
Kartengruß aus der Zeitgeschichte
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Lustige Holzhackerbuam in the „Waldheimat“
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Die Stimmung im Café war dennoch nicht weihnachtlich: Ganz Budapest stand im Zeichen eines Mordes, der sich knapp vor den Feiertagen ereignet hatte und der interessanterweise von der internationalen Presse trotz brisantester Reaktionen übersehen wurde: Knapp vor dem in Ungarn so ausgiebig (...)
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Die Aufregung unter Politikern und Bankleuten war in Venezuelas Hauptstadt Caracas groß, als zu Beginn dieses Jahres das einflußreiche „Wall Street Journal“ ernsthafte Zweifel an der weiteren Zahlungsfähigkeit des Landes anmeldete und die Hintergründe jener Verhandlungen enthüllte, zu denen (...)
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In Uruguay zeichnet sich die Bildung einer Koalition der beiden traditionellen Großparteien — Blancos und Colorados — ab. Preis der Einigung: Die Pardonierung der Verbrechen der zwischen 1973 und 1985 herrschenden Militärdiktatur. Die neue Ära begann mit dem Beschluß, die Demokratie ein wenig (...)
Wo wir uns toll fanden, da waren wir einzigartig, wo wir Verbrecher waren, da war es eigentlich nichts Besonderes
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Am 30. Jänner, vor 60 Jahren, erschossen „Schwarze“ in Schattendorf einen Kriegsinvaliden und ein Kind. Der Wiener emeritierte Rechtsanwalt Alfred Frisch analysiert hier den nachfolgenden Prozeß; das Urteil — Freisprüche für die Täter — erging am 15. Juli, da hat der]ustizpalast gebrannt. A. F. wird im (...)
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In seinem Buch „The Invisible Writing“ (Deutsch: Die Geheimschrift; 1954) behauptet Arthur Köstler, Freuds Text „Ein Wort zum Antisemitismus“ sei auf seine Bitten hin entstanden. Er erschien auf deutsch, mit Übersetzung ins Englische („On Antisemitism“), am 25. November 1938 in der von Arthur Köstler (...)
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Während ich die Aeusserungen in Presse und Literatur studierte, zu denen die letzten Judenverfolgungen Anlass gegeben haben, fiel mir ein Aufsatz in die Hand, der mir so aussergewöhnlich schien, dass ich ihn zu meinem Gebrauch exzerptierte. Der Verfasser sagte darin ungefähr folgendes: „Ich stelle (...)
Der Österreicher und seine Schande
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Seit Werner Vogt, beim Seminar des Republikanischen Club/Neues Österreich, über Alltagsfaschismus, für seinen Satz „Waldheim ist das kleinere Übel“ sich entschuldigt haben soll, hatte ich die Hoffnung aufgegeben, einen intelligenten Menschen zu finden, der für dieses Staatsoberhaupt die Feder schwingt. (...)
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Das ist machbar!
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Leutnant Waldheim gen Osten
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Wir waren keine Nazis!
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Notabene des Herausgebers
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Sie behandeln jeden Angeklagten von vornherein, als wäre er bereits verurteilt; sie lassen vom Saal heraus aus dem Ausland Angereiste wegen Fluchtgefahr verhaften; sie fragen Bewußtlose, ob sie ihre Strafe annehmen; Unschuldsbeteuerungen kosten sie nur noch ein Achselzucken und den Angeklagten (...)
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Das ist machbar!
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Es gibt sie, eine humane Liberalität urbaner Bürgerlichkeit. Sie hat es in Österreich nie zu relevanter Parteienbildung gebracht, aber hervorgebracht hat sie — wenige genug — Persönlichkeiten des öffentlichen, mehr noch des Wirtschaftslebens, die berufliche Kompetenz mit Intellektualität verbinden. (...)
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§ 1 Der Verrat Das vorrevolutionäre Stadium unserer aus bloß sentimentalen und symbolischen Scheinhandlungen bestehenden Proteste gegen die Vorbereitung der Totalvernichtung gehört nun wohl der Vergangenheit an. Dieses Stadium der Gewalt — also der Harmlosigkeit, zu verlassen, widerspricht zwar (...)
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Erlaube mir, bitte, zu den beiden Artikeln, die Du jetzt über die Gewaltfrage (in „Natur“, Dezember 1986, und im FORVM, Jänner-Februar 1987) veröffentlicht hast, einiges zu sagen, da mich das Gewaltthema seit meinen frühen Jahren nahezu pausenlos verfolgt, von einer Schlageter-begeisterten Knabenzeit (...)
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beinahe hätte ich begonnen: „Ach, lieber Helmut!“ Denn wie können wir zwei Alten in solcher Welt einander noch gratulieren und Glück wünschen? Wir, denen es ja um ein ganz anderes als das nur persönliche Glück geht, um ein ungleich größeres Glück, mindestens um die Verhinderung des großen Unglücks? (...)
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Für Freda, wie wir sie gar nicht kannten, war er eine der „Fransen, die man abschneiden muß“, ein „Totalitärkommunist“ für Nenning, der ihn aber jetzt dem FORVM zugeführt hat (danke!); geboren 1960, gelernter Historiker, in Heidenreichstein Gemeinderat der Alternativen Liste, deren Mitglied seit 1982; (...)
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SDI und SO2, Becquerel und Beau-Bâle — wer kann das alles noch hören, auf all das noch antworten? Die professionellen Dichter und Denker jedenfalls nicht, sie werfen dem Weltgeist ihre Tintenfässer hinterher, mit trotziger Gebärde oder mild und abgeklärt: Während in Österreich die fortschrittlichen (...)
Le Zeitgeist c’est Moi!
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M. H. war vier Jahre (1975 bis 1979) Redakteur des FORVM und ebenso lange (1982 bis 1986) Chefredakteur des „Wiener“. Heute schreibt er im Hamburger Magazin „Tempo“ und ist — herzlich willkommen! — mit einer regelmäßigen Kolumne ins FORVM zurückgekehrt. Hopp, die (...)
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