

Rekonstruktion der Freiheit
Die Aufgabe, philosophisch über die Zeit, in der wir leben, zu denken, ist schwierig. Allzu leicht gleitet der Blick auf Nebensächliches. So begnüge ich mich damit, zunächst einmal zwei Ereignisse zu thematisieren. Wilde & Verwilderte Zum ersten ist es nahezu sicher, daß wir in den nächsten (...)

Die Grenzen des quantitativen Wachstums
Die „unbestrittene Bibel der Ökonomen“ (M. Blaug) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war nicht das Werk von A. Smith, nicht das Buch von Ricardo — mit dem sie allerdings den Titel gemeinsam hatte — und sicher auch nicht das „Kapital“ von Marx. Vielmehr waren es die „Principles of Political (...)

Die Grenzen des quantitativen Wachstums
Die „unbestrittene Bibel der Ökonomen“ (M. Blaug) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war nicht das Werk von A. Smith, nicht das Buch von Ricardo — mit dem sie allerdings den Titel gemeinsam hatte — und sicher auch nicht das „Kapital“ von Marx. Vielmehr waren es die „Principles of Political (...)

Zu: Konrad Paul Liessmann Karl Marx *1818 †1989. Man stirbt nur zweimal. Wien, Sonderzahl Verlag, 1992, öS 198/DM 28 Vorerinnerung Soviel Ende war nie. Das Ende der Ideologien, das Ende des Realsozialismus/Kommunismus, das Ende des Kalten Krieges, das Ende der Industrialisierung, das Ende der (...)

Bye bye Zinskritik …
Der von Umweltzerstörung und von sozialen Katastrophen gesäumte Irrweg unserer „Zivilisation“ ist für viele Menschen Anlass genug, ihre eigene Lebensweise gründlich zu hinterfragen. Viele wollen es nicht bei politischen Appellen belassen. Denn nur allzu deutlich werden die beschränkten Möglichkeiten (...)

Im Laufe der letzten Dekade deutet sich eine Richtungsänderung in der weltweiten Ernährungssituation an, und zwar eine äußerst unangenehme. Während nämlich der Anteil Unterernährter an der Bevölkerung der Entwicklungsländer bis zu Beginn unseres Millenniums zurückging (zwischen 1991 und 2004 von 20 auf (...)

Ökologen thematisieren die Grenzen des Wachstums ebenso wie viele Linke. Doch während die einen bloß stofflich-energetische Grenzen sehen, wollen die anderen nur Grenzen des Werts und Mehrwerts erkennen. Tatsächlich sind beide Positionen integriert zu betrachten, um die Perspektiven des (...)

Von Merkel bis Sarkozy will man, dass alles beim Alten bleibt. Weil’s aber schlicht nicht so bleiben kann, wie’s ist, muss man adaptieren. Da kommt die Wachstumskritik gerade recht. Die Krise bricht aus der Sicht der Lohnabhängigen und Kapitalisten wie ein Naturereignis über die Gesellschaft (...)

Was heißt „décroissance“?
Es ist eine üble Sitte, die sich auch in der radikalen Linken immer weiter ausbreitet (nicht nur in der etablierten, die aus dieser Praxis schon einen Lebensstil gemacht hat), über Fragen und Probleme zu streiten, ohne zu wissen, worüber man eigentlich redet. Für diese Mentalität ist es oft (...)

Der Sammelband zum Kongress „Jenseits des Wachstums?!“ (Attac 2011, Berlin) gibt einen Überblick, wie die Debatte zum „Ende des Wachstums“ aktuell verläuft. Ein Befund dazu, im Buch selbst nicht ausgesprochen, könnte sein: Degrowth ist das Ende des Kapitalismus, sein Herzstück, die unendliche (...)

Auf der Mülldeponie des fiktiven Kapitals
1. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich das Gesicht des Kapitalismus vor allem in einer Hinsicht dramatisch verändert: Noch nie in seiner Geschichte hatte der Finanzsektor auch nur ansatzweise so großes Gewicht innerhalb der Gesamtwirtschaft wie in der gegenwärtigen Epoche. In den 1970er (...)

Von der Deindustrialisierung zur Deklassierung*
Unter Deindustrialisierung verstehen wir einen Schrumpfungs-, Zerschlagungs- und Liquidierungsprozess des industriellen Potenzials (Arbeitskräfte, Maschinen, Gebäude, Know-how). Zentral ist der Verlust von Industriearbeitsplätzen, die von der Industrie selbst nicht kompensiert werden können. (...)

In der Wiener Zeitung vom 2. Juni 2017 sind mir auf der Titelseite drei Schlagzeilen aufgefallen. „Industrie in Europa schafft wieder Jobs“ war der Aufmacher, „Trump kippt Klimaschutzabkommen“ der zweite, gleich daneben. Schon diese beiden haben einen bemerkenswerten Zusammenhang. Das Jobwachstum (...)

Der Kapitalismus ist ein Erfolgsmodell. Dumm ist nur, dass Bestandteil dieses Erfolgs ist, die natürlichen Lebensgrundlagen – uns darin eingeschlossen – zu zerstören. Dabei geht es nicht nur um die Klimakatastrophe, die der Kapitalismus erfolgreich produzierend in die Welt gesetzt hat. Viel weniger (...)