Heft 5/2000

Medieninhaber: Bureau № 2 — Agentur für Kommunikation und Information
Herausgeberin: Arbeitsgemeinschaft für Wehrdienstverweigerung, Gewaltfreiheit und Flüchtlingsbetreuung
Redaktion: diE nOt, Manfred Gmeiner, Stephan Grigat, Elfriede Hufnagl, Markus Kemmerling, Robert Kogler, Marianne Kreutzer, Markus Pinter, Thomas Schmidinger (koordinierender Redakteur), Alexander Schürmann-Emanuely (Hereingeber der Internet-Ausgabe), Markus Zingerle und Robert Zöchling (geschäftsführender Redakteur)
Titelgraphik: diE nOt
Layout: Kemmerling Zöchling & Partner Medien- und Informationsdienste KEG
Hersteller: resch & vana, 1150 Wien
Context XXI ist Mitglied der VAZ — Vereinigung alternativer Zeitungen und Zeitschriften.

Liebe Leserin, lieber Leser!

Vom 19. Bis 28. September treffen sich die VertreterInnen von IWF und Weltbank zu ihrer 55. Jahrestagung in Prag. Jedoch nicht nur diese werden sich dann in der tschechischen Hauptstadt einfinden, sondern auch ein sehr breites Spektrum von GlobalisierungsgegnerInnen, AntikapitalistInnen, KapitalismusverbesserInnen, etc.. Auch in Wien wird von verschiedensten Gruppen seit Monaten nach Prag mobilisiert.
Grund genug, diese Nummer von Context XXI mit einem Schwerpunkt zu IWF und Weltbank (...)

Beitræge

Giordanos Auftrag

Ein Gespräch mit Erwin Riess

4

Erwin Riess hat mit Giordanos Auftrag seinen ersten Roman vorgelegt. Context XXI sprach mit dem Autor über den Text, die Situation der Linken in Österreich und die Möglichkeit von Gesellschaftskritik in Kriminalromanen. Context XXI: Ihr erster Roman Giordanos Auftrag hat die Form eines Krimis. (...)


Modell Wien

Avantgarde der Vernichtung

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In den historischen Forschungen zum Nationalsozialismus und der Shoah ist in den letzten Jahren immer wieder auf die große Bedeutung hingewiesen worden, die Wien für die Politik der Nazis besaß. In den Monaten nach dem sogenannten „Anschluß“ im März 1938 wurde diese Stadt in mehrerlei Hinsicht zu (...)


Zivilgesellschaft und Entwicklungsmythos

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Pluralität und Zivilgesellschaft können als postmoderne Antwort auf den modernen Mythos von Entwicklung gesehen werden. Den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern ..." nahm sich die UNO in der Präambel zu ihrer Charta von 1945 vor. Das Ziel dieses (...)


IWF und „Weltbank“

Neokoloniales Hegemoniestreben

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Der Gipfel des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBWE; auch „Weltbank“) Ende September in Prag steht unmittelbar bevor. Grund genug, einen Blick auf die Rolle der Institutionen im internationalen Entwicklungsgeschäft zu werfen. Das (...)


Projektfinanzierung durch die Hintertür

Baut Österreich den türkischen Katastrophenstaudamm Ilisu mit?

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Mit Hilfe von Exportkrediten beteiligen sich die verschiedensten Industriestaaten an Monsterprojekten im Trikont, die weder umwelt- noch sozialverträglich sind. Voll im Geschäft ist dabei auch Österreich. Hasankayef ist eine kleine anatolische Stadt am Ufer des Tigris. Seit Jahrtausenden (...)


Idealistische Weltmarktkritik

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IWF und Weltbank sind keine Dämonen, sondern Institutionen, die einer wertverwertenden Gesellschaft adäquat sind, und „ungleicher Tausch“ ist nicht der Grund für das Elend in der Welt, sondern eine problematische Kategorie. Bei aller Richtigkeit und Notwendigkeit der Schelte von personalisierender (...)


„Por una educación popular y gratuita!“

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Mexico, das Land, das ab Dezember 2000 vom früheren Coca Cola-Manager Vicente Fox regiert werden wird, der dem politischen System mit dem Wahlsieg seiner rechtspopulistischen Partei der Nationalen Aktion (PAN) einen bilderbuchmäßigen Demokratisierungsschub bescherte, war in den vergangenen Jahren (...)


Wessen Gene?

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Laws are always useful to persons of property. (J.-J. Rousseau, Du contrat social, 1762) Eine europäische Richtlinie stellt „ErfinderInnen“ einen Freibrief für Patente auf menschliches, tierisches und pflanzliches Leben aus. Die AktionärInnen des Biotech-Index der Nasdaq erlebten in den letzten (...)


Guy Debord — Die totale Selbstbestimmung

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Wer war Guy-Ernest Debord? Ein Abenteurer, der seine Lebensgeschichte selbst bestimmt hat. Keine Photographie, oder zwei oder vier aus den fünfziger Jahren, bleibt von ihm zurück, keine Anekdote: Nur sein geschriebenes Wort bleibt, wie er es in seinen Büchern und in seinen Zeitschriften (...)


Arthur Cravan — Die Niedertracht der Tafelrunde

27

Der Boxer, Anarchist, Deserteur, Abenteurer und Herausgeber der Zeitschrift Maintenant beschrieb sich selbst als Hochstapler, Seemann im Pazifik, Mauleseltreiber, Orangenpflücker in Kalifornien, Schlangenbeschwörer, Hoteldieb, Neffe von Oscar Wilde, Holzfäller in den riesigen Wäldern, (...)


Unser schönes Kärnten

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Im Kernland der FPÖ soll eine „Kulturkarawane gegen Rechts“ politischen Protest ins Land bringen. Blaue Seen, hübsche Berge, malerische Bergbäuerinnen, die kurz vor dem ökonomischen Kollaps noch ein paar Steilhänge mit der Sense mähen, Blondinenwahl im Seehotel, romantische Autobahntrassen über die (...)

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