Identitätspolitik
Beiträge
MOZ, Nummer 49

Wir kapitulieren nicht

Februar
1990

Der französische Streit um das Tragen des islamischen Kopftuches (die MONATSZEITUNG berichtete darüber im Dezember) ist Ende November vorübergehend entkrampft worden. Der von Unterrichtsminister Jospin einberufene Staatsrat erklärte die weibliche Kopfbedeckung für vereinbar mit dem laizistischen (...)

MOZ, Nummer 55

Hokus pokus multikulturell

September
1990

Kulturbacchanten taumeln trunken vor Begeisterung von der „Woche des afrikanischen Films“ zur Ausstellung „Schätze der Türkei“, um sich anschließend an der Sushi-Bar mit japanischen Spezialitäten zu laben. Sie leben in einer der großen Städte Westeuropas oder Nordamerikas und tauchen ein in die (...)

MOZ, Nummer 57
Multikulturelle Gesellschaft:

Droht das Wagenburg-Modell?

November
1990

Von der Weltwirtschaft zur Weltkultur scheint es nur ein kleiner Schritt zu sein. Wie steht es um das Miteinander, Nebeneinander und Gegeneinander der verschiedenen Kulturgemeinschaften? Darüber diskutierten Rainer Bauböck, Migrationsforscher am Institut für Höhere Studien in Wien; Hans Christoph (...)

MOZ, Nummer 57

Zwischen Kultur und Folklore

November
1990

Zur Philosophie in Afrika und ihrer Relevanz für eine verkappte Diskussion: Multikulturalität. — Vermischte Bemerkungen über einen verleug­neten Diskurs. Die europäische Philosophietheorie, Ethnologie und Afrikanistik verharrt bis heute in der diffamierenden Ignoranz zur Philosophie in Afrika. Aus (...)

radiX, Texte

Antiislamismus als rechtsextremes Ideologieelement aus der „Mitte der Gesellschaft“

 
1998

1. Einleitung Mit der „islamischen Revolution“ im Iran 1979 begann in Europa und der USA ein Wideraufleben alter Stereotypen und Propagandalügen gegen „den Islam“ und „die Moslems“, die ihren Höhepunkt im auch hierzulande bekannten und beliebten Propagandafilm „Nicht ohne meine Tochter“ fanden. Im (...)

Context XXI, ZOOM 6-7/1998

Im Schatten der Globalisierung

Minderheiten kämpfen noch immer um ihre Rechte
Dezember
1998

In Europa leben zwischen dem Atlantik und dem Ural 750 Millionen Europäer. Aber die ethnisch-kulturellen Gegebenheiten in Europa stimmen nicht überein mit dessen staatspolitischer Organisation. Denn in Europa gibt es ca. 70 verschiedene Völker, große und kleine, aber nur 36 Staaten (mit mehr als (...)

Context XXI, ZOOM 6-7/1998

Europäischer Rechtsextremismus

Dezember
1998

Der nachfaschistische Rechtsextremismus in Europa kann zunächst als nationalstaatlich orientierter und organisierter Rassismus begriffen werden. Sein Subjekt ist nicht länger der „Arier“ oder „(Indo-)Germane“, sondern der „Inländer“ als Produkt ideologischer Zuschreibungen und materieller Zuweisungen. (...)

Streifzüge, Heft 3/1999

Weiblichkeit — Dialektik eines negativen Begriffs

Oktober
1999

Weiblichkeit, ein schwieriges Thema. Ein modernes Thema, das teilhat an der modernen Konstruktion von Themen, denen man ihre Konstruiertheit ansieht, das heißt, die sich nicht aus der Systematik des schon Bekannten ergeben, sondern die ihre Rechtfertigung und Existenz in einer gewaltsamen Weise (...)

Context XXI, Heft 6/1999

Identitätssucht am 12. November

Dezember
1999

„Rassismus nein — Österreich ja“ scheint das ganze intellektuelle Rüstzeug der demokratischen AntifaschistInnen am 12. November gewesen zu sein. Am 12. November versammelten sich Menschen zu einer Demonstration, die unter dem Motto „Keine Koalition mit dem Rassismus“ stand, um gegen die (...)

radiX, Nummer 3

MultikulturalistInnen: die postmodernen RassistInnen

Mai
2000

Der aufgeklärte, liberale und tolerante Multikulturalismus als demokratischer, realutopischer Gesellschaftsentwurf, als Konstrukt, geht von den Realitäten der Einwanderergesellschaft aus und postuliert entsprechende Bedingungen für die Einwanderung und die Koexistenz verschiedener kultureller (...)

Context XXI, Heft 6/2000

Feindbild Political Correctness

Oktober
2000

Es wäre Zeit sich über die Struktur und Funktion des „political-correctness“-Diskurses, der nicht nur von der neuen Rechten und der FPÖ betrieben wird, Gedanken zu machen. Derzeit handelt es sich bei der Meinungsfreiheit wohl um die — von der FPÖ und ihren Regierungsmitgliedern — am meisten in (...)

Context XXI, Radiosendungen 2001

Die Transformation der Schwulenbewegung

■  Sendungsgestaltung: Stephan Grigat
August
2001

Tiark Kunstreich über den Wandel von Gesellschaftskritik in Kommunity-Denken. Eine Sendung Cafe Critique. Am 14.11.2001 hielt Tiark Kunstreich, Redakteur der Berliner Zeitschrift Bahamas und Autor in Konkret und vielen anderen Blättern, im Que(e)rbeisl des Ernst-Kirchweger-Hauses in Wien einen (...)

Streifzüge, Heft 3/2001

Identitätslogik und Kapitalismuskritik

Anmerkungen zu den Reaktionen der Linken auf die Terroranschläge von New York und Washington
Oktober
2001

1. Der Terror in den USA und der anschließende Bombenkrieg gegen Afghanistan haben (nicht nur) in der wertkritischen Linken zu Verwirrung und Polarisierungen geführt. Einer Position, wie sie „Bahamas“ und mehrheitlich die „Jungle World“ vertreten, die sich beide vorbehaltlos auf die Seite der (...)

Context XXI, Heft 6/2001

Europäische Identität und Islam

November
2001

Nicht einmal zehn Jahre nachdem Samuel Huntington begonnen hat, den Kampf der Kulturen herbeizuschreiben, sehen ZeitungskommentatorInnen in Europa und den USA diesen in den Terroranschlägen gegen die USA und den aktuellen Krieg der USA und ihrer Verbündeter gegen Afghanistan als verwirklicht an. (...)

Grundrisse, Nummer 4
Andrea Trumann:

Feministische Theorie

Frauenbewegung und weibliche Subjektbildung im Spätkapitalismus
Dezember
2002

Stuttgart: Schmetterling Verlag, 2002 Mit der globalen Protestbewegung ist auch das Interesse gewachsen, mehr über Bewegungen zu erfahren, die direkt oder indirekt mit den neuen politischen Aktivitäten zu tun haben könnten. So hat es sich der Schmetterlingverlag unter dem Titel „theorie.org“ zur (...)

Context XXI, Heft 6-7/2003

Das „zweite Geschlecht“ und das „Dritte Reich“

Dezember
2003

Was passiert, wenn Frauen sich als Frauen denken und den Nationalsozialismus begreifen wollen? Worin liegt der Grund für die Kapitulation der bürgerlich-demokratischen Frauenbewegung vor dem Faschismus? Die Tat der KZ-Wächterin gegenüber ihren Opfern bleibt eine Machtausübung und Vergewaltigung. (...)

Context XXI, Radiosendungen 2004

Differenzen zwischen Frauen

■  Sendungsgestaltung: Mary Kreutzer
Januar
2004

Jutta Sommerbauer veröffentlichte im Herbst 2003 im Unrast-Verlag ihr gleichnamiges Buch. Darin gibt sie nicht nur den Stand der feministischen und postfeministischen Debatte wieder, sondern kritisiert deren Ansatz der Differenzen und Identitäten, um die problematischen Aspekte postmoderner (...)

Context XXI, Heft 2-3/2004

Feministische Differenzen

März
2004

Jutta Sommerbauer hat ei­ne umfassende Positions­bestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus veröffentlicht. Dabei gibt sie nicht nur den Stand der feministischen und post­feministischen Debatte wie­der, die stark vom postmo­dernen Diskurs von Theore­tikerinnen wie Judith Butler geprägt ist, (...)

Grundrisse, Nummer 9
Jutta Sommerbauer:

Differenzen zwischen Frauen

Zur Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus
März
2004

Münster: Unrast-Verlag 2003 Jutta Sommerbauer hat den hohen Anspruch, den Feminismus als kritische Theorie wiederherzustellen. In den postmodernen Diskussionen sieht sie zwar ein berechtigtes Aufwerfen problematischer Elemente früherer Formen des Feminismus, aber zugleich den Verlust der (...)

Streifzüge, Heft 32

Es brennt, aber Hauptsache, Gleichbehandlung ist gesetzlich garantiert

Dezember
2004

[(Heute aktueller denn je dieser fast 14 Jahre alte Text. Die hier kritisierte Tendenz, strukturelle Benachteiligungen, strukturelle Gewalt zu übersehen, ist seither noch stärker geworden. Anstatt dessen nimmt das postmoderne Starren auf das Konzept von Ungleichheiten, Identitäten und Diversität (...)

Context XXI, Heft 1-2/2005

Der Feminismus und sein Anderes

Mai
2005

Auch in Bettina Stötzers Buch über antirassistischen Feminismus gibt es einige „blinde Flecken“. Antirassistische Perspektiven im Femi­nismus weiterzuentwickeln: Dieses Ziel verfolgt Bettina Stötzers Untersuchung In­Differenzen. Ausführlich und kenntnisreich legt die Autorin die Entwicklungslinien der (...)

Context XXI, Heft 5-6/2005

Volksgruppenzoo Europa

Rezension von Samuel Salzborns „Ethnisierung der Politik“
Oktober
2005

Der Politikwissenschafter Samuel Salzborn legt mit seiner 2005 im Campus Verlag erschienen Dissertation „Ethnisierung der Politik“ eine erste umfassende Aufarbeitung völkischer Bestrebungen im Rahmen der europäischen Rechtssetzung aus kritischer Perspektive vor. Den Charakter einer Dissertation (...)

Café Critique, Jahr 2009

Zur Ontologie der Differenz

Über die Unmöglichkeit poststrukturalistischer Gesellschaftskritik
 
2009

Die Anrufung der Vielheit und der Differenz ist aus der linken Diskussion über Rassismus oder Geschlecht nicht mehr wegzudenken, sodass man geneigt sein könnte, Antirassismus, Anti(hetero)sexismus und Poststrukturalismus zusehends als Synonyme zu betrachten. Dies gilt für gleichermaßen für die (...)

Grundrisse, Nummer 30
Birgit Sauer / Sabine Strasser (Hrsg.):

Zwangsfreiheiten

Multikulturalität und Feminismus
■  Minimol
Juni
2009

Wien: Promedia Verlag, 2008, 260 Seiten, 24,90 Euro (...) Die öffentliche Skandalisierung von Zwangsverheiratung und Genitalbeschneidung haben ohne Zweifel dazu beigetragen, Tabus zu brechen (...). Doch zeitigen rechtliche und politische Maßnahmen durchaus paradoxe Folgen. (...) Prohibitive (...)

Grundrisse, Nummer 31

Die neoliberale Repression Namens Multikulturalismus

Žižek’s Versuch zur Wahrheit der Herrschaft
■  A. M.
September
2009

Die Frage der Multikulturalität – in seiner gesteigerten Form des Politischen: die Frage des Multikulturalismus – hat in einer Zeit, in der sich das Herrschaftliche nun schon seit längerem unter dem Begriff der „Globalisierung“ sammelt, neben anderen „identitären Fragen“, einen besonderen Stellenwert (...)

Grundrisse, Nummer 33
Kemper, Erich und Heike Weinbach, Kuhn, Gabriel:

Klassismus oder Klassenkampf?

März
2010

Kemper, Erich und Heike Weinbach: Klassismus. Eine Einführung. Unrast-Verlag, Münster 2009. 188 Seiten, 13,- €. ISBN: 978-3-89771-467-0 Kuhn, Gabriel: Mit geballter Faust in der Tasche. Klassenkonflikte in der Linken – Debatten aus Schweden. Syndikat A, Moers 2009. 40 Seiten, 2,50 €. Ein Gespenst (...)

Streifzüge, Heft 62

Fetisch Vielheit

Pluralität als Problem
Oktober
2014

Die Pluralität der privaten Vorlieben und Meinungen gilt als hoher Wert. Einheit erscheint vielen Vertretern postmoderner und poststrukturalistischer Theorien als Monismus und Monopolismus, Und wird dann mit Uniformierung, Gleichschaltung und Gewalt gegen das Besondere oder zumindest mit (...)

Streifzüge, Heft 63

Und was wäre dann Befreiung?

Geschlechterrollen zwischen Zuschreibung und Machtressource
März
2015

Die Debatte um die Gleichstellung von Frauen und Männern ist inzwischen in praktisch alle Institutionen des öffentlichen Dienstes und teilweise auch der Privatwirtschaft eingeschrieben. Es gibt Gleichstellungsbeauftragte, Frauenberatungsstellen und Förderprogramme für Frauen. Politische Parteien (...)

Amelie Lanier, Sonstiges

Nationale Identität

Über Staat, Gewalt und „Selbstbestimmung“ am Beispiel Kataloniens
März
2018

Teil I. Die Wirklichkeit. Über Interessen und Gegensätze Worum geht es eigentlich bei Separatismus bzw. Unabhängigkeitsbestrebungen? Welche Vorstellungen sind da zugegen und welche Interessen kommen ins Spiel? Eine kurze Vorstellung der Ereignisse: Nach einer „unverbindlichen Volksbefragung (...)

Streifzüge, Heft 72

Wozu Identität?

April
2018

Jeder Charakter ist ein Irrtum. (Friedrich Hebbel) Ich kenne durchaus keine ‚Identitätsprobleme‘. Dass ich ‚Ungar‘ bin, ist um nichts absurder, als dass ich ‚Jude‘ bin, ist nicht ein Stück absurder, als dass ich überhaupt bin. (Imre Kertész) Alle Welt ist auf der Suche nach Identität. Das Bedürfnis (...)