt Elias Canetti seinen Blick auf das Psychiatrische Krankenhaus der Stadt Wien in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts: “Steinhof: von einer langen Mauer umgeben, innerhalb deren in früheren Zeiten Platz für Stadt gewesen wäre. Sie hatte ihren eigenen (...)

Christoph Burgmer: Das negative Potential. Gespräche mit Johannes Agnoli. Freiburg, ca ira-Verlag, 80 Seiten, 9,50 Euro Agnoli führt aus, warum der Staat notwendigerweise ein Zwangsverhältnis darstellt, das für allerlei Dinge zu gebrauchen ist, aber ganz sicher nicht für die Emanzipation der (...)

Gedenkstätte Steinhof I
Im Rahmen der Austellung Der Krieg gegen die „Minderwertigen“: Zur Geschichte der NS-Medizin in Wien des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes erzählt Friedrich Zawrel im ersten Teil der Sendung, wie er als 10-jähriger Schüler in die Tötungsklinik am Steinhof eingewiesen (...)

Gedenkstätte Steinhof II
In Teil 2 der Sendung berichtet Friedrich Zawrel über seine letzten Tage am Spiegelgrund und über die Zeit nach 1945, als sein Leben an den Kontinuitäten der postfaschistischen Demokratie in Österreich immer wieder zu scheitern (...)

Über den neuen antijüdischen Krieg. Die Sendung basiert auf einem Vortrag von Matthias Küntzel, gehalten am 30. Jänner 2003 im Jüdischen Gemeindezentrum in Wien.

Die letzten Wochen wurde wieder einmal die ÖKOLI von Gruppen aus dem antiimperialistischen Spektrum für alles mögliche verantwortlich gemacht und offen verleumdet. Alles begann damit, dass jemand vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) an GR Susanne Jerusalem nach einer (...)

Antisemitismus ist keine ausschließliche Domäne der Rechten. In seinem Referat an der Universität Graz spricht Thomas Schmidinger über die beiden Hauptargumentationslinien linker AntisemitInnen nach 1945, die verkürzte Kapitalismuskritik und der Hass gegen Israel, sowie über die ideologischen (...)

Suicide Bombing
Für die Analyse der neuen Formen wie für die der alten gilt eine Art Antinomie, die immer mitzudenken wäre: Antisemitismus soll zwar durchsichtig werden — seine ideologischen Mechanismen und psychologischen Voraussetzungen —, aber die Tatsache, dass einer Antisemit ist, hat so unerklärlich zu (...)

Auch wenn Gerhard Scheit in seiner Analyse gegenwärtiger Entwicklungen in Zusammenhang mit den Selbstmordattentaten in Israel oder New York weitgehend recht zu geben ist, so falsch sind seine Ausführungen, wo es um die Suche nach den Wurzeln für die aktuellen Ereignisse in der islamischen (...)

Wer Wurzeln sucht, geht in den Wald
Es wäre ganz und gar absurd zu leugnen, daß der Ursprungsort des Antisemitismus das Christentum ist. Und bei diesem Ursprung spielt gerade die unmittelbare, aber perhorreszierte Nähe zum Judentum eine entscheidende Rolle. Dennoch konstituiert sich auch der Islam – wie immer vermittelt – unter den (...)

Das ist keine Farce
Nachdem Hannah Fröhlich letzten Herbst eine kritische Besprechung der Kramar/Leisch-Inszenierung von „Mein Kampf“ veröffentlicht hat, kommt es in der Redaktion des Augustin zu einem handfesten Konflikt, in dem sich Hannah massiv in ihrer jüdischen Identität angegriffen fühlt. In einem längerfristigen (...)

Pathologische Massenbildung gegen Juden und Jüdinnen
Als die „spezifischen Motive“ des Antisemitismus nannte Freud jene, „die aus geheimen Quellen“ (Freud 1939, 197) stammen. Die Wissenschaft, welche uns den Blick auf diese geheimen (i.e. unbewussten) Quellen ermöglicht, ist die Psychoanalyse. Auch die Charakterisierung des Antisemitismus als (...)

Das Buch von Gerhard Scheit und Wilhelm Svoboda behandelt die Rezeptionsgeschichte Gustav Mahlers von 1918 bis in die 90er Jahre. Das Werk kommt in den zahlreichen Zitaten der MusikkritikerInnen ausführlich auf die Musik Mahlers zu sprechen, sodaß ein Interesse an der Musik für eine Lektüre sicher (...)

Wer am Pensionistenheim der Stadt Wien in der Seegasse 9 vorbeispaziert, muss sehr genau hinsehen, will er/sie einen Hinweis darauf finden, dass sich im Innenhof dieses Heimes, umgeben von den angrenzenden Häusern und von der Straße her uneinsehbar, der älteste noch existierende jüdische Friedhof (...)

Einladungstext zu der Veranstaltung „Die Ideologie des Baath-Regimes, die Friedensbewegung und das Massaker von Halabja“ mit Thomas von der Osten-Sacken im Jüdischen Gemeindezentrum im März 2003 Die baathistische Herrschaft im Irak ist am ehesten als ein panarabischer Faschismus unter (...)

Anarchie statt Ba’thismus!
Die Ökologische Linke (ÖKOLI) hat bereits Ende 2002 in einer Erklärung festgestellt, dass wir den militärischen Sturz eines faschistischen Regimes wie das Ba´th-Regime Saddam Husseins für grundsätzlich gerechtfertigt und legitim halten. Allerdings haben wir auch Bedenken geäußert, dass die einzige (...)

Am Samstag wurde auf einer Friedensdemonstration in Frankreich Yoni Odona, ein israelischer Teenager der im Rahmen einer Jugendreise der linkszionistischen Jugendbewegung HaShomer HaZair nach Frankreich gereist war, von anderen FriedensdemonstrantInnen schwer verprügelt. Er erlitt einen Schock (...)

Der Haß der Antiglobalisierungsbewegung auf Israel
Das Konzept des SPOG-Kongresses vermittelte von Anfang an den Eindruck, als wolle man sich einmal treffen, um über dieses und jenes zu reden, um nachher in etwa so weiterzumachen wie bisher. Anfänglich waren Israel und die antisemitischen Ausfälle der Palästinasolidarität als Themen gar nicht (...)

Denn wie der Begriff, den sich die Mörder und Opfer von den Ereignissen gemacht haben, ihr Handeln beeinflusst hat, so ergeben sich ... unsere Reaktionen auf die uns umgebende Welt ganz unmittelbar aus dem Verständnis der Ereignisse und aus der Art und Weise, wie wir diese erinnern. „Letter to (...)

Klaus Briegleb schreibt in seiner kürzlich erschienenen Streitschrift «Missachtung und Tabu» über den deutschen Antisemitismus nach der Shoa und über das Phänomen, dass die Gruppe 47 sich nicht um ihn gekümmert hat, ja selber antisemitische Tendenzen aufwies. Während ich Klaus Brieglebs Buch zum (...)

Der David der lateinamerikanischen Legende
Buenos Aires am 24. März 2003: Auf der Plaza de Mayo gedenken Menschen der Opfer der argentinischen Militärdiktatur. Am Vortag vor 27 Jahren hatten sich hohe Armeeangehörige an die Regierung des Staates geputscht. Mit Unterstützung der US-amerikanischen Regierung begann eine Zeit der brutalen (...)

„Sogar am Erdbeben waren wir Juden schuld ...“
Die Soziologin Esther Shabot unterrichtet an verschiedenen mexikanischen Universitäten und Privateinrichtungen Internationale Politik mit Schwerpunkt Naher Osten und Judaistik. Sie ist Autorin mehrer Bücher und Kolumnistin der Tageszeitung Excelsior. Der Krieg gegen das Ba’th-Regime im Irak zog (...)

Juden sind der Abschaum der menschlichen Rasse. (Saddam Hussein im irakischen Radio, 9.6.2001) Jörg Haider hat die Eindrücke von seinen Solidaritätsbesuchen im Irak zu Papier gebracht: Unter dem Titel „Zu Gast bei Saddam. Im ‚Reich des Bösen‘“ erschien Ende März beim Ibera Verlag ein gut (...)

Amerika wird für die Folgen der dunklen Seite der Moderne haftbar gemacht; die USA werden zur notorischen Projektionsfläche abgespaltener Anteile von Selbsthass. Dan Diner, S. 16, in Referenz auf Ludwig Marcuse Bis auf das letzte Kapitel besteht das Buch aus einer Überarbeitung des 1992 (...)

Mecca-Cola wurde zum neuen Lifestylegetränk urbaner Gutmenschen. Dass es aber dessen Entwicklern zuletzt um die immer wieder behauptete Unterstützung palästinensischer Kinder geht belegt folgender Bericht. Wer zwecks Kauf neuer Bluejeans einen Laden der Lifestylekette «Speed Company», welche in (...)

Antisemitismus in Mexiko. Ein Interview mit Esther Shabot, Juni 2003.

Ende Jänner dieses Jahres erschien auf der rechtsextremen Homepage Wiener Nachrichten Online (WNO) ein bezeichnender Text unter dem Titel „Opernball und Antiimperialismus“. Der Autor verfügt offenbar über ausgezeichnete Kenntnisse der antiimperialistischen Szene Wiens und berichtet dort voller (...)

Dass die Friedensbewegung weniger eine Bewegung des Friedens als viel mehr eine Manifestation des „massenhaften Antiamerikanismus“ — „eng verwoben mit Antisemitismus“ — war und ist, hat Heribert Schiedel in seinem Beitrag „Warum ich auf keine Friedensdemo ging“ differenziert ausgeführt und damit (...)

Was auf den ersten Blick als unvereinbar erscheint und doch möglich ist, soll im Folgenden dargelegt werden. Dass dabei der Antirassismus seinem Namen nicht gerecht wird, liegt auf der Hand. Beim Kulturverein Kanafani sind laut Eigendefinition Leute aus den arabischen Ländern, der Türkei und aus (...)

Der österreichische Moderator der Sendung „Kulturzeit“ in 3SAT, Herr Grandits, sagte gestern sinngemäß: Da die Amerikaner im Irak das Recht mit Füßen treten, machen es ihnen andere Völker nach. In Thailand erschießt jetzt die Polizei die Drogenhändler, ohne sich die Mühe zu machen, sie zu verhaften, (...)

Betrachtungen zum und Versuch einer Einschätzung des bisher größten Festivals gesellschaftskritischer Debatten in Österreich. Als 1999 in Seattle Massen in neuen Organisationsformen gegen die WTO auf die Straßen gingen und im selben Jahr in Porto Allegre Zehntausende am ersten World Social Forum in (...)

Dolores M. Bauer: Israel/Palästina: Wenn aus Opfern Täter werden. Eine Textanalyse. Das Buch der ehemaligen ORF-Reporterin Dolores M. Bauer: Israel/Palästina: Wenn aus Opfern Täter werden (Edition Va Bene, Wien- Klosterneuburg 2002) stellt sich als subjektiv-persönlicher Beitrag zu einem Frieden (...)

Robert Kurz: Weltordnungskrieg. Das Ende der Souveränität und die Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung. Horlemann Verlag, Bad Honnef 2003, 448 Seiten, EUR 19,80 Lange Jahre haben sich Robert Kurz und seine Mitstreiter und -streiterinnen von der Nürnberger (...)

Die Debatte über Antisemitismus und Antiamerikanismus: was wir in diesem Artikel nicht behandeln Überfälle und Beschmieren von Synagogen, geschändete jüdische Friedhöfe, Leugnung jeder Verbindung zwischen Antisemitismus und Antizionismus, das Reden von der „Ostküste“ und ihrer Macht, mit der auf den (...)

Rezension von Dmitri Shostakovich and the Jewish Heritage in Music, hg. v. Ernst Kuhn, Berlin: Verlag Ernst Kuhn 2001 (Shostakovitch-Studien Bd.3), 354 S. Es ist eine Frage, die sich jeder aufmerksame Hörer von Shostakowich’ Musik bereits gestellt hat: Warum sucht dieser nichtjüdische russische (...)

«Juden arbeiten», und «eine Thailänderin macht abends das Licht an». Mit solchen Aussagen versucht eine neue Öffentlichkeitskampagne, Rassismus und Antisemitismus zu bekämpfen. Wie kommen Juden zu ihrem Geld? Woher haben die Kosovo Albaner ihre Autoradios? Was macht ein Schwarzer über Mittag mit (...)

Die Tücken des Finanzkapitals
Als der sozialdemokratische Theoretiker Rudolf Hilferding 1910 sein Hauptwerk „Das Finanzkapital“ veröffentlichte, war er sich der Tücken dieses Begriffs nicht bewusst. Ihm ging es nicht um Ideologiekritik, sondern allein um eine Analyse des kapitalistischen Reproduktionsprozesses unter den (...)

Es ist so, als hätten wir mit unseren Familien Teile unserer Gesichtszüge, unsere Gesichter verloren. (Susana Kon de Szydlo) Obwohl Mexiko das Image eines den Flüchtlingen und Verfolgten des Faschismus der 30er und 40er Jahre wohlgesinnten und offenstehenden Landes genießt, belegen neue (...)

Antisemitismus von links
Sendereihe der Redaktion 3 des Freien Sender Kombinats in Hamburg. Karl Marx: Zur Judenfrage. Teil 1 + 2; 1843/44.

Niemals vergessen! Gegen Antisemitismus und Faschismus! Die Pogrome rund um den 9. November 1938 waren nur die Höhepunkte eines von antisemitischen Ausschreitungen geprägten Jahres. Im Raubzug gegen ihre jüdischen NachbarInnen spielten die OstmärkerInnen eine Vorreiterrolle. Bereits vor der (...)

Redebeitrag für die Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom
Am 9. November 1938 wurden in einer konzertierten Aktion im gesamten Deutschen Reich die Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert, Juden und Jüdinnen misshandelt, verhaftet und ermordet. Die von den Nazis geplante politische Inszenierung wurde von weiten Teilen der (...)

Die Gedenkkundgebung, die jüdische Gruppen wie der HaShomer HaZair oder das Forum gegen Antisemitismus gemeinsam mit uns und anderen linken und antifaschistischen Gruppen am 9. November 2003 organisierten und die an die Zerstörung der Synagoge in der Zirkusgasse im zweiten Wiener Gemeindebezirk (...)

Lonamút kinichié
Der antisemitsche Angriff auf die Gedenkkundgebung des Novemberpogroms am 9. November 2003, eine Dokumentation.

Elisabeth Orth, Erika Weinzierl und Wolfgang Neugebauer über einen unermüdlichen Kämpfer wider den Antisemitismus.

Esther Marian über Islam, Islamismus und Antisemitismus.

Wie deutsch waren die Stars der deutschen Nachkriegsliteratur? Als Ingeborg Bachmann 1952 in Niendorf an einer Tagung der Gruppe 47 teilnahm, notierte sie in ihr Tagebuch: „Am zweiten Abend wollte ich abreisen, weil ein Gespräch, dessen Voraussetzungen ich nicht kannte, mich plötzlich denken (...)

Die Mühen der Erinnerung
Was passiert, wenn Nachfahren von Opfern und Tätern des Nationalsozialismus versuchen, unter psychoanalytischer Anleitung ins Gespräch zu kommen? von Hannah Fröhlich und Heribert Schiedel nebst Interviews mit Josef Shaked und Gerlinde Farkas-Zehetner Von Jänner bis Juni 2003 trafen sich etwa 80 (...)

Das Vergnügen der Assoziation
Die Praxis des Glücks wird subversiv, wenn sie kollektiv ist. (Felix Guattari) Zehntausende treffen in Paris zusammen und behaupten: „Eine andere Welt ist möglich“. Der spezifische Mut zum Pathos erreicht somit — auch mit Michael Hardt/Toni Negri — Diskursstränge in der deutschsprachigen Linken, (...)

Die Nähe zwischen rechten und linken No-Globals ist kein Zufall, sondern hat inhaltliche Gründe. Eine Wiederholung von Grundsätzlichem. Nicht erst seit dem Austrian Social Forum (ASF) in Hallein, an welchem ursprünglich der rechte Seelentröster Franz Alt hätte teilnehmen sollen, sehen sich linke (...)

Einge Überlegungen zum Antisemitismus. Heribert Schiedel (DÖW) und Thomas Schmidinger in einem Vortrag über den Zusammenhang zwischen verkürzter Kapitalismuskritik und Antisemititismus.

Tag Watzal! Darf ich Sie Antisemit nennen?
Ich saß mit Samuel Laster, dem Herausgeber des Wiener Online-Portals „juedische.at“, und dessen Anwalt in einer Hamburger Kneipe am Rande des Karolinenviertels, als sich eine auffällige Gestalt im knallroten Anorak mit zwei jüngeren Begleitern durch die Stuhlreihen zwängte. Besonders fiel mir seine (...)

Lesung aus dem Klassiker von Ingrid Strobl.

Das Neue am „neuen" Antisemitismus sind neben dem Fehlen von deklarierten AntisemitInnen die Reaktionen auf ihn. Die Verleugnung des Phänomens macht es noch bedrohlicher. Ariel Muzicant, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, ging Anfang Februar angesichts des in Europa immer (...)

Auch nach jahrelanger Auseinandersetzung und seminaristischer Bearbeitung des Themas herrscht in der Linken ein falscher Begriff des Antisemitismus vor. Dies legt durchaus den Schluss nahe, dass es sich hier weniger um ein Verkennen dessen Charakters handelt, als vielmehr um ein interessiertes (...)

Dieses Schreiben richtet sich an alle, die in der Arge tätig sind und sich verantwortlich fühlen. Die Redaktion Context XXI ist über die Trennung von der Arge nicht unglücklich. Längst schon hat es inhaltliche Differenzen gegeben, die jetzige Trennung ist nur mehr eine formale Angelegenheit. Die (...)


Einmal muss Schluss sein?!
Der Arzt Stefan Sandtner kämpft gegen die Krankheiten der Erinnerung, aber er kennt kein Mittel, um eine Frau zu vergessen. Für den Patienten Herbert Kerber, der sich nichts länger als 15 Minuten merken kann, sind nur die Kriegsjahre in aller Schärfe (...)

Leserbrief zu dem Artikel „Gequirrlter Schwachsinn“
Robert Misik weigert sich aus einer Haltung der interessierten Abwehr heraus, ein paar Dinge zur Kenntnis zu nehmen: etwa die Ausstrahlungskraft, die der Nationalsozialismus in bestimmten Gesellschaften hatte und hat; oder — nicht unabhängig davon — die Bedeutung, die der Antisemitismus in Europa (...)

Wer bin ich?
„Heute endet einer der teuersten Zeiträume in unserer Geschichte — leidvolle, mühevolle, sogar blutige Zeit der Unabhängigkeitskämpfe; eine neue Zeit beginnt — eine qualitativ andere, aber genauso wichtige Zeit,“ titelte die auflagenstärkste Tageszeitung Litauens Lietuvos rytas in ihrer Ausgabe vom 1. (...)

Der eliminatorische Antisemitismus orientierte sich im Ustascha-Kroatien zwar an deutschen und österreichischen Vorbildern, die Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden wurde aber größtenteils eigenständig durchgeführt. Der Antisemitismus hat in Kroatien keine lange Tradition, denn obwohl (...)

Seit der Wende 1990 gab es in Ungarn vier Parlamentswahlen, wobei jedes Mal die Regierung abgewählt wurde. Dieser ständige Wechsel ist Zeichen einer kontinuierlich wachsenden Polarisierung in der ungarischen Gesellschaft, die von einer rückläufigen Wahlbeteiligung begleitet wird. Seit 1990 (...)

Wer, wie ich, seine Schulzeit schon über zehn Jahre hinter sich hat, kann sich vermutlich nur noch dunkel an lähmende Führungen durch Kunst- und Geschichteausstellungen erinnern durch die mensch von Lehrerinnen und unterschiedlichsten KulturvermittlerInnen auf Wienwochen und Exkursionen (...)

Die Sprache des Exils
Stephen Tree präsentierte im Jüdischen Museum sein fesselndes Porträt des Literaturnobelpreisträgers Isaac Bashevis Singer.

Antiemanzipatorisches Ressentiment
Es gilt, einen kritischen Begriff von Antisemitismus und Antizionismus zu erarbeiten, also den linken Allgemeinplatz zu widerlegen, welcher behauptet der Antisemitismus sei das eine, der Antizionismus dagegen das ganz andere. Wie schon der Untertitel des Marxschen Hauptwerks — Kritik der (...)

„Brecht mit eurem Vater“
Es ist eine Hommage an einen der außergewöhnlichsten Nachkommen eines deutschen NS-Verbrechers: Hinter dem realen Vorbild Konrad Sachs, eine der zentralen Figuren in Robert Schindels Roman Gebürtig, verbirgt sich niemand anderer als Niklas Frank, Sohn von Hans Frank, Generalgouverneur von Polen, (...)

Liebe Claudia Brunner, Vor etwas mehr als einem Jahr sind wir uns bei der psychoanalytischen Großgruppe begegnet. Woche für Woche sind wir abends im grünen Haus gesessen, ein halbes Jahr lang, ich an der Seite mit möglichst viel Distanz zum Gruppengeschehen, Du fast immer mittendrin. Irgendwann (...)

„Es wird das Aussprechen von Erkenntnissen sabotiert ...“
Die Anschläge des 11. September 2001 zerstörten mit dem World Trade Center gleichzeitig auch den gemeinsamen Nenner, der das unter dem Label „antideutsch“ firmierende Lager der deutschsprachigen Linken bis dahin noch zusammenhielt. In Österreich brach die Redaktion der Zeitschrift Streifzüge (...)

Entsorgung nach Art des Hauses
Es hat lange gedauert, bis Attac Deutschland die Kritik an antisemitischen Tendenzen in den eigenen Reihen ernst genommen hat. Nach diversen Interventionen von innen wie von außen kam nun endlich eine Debatte darüber in Gang, die auch bitter notwendig war. Denn es ist zwar Denunziation der (...)

Zur Ideologie gehört, dass ihr Subjekt, also wir selbst, von seinem Eingelassensein in Ideologie zunächst und zumeist gar nichts weiß. Man glaubt, frei das Wort zu ergreifen und zu sagen, was man auf der Höhe der eigenen Erfahrung und „mit bestem Wissen und Gewissen“ denkt – und spricht doch Deutsch. (...)

Die versunkene Stadt
Ingrid Strobl, Filmemacherin und Autorin verschiedener Bücher über jüdische Frauen im Widerstand und Antisemitismus referiert über soziale und familiäre Herkunft jüdischer Widerstandskämpferinnen und über ihre Motivation Widerstand zu (...)

Propaganda der Tat, Freiheit des Opfers
Gerhard Scheit ist Autor verschiedener Bücher zum Antisemitismus und Mitglied der Wiener Gruppe Café Critique. Soeben erscheint im ça ira-Verlag sein neues Buch: „Suicide Attack“ — Zur Kritik der politischen Gewalt. Phase 2 befragte Gerhard Scheit zu dem von ihm wiedereingeführten Begriff des (...)

Erster Teil einer psychoanalytisch orientierten Kritik des religiösen Antisemitismus. Im gebannten Starren auf den Islamismus droht vielerorts das Christentum aus dem kritischen Blick zu geraten. Dabei legt schon die Kreuzzugsmetaphorik der Bush-Administration nahe, dass die ideologische (...)

Dass sich die Schweizer Kirchen wenig um das Schicksal der jüdischen Flüchtlinge aus NS-Deutschland kümmerten, erstaunt nicht. Auch in der Schweiz war Antisemitismus immer wieder zentrales Element christlich-konservativer Ideologien und prägte die damalige Politik entscheidend mit. Es waren sowohl (...)

Wenn sich ein respektabler Journalist wie Hans Rauscher, seriös und Meinungsbildner, mit Antisemitismus auseinandersetzt, so ist das zunächst einmal ein Grund für Zuversicht, hat er doch gute Chancen damit auch gehört zu werden. Mit dem im Oktober 2004 erschienen Buch Israel, Europa und der neue (...)

„Nie wieder ich!“
Es wäre falsch, die Erforschung und die Analyse des Phänomens Antisemitismus in eine Richtung zu leiten, die einfache Schlüsse à la „was einmal war wird immer sein“ zulässt und das Neue auf das Alte reduziert um am Ende festzustellen, dass der Judenhass, wenn er auch manchmal vor sich hinzuschlummern (...)

Gemeinsamer Nenner der siebzehn AutorInnen bzw. ihrer Beiträge im vorliegenden Sammelband ist die Behandlung der Frage, ob es denn überhaupt einen „neuen Antisemitismus“ gäbe und wo die Grenzen zwischen legitimer Kritik an der Politik der Regierung Israels und antisemitischen Ressentiments (...)

Was bedeutet es, im Staat der Shoah-Überlebenden radikale Staats- und Kapitalkritik zu formulieren? Radikale Linke befinden sich in Israel in einem Dilemma, das aber nur den wenigsten bewusst zu sein scheint. Der Normalzustand ist, dass man sich als Staatskritiker gegen die Ideologie zur Wehr (...)

„Suicide Attack. Zur Kritik der politischen Gewalt“
Einführungstext Spätestens der tausendfache Mord der Suicide Attacks vom 11. September hat unübersehbar gemacht, was sich bereits zuvor in den zahlreichen Selbstmordattentaten in Israel manifestiert hatte: eine Bewegung, die im Namen Allahs zum Djihad aufruft gegen Juden und alles was sie mit (...)

Antiemanzipatorisches Ressentiment
Wie schon der Untertitel des Marxschen Hauptwerks – Kritik der politischen Ökonomie – verrät, ist die kapitalistische Gesellschaft nur als staatlich verfasste adäquat zu fassen. Der Staat ist entgegen der gängigen marxistischen Ansicht keineswegs ein Überbauphänomen, der sich über einer ökonomischen (...)

In nahezu allen Bereichen des nationalsozialistischen Staates waren Frauen nicht nur als Täterinnen aktiv, sondern zählten zugleich auch zu den Profiteurinnen der Vernichtung: Frauen arbeiteten als Aufseherinnen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern, sie beteiligten sich als Ärztinnen an (...)

Ende der 90er Jahre entstand eine neue Bewegung, die die kapitalistische Globalisierung ins Fadenkreuz der Kritik nahm und die Orte der Treffen der Mächtigen der Welt (G7, WEF, WTO, ...) aufsuchte und blockierte. Diese Bewegung war bunt, vielfältig und schwer auf ein politisches Programm zu (...)

Ein Genozid ist gekennzeichnet durch die systematische Ausweitung der Opferung, durch die reale Inszenierung des totalen Opfers. Der als absolut böse geltende Feind soll nicht bloß niedergemacht, er soll weggemacht werden. Das exterministische Phantasma setzt sich als entschlossenes wie (...)

Ein deutsches Blatt findet, es sei unerhört, den Vietnamkrieg mit Auschwitz in einem Atem zu nennen. Ganz abgesehen davon, dass es absurd ist, wenn Menschen darüber empört sind, dass Untaten anderer mit ihren eigenen Untaten gleichgesetzt werden, läuft diese Verteidigung der amerikanischen Moral (...)

„Antirassismus“ als ehrbarer Antisemitismus
Der Abend muss eine große Genugtuung gewesen sein. Endlich, nachdem sich die internationale Solidarität bislang in erster Linie auf das Verfassen feuriger Apologien heldenhaft „kämpfender Völker“ und das Spendensammeln für baathistische und islamistische Massenmörder beschränkt hatte, konnte den (...)

Am Mittwoch Abend sollte im Wiener Café 7Stern, dem Kulturcafé der KPÖ Wien, auf Einladung der Gruppierung Café Critique und der Studienrichtungsvertretung Politikwissenschaft unter dem Titel Der Iran und die Bombe ein Vortrag über das Atomwaffenprogramm der Teheraner Regierung stattfinden. Thomas (...)

In Ljiljana Radonic „Die friedfertige Antisemitin“ wird das Modell eines weiblichen autoritären Charakters aktualisiert. Die Kritik an Freuds Weiblichkeitstheorie stellt in der Diskussion rund um Geschlechterverhältnisse keine Neuheit dar. Ebenso bekannt ist der Vorwurf, dass Adornos Modell des (...)

Von Namibia nach Auschwitz?
Kolonialhistoriker stellen an Hand des Völkermords an den Herero und Nama einen Zusammenhang zwischen kolonialem Genozid und Holocaust her — und sehen keinen Unterschied zwischen Rassismus und Antisemitismus. Angesichts der expliziten Vernichtungsabsicht der deutschen „Schutztruppe“ während des (...)

Die jüdischen Gemeinden in Prag bemühen sich seit 1989 an eine breite Öffentlichkeit zu gehen und verzeichnen dabei einige Erfolge. Das Jüdische Museum und die Überlebenden-Organisation Theresienstädter-Initiative arbeiten eng mit Schulen zusammen, organisieren Lehrer/innen/seminare, deren (...)

am Schwarzenbergplatz zum 8. Mai 2007 in Wien, das von Café Critique, der STV Politikwissenschaft, der Israelitischen Kultusgemeinde und vielen anderen organisiert wurde. Heute ist das Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus mehr denn je mit der Verpflichtung verknüpft, einen neuen (...)

„Krieg heimatloser Finanzzentren gegen die Völker“
Eine Veranstaltung der Gruppe gegen Antisemitismus und Antizionismus Zürich. Thomas Haury ist Soziologe und arbeitet schon seit Jahren zum Themenbereich Antisemitismus und Antiamerikanismus von links. Mit anschliessender Diskussion. Auf der Demonstration gegen das Jahrestreffen des WEF in (...)

Bislang wird Antizionismus in der Linken vor allem auf die Zeit nach dem Sechs-Tage-Krieg verortet und generell als ein Nach-1945-Phänomen verstanden. Das Bild, das dabei transportiert wird, sieht ungefähr so aus: Zwar seien schon vor 1933 antisemitische Äußerungen und Handlungen in der (...)

„Der Armenier ist wie der Jude, außerhalb seiner Heimat ein Parasit“
Während der Genozid an den ArmenierInnen auch 90 Jahre nach der Tat in der Türkei ein Tabuthema bleibt, wird er in Europa, vor dem Hintergrund des geplanten EU-Beitritts der Türkei, erstmals zu einem auch medial diskutierten Thema. Die Mitverantwortung des einstigen Verbündeten des Osmanischen (...)

Ararat ist das jüngste Werk des armenisch-kanadischen Regisseurs Atom Egoyan. Hauptthema dieses vielschichtigen und komplexen Films ist für mich das philosophische Problem von Wahrheit und Deutung und die Möglichkeit (oder Unmöglichkeit) ihrer Unterscheidung — eine Frage, die sich besonders im (...)

„… Geschlechtsmerkmale bei Juden auffallend häufig verwischt …“*
Der jüdische Monotheismus habe als vergeistigte ‚Vaterreligion’ die Menschheit aus ihrer magisch-omnipotenten Einheit mit der ‚Urmutter’ gerissen, während das Christentum mit der Vergöttlichung des Individuums hinter diesen Schritt regrediert sei und seitdem alles den ‚Narzissmus der Unendlichkeit’ (...)

Wie haben wir den Mut, in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten. (Marcel Proust) Die ÜberbringerInnen der schlechten Nachrichten haben nie einen guten Stand. In (...)

FRAUENRAUM – das kann ein Zimmer, eine Küche, die Mode sein. Weiterhin können Verhaltensnormen wie auch eine bestimmte Körpervorstellung einen Frauenraum bilden. Im Folgenden wird unter Frauenraum ein Raum für politische Aktivität der Frauen und ihre Beteiligung an der zionistischen Bewegung (...)

Ebenso wie der Antisemitismus nach 1945 Auschwitz in sein System der Schuldabwehr aufgenommen hat, so wurde auch, der Scheinrationalität des Wahns konsequent folgend, der Hass auf Israel, Staat gewordene Konsequenz aus der Shoa, in das antisemitische Weltbild integriert. Israel stellt in dieser (...)

Will Eisner, der 1917 als Kind jüdischer Einwanderer aus Österreich in Brooklyn geboren wurde, hatte mit Comics wie Blackhawk, Sheena, Queen of the Jungle oder The Spirit bedeutenden Anteil an der Entwicklung der US-amerikanischen Comic-Kultur in den 1930er und 1940er Jahren. Seit seinem „Graphic (...)

Der aus der französischsprachigen Schweiz stammende Historiker Phillipe Burrin wurde durch sein 1989 erschienenes Werk „Hitler und die Juden“ bekannt. Darin vertritt er die These, dass die nationalsozialistische Endlösung der Judenfrage kein Resultat eines strikten Führerbefehls war, sondern aus (...)

Am 9. November 2005 finden im Gedenken an den Novemberpogrom 1938 und die folgende Vernichtung der Jüdinnen und Juden zwei Kundgebungen statt, die beide aufgrund fast identischer Inhalte von der ÖKOLI unterstützt werden. Sie wurden zeitlich so gelegt, dass der Besuch beider Gedenkveranstaltungen (...)

Fritz Edlinger, Generalsekretär der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen und vormaliger SPÖ-Vertreter beim Nahostkomitee der Sozialistischen Internationalen, hat Anfang 2005 beim Wiener Pro Media Verlag ein Buch herausgeben: Es stammt von Israel Shamir und heißt „Blumen aus (...)

Die Genozidforschung steht in der Differenz zwischen der Einzigartigkeit der Shoa und der Anerkennung von Menschen, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen verfolgt und ermordet wurden. Anfang September traten BeraterInnen an Tony Blair mit dem Vorschlag heran, den Shoa-Gedenktag (...)

Befreite Gesellschaft und Israel
Kritische Theorie ist das Gegenteil von linker Gesinnung. Rekapituliert man, was in den letzten vierzig Jahren so alles unter „die Linke“ firmierte und damit einen Anspruch darauf anmeldete, Teil einer umfassenden Emanzipationsbewegung zu sein, läßt sich in der Rückschau die Tatsache, daß die (...)

Erinnert man heute an die 68er-Bewegung, kommt die Sprache schnell auf die Ereignisse des Pariser Mai, in dem die französischen Studenten und Arbeiter das Land an den Rand einer revolutionären Situation brachten. Wenig bekannt ist hingegen, wer die geistigen Wegbereiter dieser Ereignisse waren. (...)

La torture et la dialectique
En juillet 1965, dans l’une des dernières séances de ses conférences philosophiques, Theodor W. Adorno fait réference à l’essai sur la torture que Jean Améry vient de publier au Merkur et qui deviendra bientôt la première pierre de son célèbre ouvrage Par-delà le crime et le châtiment. Améry décrit et (...)

Seit der arabische Fernsehsender al-Jazeera über die Veröffentlichung einiger Cartoons in Dänemark berichtete, befindet sich die islamische Welt in Aufruhr. In der Zeitschrift „Jyllands-Posten“ waren im September vergangenen Jahres 12 Karikaturen abgedruckt worden, die nun, so ist Presse- und (...)

„Heil Hitler!“ und „Hoch Stalin!“
Ein dunkles, wenig bearbeitetes Kapitel der kommunistischen Parteigeschichte in Österreich stellt nach wie vor die „Bad Ischl-Affäre“ dar. Sie kann auch als exemplarisch für den linken und sekundären Antisemitismus angesehen werden. Am 20. August 1947 fand in Bad Ischl eine mehr oder weniger (...)

Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden betraf nicht nur Menschen aus anderen Städten und Ländern, wie man den Eindruck nach dem Lesen mancher Geschichtsbücher haben könnte, und sie geschah nicht nur weit weg, wie etwa im großen Vernichtungslager Auschwitz oder der weißrussischen Stadt (...)

Was in Besuchern und Besucherinnen der Gedenkstätte den Eindruck relativer Authentizität hervorruft, hat mit dem Lager, das die KZ-Häftlinge kannten, nicht mehr allzu viel zu tun — die politische und biographische Perspektive verschiedener AkteurInnen, Sachzwänge und die allgemeine politische Lage (...)

In Oberösterreich zumindest ist der Name Franz Stelzhamer jedem Kind vertraut. Eines seiner Mundartgedichte dient seit 1952 als offizielle Landeshymne, „wia a Hünderl sein’ Herrn“ soll man, geht es nach dem Franz von Piesenham und den für diese Entscheidung verantwortlichen Landespolitikern, sein (...)

Am 17. Jänner 2006 betritt eine blonde, junge Frau einen Handyshop am Boulevard Voltaire in Paris. Sie wird sich dort ein Rendezvous mit dem 23-jährigen Ilan Halimi, dem Verkäufer, ausmachen. Vom Rendezvous am 21. Jänner kommt Ilan Halimi nicht zurück. Drei Wochen lang wird er in einem Wohnhaus in (...)

Die meisten antijüdischen Vorfälle, die in den Jahren 2000 bis 2005 in Europa, parallel zur zweiten palästinensischen Intifada, registriert wurden, ereigneten sich in Frankreich. Kein anderes Land Europas zählt auch derartig viele Moslems/Muslima (annähernd fünf Millionen) und Juden/Jüdinnen (rund (...)

Antisemitismus als Integrationsmoment
Der grausame Tod Ilan Halimis, der von einer Bande junger FranzösInnen zu Tode gefoltert wurde, ist nur der jüngste Höhepunkt antisemitischer Gewalttaten, die nicht mehr nur von den klassisch antisemitischen Gruppen ausgehen, sondern auch — und in zunehmendem Maße — einen Zusammenhang mit dem (...)

1. Lechts und Rinks Mangelnde Bildung mag durchaus die mentale Stabilität fördern, wenn man ein Antisemit ist. Voraussetzung ist das jedoch keineswegs. Und beschönigen oder verharmlosen lässt sich damit auch kaum etwas. Die beschwichtigenden Hinweise auf eine gewisse intellektuelle Unbedarftheit (...)

In Österreich ist alles möglich. Wenn man hierzulande etwas wissen will über das Regime in Teheran, das Israel vernichten möchte, lädt man sich einen Vertreter eben dieses Regimes des Vernichtungswahns ein. Und wenn man darüber diskutieren möchte, wie man dem Terror mittels Friedensliebe und (...)

„Haut’s die Juden eini’!“
Dass ein Fußballspiel seit jeher mehr als nur ein Spiel gewesen ist und auch länger als 90 Minuten dauert, haben verschiedene SportforscherInnen und SporttheoretikerInnen bereits beleuchtet und dabei nicht nur auf die Tätigkeiten von Fußballvereinen und Clubs sowie deren AnhängerInnen verwiesen, (...)

Gegen die Zersetzung durch Intellekt und Trieb
[(Vorbemerkung: Bei vorliegendem Text handelt es sich um einen Vortrag, den ich im November 2004 am Symposium „Feindaufklärung und Reeducation. Über die Notwendigkeit Kritischer Theorie heute“ gehalten habe. Im von Stephan Grigat herausgegebenen Band zu diesem Symposium wurde er nicht aufgenommen. (...)

Der kroatische Holocaust-Überlebende Zeev Milo, Autor des Buches „Im Satellitenstaat Kroatien. Eine Odyssee des Überlebens 1941-1945 (2002)“, hielt am 2. Mai in Wien einen Vortrag mit dem Titel „Im Schatten des Dritten Reiches. Verfolgung und Vernichtung im Ustascha-Kroatien 1941-1945.“ Im Anschluss (...)

Elisabeth Kübler hat in ihrer Diplomarbeit die Maßnahmen von OSZE und EUMC zur Bekämpfung des Antisemitismus einer politikwissenschaftlichen Untersuchung unterzogen. Eine Rezension Die Rede von einem „neuen Antisemitismus“ hat in den letzten Jahren breite Debatten sowohl innerhalb als auch (...)

Nach der Wahl Mahmoud Ahmadinejads zum Präsidenten der Islamischen Republik Iran hat sich die politische Landschaft der vorderasiatischen Regionalmacht stark verändert: das endgültige Scheitern der Bestrebungen auf dem Wege institutioneller Teilnahme demokratische Reformen durchzusetzen wurde (...)

„Der einzige Politiker, der die Wahrheit sagt …“
Am 10. November 2005 sollte Fritz Edlinger einen Vortragsabend der „Gesellschaft für österreichisch-arabische Beziehungen“ an der Universität Graz mit dem Titel „Palästina — selbständiger Staat oder israelische Kolonie?“ — u.a. mit Ludwig Watzal - moderieren. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der (...)

Wir dürfen nicht müde werden zu drängen, diese große breite Volksbewegung zur Vereinigung Europas zu schaffen, das mehr sein muß als ein Europa von Kommissionen, als ein Europa von Administrationen, als ein Europa von Regierenden oder von Staaten, das ein Europa der Völker werden muß. Herbert Wehner, (...)

„Für Israel – und sein Recht auf Selbstverteidigung“
gehalten von Thomas von der Osten-Sacken (Wadi e.V.) im Namen von Café Critique, Redaktion Bahamas, typoskript.net, Berliner Bündnis gegen IG Farben u.a. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, Ich habe hier und heute die Ehre im Namen all jener Gruppen zu sprechen, die (...)

Kaum eine Aussendung von Café Critique hat bislang eine so große Zahl an Reaktionen ausgelöst, wie unser Aufruf zu einer Solidaritätskundgebung mit Israel, die wir in Zusammenarbeit u.a. mit der Israelitischen Kultusgemeinde am 20. Juli 2006 in Wien veranstaltet haben, und an der auch der (...)

Redebeitrag von Café Critique zur Gedenkveranstaltung an die Reichspogromnacht
Am heutigen 9. November findet in Wien eine Demonstration gegen Faschismus und Rassismus statt. Die zu dieser Demonstration aufrufenden Gruppen tun sich normalerweise dadurch hervor, dass sie bedingungslose Solidarität mit der Hamas, mit Mahmud Ahmadinedschad und anderen Israelfeinden und (...)

Ruf nach dem Gegensouverän
Die übelsten Hinterlassenschaften der Arbeiterbewegung sind jene Denkformen, in denen die illusorischen Vorstellungen der bürgerlichen Gesellschaft über sich selbst mit dumpfen antibürgerlichen Ressentiments amalgamiert wurden, statt als verkehrtes Weltbewusstsein einer verkehrten Welt der Kritik (...)

In einer Denkschrift des Berliner Auswärtigen Amts vom 3. Juli 1940 heißt es, die Juden, soweit man sie nach Madagaskar deportiert, sollen „als Faustpfand in deutscher Hand“ bleiben: „für ein zukünftiges Wohlverhalten ihrer Rassegenossen in Amerika“. – Am 28. Juli erklärt Hitler in Salzburg dem (...)

Diese Antideutschen! Seit gut 15 Jahren geistern sie durch die bundesrepublikanische politische Diskussion; und in letzter Zeit tauchen sie auch in österreichischen Debatten auf. Rassisten sollen sie sein. Und Bellizisten. Freunde von Bush und Verehrer Sharons. Mal hält man siefür akademische (...)

Um aber auf den Antisemitismus in seinen beiden Spielarten des deutschen und des arabischen Hasses auf die Juden und auf unsere Ausgangsfrage nach der Identität, die beide eint, oder vielmehr der Differenz, die sie trennt, zurückzukommen, so hat unsere nähere Betrachtung der arabischen Version in (...)

Münster: Unrast Verlag, 2006, 80 Seiten, 8 Euro Mit diesem brillant geschriebenen Essay greift der Autor in die höchst kontroverse Debatte um Israel, Palästina und die Ereignisse im Nahen Osten ein. Ausgangspunkt ist ihm dabei der Feldzug der israelischen Armee im Jahre 2006 im Südlibanon und die (...)

Wohin steuern Österreich und die OMV?
Am 21. April 2007 unterzeichneten die Vertreter der Österreichische Mineralölverwaltung OMV und des iranischen Regimes drei Absichtserklärungen über das größte Erdgas-Geschäft, dass je ein europäisches Unternehmen mit dem Iran abschlossen hat: Der Energiekonzern will sich erstens mit einem Anteil von (...)

Tony Judt — ein europäischer Ideologe als sozialdemokratischer Vordenker zur Delegitimation Israels
Tony Judt hat einen über tausend Seiten starken Wälzer vorgelegt, die Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart. Der Zweite Weltkrieg ist ihm darin eine allgemeine „Katastrophe, in die Europa sich gestürzt hatte“ und die irgendwie allerlei Opfer produzierte. Wer will es da schon genauer wissen, (...)

Anders als der Bürger
Eine in der Tradition der Adornoschen Kritischen Theorie stehende Wert- und Fetischkritik ist aus unterschiedlichen Richtungen mit dem Vorwurf konfrontiert, sie reklamiere für sich, bezogen auf die gesellschaftliche Totalität, eine Art exterritorialen Standpunkt, da nur von diesem aus der (...)

Unser Flugblatt zur Regenbogenparade, in dem wir über die Situation von Schwulen und Lesben im Iran informiert und sowohl den geplanten 22-Milliardendeal der OMV mit dem Regime in Teheran als auch die völlig unzureichende Stellungnahme dazu von Ulrike Lunacek kritisiert haben, hat zu einer (...)

Gegen das Atomprogramm des Iran und seine österreichischen und europäischen Förderer! Es geht um Israel — und um den Restbestand politischer Vernunft! Nachstehend ein Aufruf zu einer Kundgebung gegen Geschäfte mit der iranischen Diktatur am 30. September in Wien. Die Kurzfassung ist der gemeinsame (...)

Der Iran muss mit allen Mitteln an der Entwicklung von Nuklearwaffen gehindert werden. Alles andere stellt die Existenz Israels zur Disposition. In Israel hatte sich seit dem schlechten Ergebnis des Libanonkrieges im Sommer letzten Jahres eine gewisse politische Agonie eingestellt, oft gepaart (...)

Grußbotschaft zur Kundgebung „Keine Geschäfte mit den iranischen Mullahs“ am Sonntag, 30. September 2007, 18 Uhr Stephansplatz. Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Freundinnen und Freunde! Ich kann zwar heute hier nicht an dieser wichtigen und notwendigen Kundgebung der Solidarität mit Israel (...)

ÖSTERREICH IRAN ISRAEL JUDENTUM DEMONSTRATION ATOM OMV Protest gegen das iranische Atomprogramm in Wien Utl.: Israelitische Kultusgemeinde und Gruppen kritisieren Geschäfte mit „Mullahs“ - Auch OMV am Pranger Wien (APA) - „Keine Geschäfte mit den iranischen Mullahs“ haben die Israelitische (...)

Micha Brumlik hat eine Kritik des Zionismus vorgelegt, die ihn gleichzeitig attackiert und für ihn Partei ergreift. Von der scharfen Kritik an den antiisraelischen Auslassungen des deutsch-französischen Publizisten und Politikwissenschaftlers Alfred Grosser gelangt man bei der Lektüre zur (...)

„Gegen Börsenungeziefer“
Den Kollegen, die dieses Transparent durch die Stadt trugen, war, so ist zu unterstellen, gar nicht bewusst, was sie da gemalt hatten. Sie wollten sich doch nur gegen die Zumutungen wehren. Aber tief im Innern der Erniedrigten, Verlassenen und Verächtlichen schlummern Ressentiment und (...)

„Die Reserven zur Herstellung des allgemeinen Chaos“
Soll die Bedrohung Israels durch das Atomprogramm des Iran hervorgehoben werden, fühlen sich nicht wenige Freunde Israels herausgefordert, sogleich hinzuzufügen: Europa sei ja genauso bedroht. Fast reflexartig wird damit Bereitschaft zum Bündnis signalisiert: die Europäer müßten aufgerüttelt werden, (...)

Die iranische Bedrohung
Am 3. und 4. Mai fand an der Universität Wien die internationale Konferenz Die iranische Bedrohung — Die Islamische Republik, Israels Existenzkampf und die europäischen Reaktionen statt. Die Konferenz war an beiden Tagen gut besucht. Der Eröffnung und dem ersten daran anschließenden Round table (...)

Der Rätekommunismus formulierte nicht nur eine Kritik am bolschewistischen Parteiverständnis, sondern implizierte auch eine Absage an die mechanistische Erkenntnistheorie Lenins, die Widerspiegelungstheorie. Diese avancierte im Marxismus-Leninismus zur kanonisierten Erkenntnistheorie und wurde (...)

Eliminierung der Widersprüche
Eine Antwort auf den Artikel „Juden als nützliche Idioten“ von Ingo Way und Stefan Wirner. Es ist ein merkwürdiges Phänomen: Dem Bedürfnis, von antideutscher Kritik sich abzustoßen, entspringen neudeutsche Liberale, die das meiste von dem verfehlen, was der Liberalismus im Guten enthält. Offenbar ist (...)

„Projektion“ – „Überidentifikation“ – „Philozionismus“
Die so genannten Antideutschen geistern seit gut 15 Jahren durch die bundesrepublikanische politische Diskussion. Ihre Geschichte beginnt Ende der achtziger Jahre, als sich Angehörige der radikalen Linken auf Jean Améry besannen, der seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 immer wieder betont hat, dass (...)

Jede Nation scheint die Neokonservativen zu haben, die sie verdient. In den USA sind es politische Berater, die sich an den Platon- und Maimonides-Exegesen von Leo Strauss geschult haben; in Frankreich Moralisten nach dem Vorbild Voltaires und Zolas; und in Deutschland Komiker in der Tradition (...)

Der Antisemitismus versetzt Juden in eine ausweglose Situation. Dem reichen Juden wird sein Erfolg angekreidet, der arme als Schnorrer verachtet. Der Assimilant erscheint als heimtückischer Zersetzer des Volkskörpers, der Traditionsbewusste als anpassungsunfähiger Sonderling. Der sexuell Aktive (...)

Haben Palästinenser und Palästinenserinnen Glück im Unglück und leben im Westjordanland, so haben sie mit einer korrupten Autonomiebehörde zu tun, die sich seit Jahrzehnten als unfähig erweist, mit den Milliarden Dollar und Euros, die aus aller Welt an sie fließen, etwas Vernünftigeres anzufangen, als (...)

Max Weber, der gemeinhin als der Begründer der modernen Soziologie gilt, formuliert in seiner 1917 erschienen Schrift „Wissenschaft als Beruf“, jenen Gedanken, der für den positivistischen Wissenschaftsbetrieb bis heute nichts an Geltung verloren hat: „‘Persönlichkeit’ auf wissenschaftlichem Gebiet (...)

Über alles in der Welt
Wenn Café Critique sich mit Karl Pfeifer solidarisch erklärt angesichts der unbeschreiblichen Infamien, die gegen ihn vom ArbeiterInnenstandpunkt publiziert wurden, dann nicht nur deshalb, weil wir uns ganz allgemein mit dem Zionismus als politischer Emanzipationsbewegung von Juden und Jüdinnen (...)

Von Wölfen, Pelzen und abwesenden „root causes“
Die Zusammenhänge und Verwicklungen der beiden Phänomene Antisemitsimus und Islamophobie unter Berücksichtigung ihrer Verschiedenheit und ihrer unterschiedlichen Ursachen zu beleuchten ist das Ziel des Sammelbandes. Damit aber nicht genug, fokussieren die darin versammelten Beiträge – wie der (...)

Dieser Text stellt sich nicht zur Aufgabe, die historischen und aktuellen Ereignisse rund um den Krieg gegen die BewohnerInnen in Gaza zu analysieren und zu kommentieren. Für diese Aufgabe gibt es Kompetentere als den Verfasser; ich verweise gerne auf die Analysen von John Bunzl oder Uri Avnery. (...)

Max Weber, der gemeinhin als der Begründer der modernen Soziologie gilt, formuliert in seiner 1917 erschienen Schrift „Wissenschaft als Beruf“, jenen Gedanken, der für den positivistischen Wissenschaftsbetrieb bis heute nichts an Geltung verloren hat: „‚Persönlichkeit’ auf wissenschaftlichem Gebiet (...)

Diese Woche findet in Genf die UN-Antirassismuskonferenz statt, die Nachfolgekonferenz jener Veranstaltung, bei der 2001 im südafrikanischen Durban Israel als einziges Land der Welt wegen „staatlichem Rassismus“ an den Pranger gestellt wurde und während deren NGO-Forum es tätliche Angriffe auf (...)

Gerhard Scheit hat gründliche Arbeit geleistet. Er untersucht auf 616 Seiten den antisemitischen Wahn, der zum Völkermord an Juden geführt hat und auch zum Selbstmordterror im Heiligen Land. Gerhard Scheit versucht – sich auf die Frankfurter Schule stützend – mit den Mitteln der Philosophie und der (...)

Österreich im Frühjahr 2009: In Serfaus, einem Urlaubsort in den Tiroler Bergen, verweigert eine Hotelbetreiberin einer jüdischen Familie ein freies Zimmer, da sie „schlechte Erfahrungen“ mit Juden gemacht habe. Bei einem Besuch der Gedenkstätte Auschwitz fallen Wiener Schüler durch antisemitische (...)

Neutralität hinsichtlich der Vernichtungsdrohungen gegenüber Israel darf es unter den Gegnern des iranischen Regimes nicht geben. Kaum etwas lässt sich schwerer beantworten als die Frage, wohin die gegenwärtigen Proteste im Iran und die Spannungen innerhalb des Regimes führen werden. Die auf den (...)

Der Siegfriedskopf im Arkadenhof
Im Sommer 2006, ohne dass die Feierlichkeit an die große Glocke gehängt worden wäre (wohl aus Angst vor Auseinandersetzungen, wie noch zu erläutern sein wird), wurde ein Symbol des Rechtsextremismus an der Universität Wien, der Siegfriedskopf, aus der Aula in den neugestalteten Arkadenhof verlegt (...)

Die Wahrnehmung der „Islamischen Republik Iran“ ist im deutschsprachigen Raum trotz des derzeitigen medialen Getöses weiterhin geprägt von einer Verharmlosung des antisemitischen Charakters des Regimes und Beschwichtigungen hinsichtlich der Bedrohung, die vom iranischen Atomprogramm für Israel, den (...)

Alpendonaunazis für Ahmadinejad
Sie brüllen „Daham statt Islam“ und bewundern die Djihadisten. Die unter österreichischen Neonazis besonders beliebte Homepage Alpen-Donau-Info, die nicht anders als Kronen Zeitung und FPÖ das „Abendland in Christenhand“ wünscht, ist zugleich auf Distinktionsgewinn aus: „Mit billiger (...)

Der Mufti und die Kommunisten
Die Entwicklung des israelisch-palästinensischen Kommunismus stalinistischer Provenienz ist von 180-Grad-Wendungen, fragwürdigem Verhalten gegenüber den Opfern des Antisemitismus und der Kooperation mit reaktionären und faschistischen Kräften unter der Flagge des Antiimperialismus geprägt. Mit dem (...)

Norman Paech im Kampf gegen Israels Souveränität
Am 8. Juli wird der antizionistische Vordenker der deutschen Linkspartei Norman Paech in Wien über die Hamas-Solidaritätsflotte referieren. Aus diesem Anlass nachstehender Beitrag. Teile davon basieren auf Texten der [Kölner Georg-Weerth-Gesellschaft->http://www.gwg-koeln.tk und der Hamburger (...)

Stefan Petzner machte sich Ende Juli Gedanken über die globale Krise: „Wer ist im Hintergrund so mancher großen Bank? Das verspekulierte Geld ist ja nicht weg, es hat nur jemand anderes. Nämlich Banker und Spekulanten an der Wall Street. Wenn man dann noch forscht, woher Goldmans und Lehmans so (...)

Wolfgang Benz, der scheidende Direktor des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung, hat schon so einiges in seinem Leben zustande gebracht. Er hat eine ganze Karriere darauf aufgebaut, den Antisemitismus als Vorurteil zu verharmlosen und dadurch mit allen möglichen anderen Vorurteilen (...)

Anfang der 80er Jahre ließ der israelische Premierminister Menachem Begin dem deutschen Kanzler Helmut Schmidt völlig zu Recht ausrichten, wer als Offizier am Vernichtungskrieg an der Ostfront teilgenommen hat, sollte zu den Problemen im Nahen Osten ein für alle mal den Mund halten. Das scheint (...)

Sterben muss jeder, doch besonders schlimm ist es, wenn es einen frühzeitig erwischt wie dieses Jahr Martin Büsser, den Herausgeber der testcard, oder 2006 den 1963 geborenen Alfred Schobert. Schobert, Mitarbeiter des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS), war bekannt für (...)

Es gab ein jüdisches Wien, gewachsen in den Jahren der liberalen Blüte nach 1867. Die Juden der Stadt nutzten die durch die Emanzipation erworbenen Rechte und Freiheiten, bildeten sich und machten sich unternehmerisch selbstständig oder gingen in die freien Berufe. Eine Rolle, in die sie nicht (...)

Deconstructing Israel

In her latest pamphlet, Judith Butler urges the end of the Jewish state.

Auf das Entsetzen folgen Erklärungsversuche und Beschwichtigungen. Über die Dramaturgie der Debatte über den Antisemitismus Martin Heideggers.

Die LICRA wurde 1927 als eine der ersten modernen Nichtregierungsorganisationen gegründet und hält heute Beobachterstatus bei der UNO und der OSZE. Sie setzt sich gegen alle Formen der Diskriminierung, Menschenverachtung sowie gegen Politiken und Ideologien der Ungleichheit ein. Heute zählt sie (...)

Antisemitism of the Ayatollahs: Holocaust Denial & Hatred of Israel in Khamenei’s & Rouhani’s Iran





Kapitalismuskritik — Antisemitismus — Postnazismus

von Dmitrij Kapitelman Hanser Verlag, Berlin 2016, 286 Seiten, ca. 20 Euro. Rezension Vom Judentum ausgeschlossen zu werden ist doch eigentlich ein Geschenk! Wozu will ich einer der allzeit verhasstesten Gruppen angehören?“ Diese Frage ist in Dmitrij Kapitelman – genannt Dima – langsam gekeimt (...)

Buchpräsentation mit Stephan Grigat.

AfD, Antisemitismus & Islamismus

Vortrag

Vortrag.

Vortrag von Ljiljana Radonic.

Die Beraubung und Vertreibung der Juden im März 1938 am Exemplar eines Dorfs im weiten Umland von Wien. Schicksale der Flucht und ihres Misslingens. Die Juden „sind fort“, die Nazis sind geblieben. Verdrängung und Lüge. Reisen nach Israel, New Jersey, Kalifornien und Florida. Treffen mit den noch (...)

Moishe Postone über den Zusammenhang von Weltmarkt, Kapitalismus und Antisemitismus
Der 1979 erschienene Aufsatz „Antisemitismus und Nationalsozialismus“ von Moishe Postone wird in der Linken der BRD seit Beginn der neunziger Jahre wieder verstärkt gelesen. Im Zentrum der neuen Aufmerksamkeit stand dabei zunächst seine Erklärung von Nationalsozialismus und Antisemitismus, die beide (...)

Die öffentliche Diskussion über Antisemitismus und Nationalsozialismus ist in Westdeutschland gekennzeichnet durch den Gegensatz zwischen Liberalen und Konservativen auf der einen, Linken auf der anderen Seite. Liberale und Konservative haben, wo sie sich mit dem Nationalsozialismus beschäftigen, (...)

Iran – Israel – Deutschland

Antisemitismus im 21. Jahrhundert

Kein ärgrer Brauch erwuchs den Menschen als Das Geld! Es äschert ganze Städte ein, Es treibt die Männer weg von Haus und Hof, es wandelt auch die redliche Gesinnung um und lehrt sie hässlichen Geschäften nachzugehn; es unterweist die Menschen in Verschlagenheit, und auch Verbrechen nicht zu scheun (...)

Replik auf Martin Krenns Denkmalsturz unvollendet im Standard vom 27.8.2020: https://www.derstandard.at/story/2000119599321/denkmalsturz-unvollendet Der Entwurf Klemens Wihlidals, der bei dem vor zehn Jahren von der Universität für Angewandte Kunst ausgeschriebenen Wettbewerb zur Umgestaltung (...)

Und Jüdin. „In Birkenau bin ich Appell gestanden und hab Durst und Todesangst gehabt. Das war alles, das war es schon.“ So berichtet sie in ihren Lebenserinnerungen „weiter leben“. Ein Titel mit bedeutsamer Lücke: weiter leben statt weiterleben. „Schnoddrig“ wurde ihr Stil genannt. Ein Fehlurteil. (...)

Ein Gespräch über das Lueger-Ehrenmal in Wien
Diese Korrespondenz entwickelte sich von März bis Juli 2021 per E-Mail und ist ursprünglich für die kritischen berichte des Ulmer Vereins entstanden (49. Jg., Heft 3/2021, S. 151-163, Inhaltsverzeichnis abrufbar auf den Seiten der UB Heidelberg). Christian Fuhrmeister (CF), 1.3.2021 Der Politiker (...)

Ein Denkmalsturz in Wien käme einem Moment der Katharsis gleich: Was gegen die Ästhetisierung des Erinnerns spricht oder warum auch Denkmäler zur Disposition stehen Die Statue von Karl Lueger auf dem Wiener Dr.-Karl-Lueger-Platz sendet eine Botschaft aus, die aufgeklärtes Geschichtsbewusstsein so (...)

Tilman Tarach: Teuflische Allmacht. Über die verleugneten christlichen Wurzeln des modernen Antisemitismus und Antizionismus. Edition Telok: Berlin/Freiburg 2022, 224 S., 14,80 € „Der christliche Judenhass war zwar schlimm“, so geben die Kirchen notgedrungen zu, „aber erst richtig furchtbar war der (...)

Von Heine wird gesagt, dass er ein in sich zerrissener Mensch gewesen sei. Heine war nicht zerrissen, sondern er wurde es, weil ihm das Verlangen, Jude und Deutscher zugleich zu sein, verwehrt wurde. Es war Deutschland, das ihn zerriss. Düsseldorf, wo Heine 1797 geboren wird, ist eine (...)

Die erste Lüge, die ich in Österreich lernte, war konstitutiver Natur: Österreich sei das erste Opfer der Nationalsozialisten gewesen – und Egon Friedell habe auch wirklich nur Passanten zur Seite treten lassen wollen ... Zwar versicherte man mir, dass sich heutzutage niemand vernünftiges zu solch (...)

Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus
1010 Wien, Rockhgasse 1
Grundsatzerklärung der Sozialistischen Studienvereinigung
Die Sozialistische Studienvereinigung ist ein Zusammenschluss von Menschen aus verschiedenen Strömungen der antikapitalistischen Linken in Frankfurt und Umgebung, die sich die gemeinsame Aneignung der von Marx datierenden revolutionären (...)