Streifzüge, Heft 35

Medieninhaber und Herausgeber: Kritischer Kreis – Verein für gesellschaftliche Transformationskunde.
Alle Artikel der Streifzüge unterliegen, sofern nicht anders gekennzeichnet, dem Copyleft-Prinzip: Sie dürfen frei verwendet, kopiert und weiterverbreitet werden unter Angabe von Autor/in, Titel und Quelle des Originals sowie Erhalt des Copylefts.
Der Medieninhaber ist zu 100% Eigentümer der Streifzüge und an keinem anderen Medienunternehmen beteiligt
Grundlegende Richtung: Kritik und Perspektive
Redaktion (zugleich Mitglieder des Leitungsorgans des Medieninhabers): Christoph Adam, Andreas Exner, Lorenz Glatz, Franz Schandl, Martin Scheuringer und Maria Wölflingseder
Druck: H. Schmitz, 1200 Wien

Beitræge

Obszönität und Reichtum

3

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein überarbeitetes und ausgebautes Referat im Zuge eines Forschungsprojekts zum Thema Ethik, das der Autor nach folgender vorgegebener Problemstellung ausgearbeitet hat: Obszönität des Reichtums: Armut als strukturelle Gewalt: Demütigung, Desperados und (...)


Arbeit ist ein magisches Wort

9

Dimitré Dinevs hochgelobter Roman „Engelszungen“ (2003) und sein Erzählband „Licht über dem Kopf“ (2005) sind ein ganz besonders schönes Beispiel, dass gute Belletristik nicht nur prall gefüllt ist mit Poesie, sondern auch mit Weisheit. Dinev ist 1968 in Plovdiv, Bulgarien, geboren und aufgewachsen. (...)


Dead Men Working

Ganzheitlich umsorgt

11

Woche für Woche steht’s in den Karrieren-Seiten des links-liberalen Standard wie’s geht. „Jedes Unternehmen sollte seine Mitarbeiter ganzheitlich sehen und jede Unterstützung zuteil werden lassen, damit diese frei, ohne Sorgen für den Beruf arbeiten können“, so wird das großangelegte EU-Projekt (...)


Wiederentdeckung der Faulheit

Buchbesprechung

12

Was braucht ein Bestseller? Eine launig-ausgefeilte Sprache und ein paar gezielte Tabubrüche, die an den wackeligen Fundamenten unserer Gesellschaft rütteln. Im Fall von Corinne Maier klingt das so: „Das Unternehmen ist am Ende. Man muss den Tatsachen ins Auge sehen: Es ist nicht mehr der Ort des (...)


Vom Einkommen zum Auskommen

Zu Plausibilität und Kritik des garantierten Grundeinkommens

13

„I just couldn’t function without money.“ Ray Davis/The Kinks, Preservation Act 2 (1974) Die Forderung nach dem Grundeinkommen hatte schon einmal Konjunktur. Das war Mitte der Achtziger des vorigen Jahrhunderts. Nun steht es abermals auf der Agenda. Befürworter des Grundeinkommen gehen (...)


Wertkritik im Comic

16

Zwei Comic-Alben eröffnen interessante Einblicke in die Irrungen und Wirrungen der Arbeitsgesellschaft. Wer sich den gesellschaftlichen Verhältnissen im Kapitalismus mit einer kindlich naiven Grundhaltung nähert, kann zu Erkenntnissen gelangen, die dem unbedarften Normalzeitgenossen schlichtweg (...)


Kibbuz und nachkapitalistische Sozialstrukturen

18

Zu dem Dogma, Alternativen zu Konkurrenz, Hierarchie und Privateigentum seien unpraktikabel, bildet der israelische Kibbuz ein lehrreiches Gegenbeispiel. Es zeigt: ,Anders arbeiten – anders leben‘ ist möglich. Ein auf Gemeinschaftsbesitz und -leben und auf Gleichheit des realen Pro-Kopf-Einkommens (...)


„Code unbekannt“

Zu einigen uncoolen Unzugänglichkeiten des Lebens in der Waren„gesellschaft“ und der Kritik daran

22

1. Vom Sterben Vorgänge lassen sich oft am besten von ihrem Ausgang her begreifen. So z. B. das Leben, wenn man auf das Sterben schaut. Darüber, wie jemand so lebt, kann eins so. einiges erfahren, wenn man fragt, wie sie sich den unvermeidlichen Abgang wünscht – soweit es da was zu wünschen gibt (...)


Strange in Town

25

Weitermachen Hinten braust unter der Brücke auf acht Spuren der Highway. Oben schieben sich auf der Avenue die Autos über die Brücke, darüber dröhnt auf angerostetem Tragwerk die Subway durch Queens. Hin und her zwischen Arbeit und Freigang. Dazwischen stehen auf beiden Seiten ebenerdig und (...)


„Für eine bessere Ordnung“

Buchbesprechung

26

Was ein Mensch schreibt, sagt anderen nicht selten mehr und anderes, als er selbst zu schreiben meint. Als Reinhard Federmanns Roman „Chronik einer Nacht“ 1950 als Fortsetzungsgeschichte im mittlerweile längst verblichenen Zentralorgan der SPÖ, in der Arbeiterzeitung, erschien, sagte er nur wenigen (...)


Immaterial World

The Next Free Project

Was kommt nach Freier Software und Wikipedia?

27

Der deutsche Mathematiker David Hilbert stellte auf dem Welt-Mathematikerkongress von 1900 zehn ungelöste Probleme der Mathematik vor, die er später auf 23 ausweitete. Sie beeinflussten die weitere Entwicklung der Mathematik erheblich. Auf dem Wikipedia-Kongress in Frankfurt/M. im August 2005 (...)


White Wild West

Bemerkungen zu Matthias Politycki und dem Rassismus und Sexismus der Neuen Mitte

28

Sie kann einem schon leid tun, die Neue Mitte. Jüngst gab es doch noch alles: die innovativen Kreativ-Jobs im Kultur- und Medienbereich oder anderswo, das nötige Accessoire an expressiven Konsumartikeln und schließlich die Event- und Kulturindustrie, mit deren Hilfe ganz individuell am (...)


Ist die Esoterik auf den Hund gekommen?

30

In den letzten 25 Jahren hat es die Esoterik-Bewegung glänzend geschafft, mittels völlig verquerer Denkkapriolen die unmenschlichen Verhältnisse schön zu phantasieren. Diese intellektuellen Mucken haben aber auch die Blut-Hirn-Schranke der Allgemeinheit ohne Hindernisse passiert. Die Zauberwörter (...)


Rückkopplungen

Pop und das Authentische

31

Madonna steht auf der Bühne in London und spielt für oder gegen die G8 und Hunger: das größte Konzert der Welt, für oder gegen das im Pop-Universum letzte Problem: Hunger. Wir sind im Hyde Park beim Live-8-Spektakel, 2. Juli 2005. Zu Madonnas Auftritt wird eine junge Frau aus Äthiopien vorgeführt, (...)


Schizophrene Stimmungslage

Der Populismus der Linkspartei ist das Komplement der neoliberalen Krisenverwaltung

32

Der relative Wahlerfolg der Linkspartei wurde bei den Bundestagswahlen vielfach als Normalisierung der deutschen Verhältnisse kommentiert. Endlich habe sich, wie in fast allen anderen europäischen Ländern auch, eine ernst zu nehmende linke Partei etabliert, die Einfluss auf die Politik nehmen (...)


2000 Zeichen abwärts

So etwas von wurscht!

33

Der „Passagengouverneur“ unterm Opernring hat die Obdachlosen schon aufgeweckt; die sind jetzt beim Frühstück mit der Doppelliterflasche. Weiter hinten redet der erste Junkie Passanten an. Die hasten vorbei, jeder zu seinem Geschäft – Verkauf, Verwaltung, Versicherung, Finanzen heißt das hier in der (...)


Fassadenschau (2. Teil)

Inspektionsreisen durch Geschichte und Gegenwart eines doch seltsamen Landes

34

Das Jubeljahr, das sich nun dem Ende zuneigt, erwies sich als Fiasko. Die Inszenierung ist misslungen. Derweil hat man die Fassade so schön herausgeputzt und dann blätterte sie gleich ab, wurden die braunen Flecken sichtbar. Was das offizielle Österreich vertuschen wollte, wurde von den (...)


2000 Zeichen abwärts

Etwas Besseres als den Tod …

37

In Wien hat im September ein Fünfzehnjähriger bei einer Rauferei in der Schule einen Mitschüler mit dem Messer tödlich verletzt. Die Politiker rufen routiniert nach Gewaltprävention und Sicherheitsmaßnahmen, in Der Standard klagt ein Journalist die „allgegenwärtige Mediengewalt“ an, „die Sorte (...)


Unumgänglich

Ökonomie des Tötens

40

Im Wirtschaftsblatt, dem Handelsblatt für Österreicher, nimmt man sich kein Blatt vor den Mund. „Wir müssen lernen, jemandem einen Todesstoß zu versetzen.“ Das behauptet Christine Bauer-Jelinek, ihres Zeichen Wirtschaftscoach und Gründerin eines „Instituts für Macht-Kompetenz“ in der Ausgabe vom 23. (...)

Dokumente