radiX, Nummer 3

Verlegerin, Herausgeberin und Herstellerin: Ökologische Linke (ÖKOLI), Schottengasse 3a/1/4/59, 1010 Wien
Redaktion: ebendort
Verlags- und Herstellungsort: Wien

Die radiX befindet sich zu 100% im Eigentum der politischen Partei Ökologische Linke (ÖKOLI). Die Ökologische Linke strebt eine herrschaftsfreie, ökologische, radikaldemokratische Gesellschaft ohne Krieg, Faschismus, Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus, Kapitalismus, Sexismus und Militarismus an.

Editorial

Schon wieder ist ein halbes Jahr vergangen seit wir die letzte radiX produziert haben, ein halbes Jahr in dem viel passiert ist. Mitlerweile ist die FPÖ zweit­stärkste Partei in diesem Lande geworden. Eine Welle des Rassismus — mit der wir bereits nach dem Tod von Marcus Omofuma konfrontiert waren, ist von einer Welle immer offener werdenden Antisemitismus ergänzt worden. Und unabhängig davon, ob es die FPÖ nun schon schafft in die Regierung zu kommen oder nicht, sind wir mit einer Bevölkerung (...)

Beitræge

Die Nation — zur Entstehung eines folgenreichen Konstruktes

3

„Nation“ ist — entgegen dem Mythos der VertreterInnen dieses Konzeptes selbst — keine „natürliche“ oder „immer schon da gewesene“ Einheit, sondern ein relativ junges Konzept einer „vorgestellten Gemeinschaft“, das im Zusammenhang mit der Entwicklung kapitalistischer Binnenmärkte im 18. und 19. Jahrhundert (...)


Von der nationalen Logik zu den „ethnischen Säuberungen“

7

Der Zerfall oder die Zerschlagung Jugoslawiens machte einmal mehr deutlich welch mörderische Konsequenzen nationalistische und völkische Logiken auch heute noch haben können. Jugoslawien bildete dabei nach dem zweiten Weltkrieg in seinem Nationenkonzept einen Sonderfall, der neben der Föderation (...)


Vernichtungskrieg im Kaukasus

9

Nach der Niederlage der russischen Armee im ersten Tschetschenienkrieg versucht diesmal die Regierung Putin mit einen Vernichtungskrieg gegen die tschetschenische Bevölkerung der abtrünnigen Kaukasusrepublik Herr zu werden. Die neue Kriegsführung der russischen Regierung erinnert dabei eher an die (...)


Neuerliche Manifestation des österreichischen „Volkswillens“

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Bei den österreichischen Nationalratswahlen gewann am 3. Oktober die rechtsextreme FPÖ über 27% der abgegebenen Stimmen. Damit ist sie zur zweitstärksten Partei Österreichs aufgestiegen. In einer Reihe von Bundesländern zur stärksten. Nach einigen Monaten Scheinverhandlungen mit der SPÖ hat nun die (...)


Blinklichter gegen Rassismus

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Am 12. November — dem Gründungstag der Republik Österreich — fand in Wien die größte Demonstration gegen Rassismus seit dem Lichtermeer statt. Damals — beim Lichtermeer — hatten Hunderttausende am Heldenplatz in der Wiener Innenstadt gegen das „Ausländervolksbegehren“ der FPÖ demonstriert. Neben (...)


Protestiert auch weiterhin!

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Die Proteste gegen das neue FPÖVP-Regime waren zwar immer noch viel zu gering, überstiegen aber immerhin all das, was sowohl von den AnhängerInnen wie den GegnerInnen des neuen Regimes erwartet wurde. Die Protestbewegung muss nun zeigen, dass sie einen langen Atem besitzt und sich auch von der (...)


MultikulturalistInnen: die postmodernen RassistInnen

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Der aufgeklärte, liberale und tolerante Multikulturalismus als demokratischer, realutopischer Gesellschaftsentwurf, als Konstrukt, geht von den Realitäten der Einwanderergesellschaft aus und postuliert entsprechende Bedingungen für die Einwanderung und die Koexistenz verschiedener kultureller (...)


Der Mythos der nationalen Befreiung

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In der hiesigen Linken ist es spätestens seit der Hochphase der antiimperialistischen Bewegungen hierzulande modern die Nationalismen in „gute“ und „böse“ einzuteilen und sich auf die Seite der „guten“ Befreiungsnationalismen zu stellen. Egal ob es sich dabei um den kurdischen Nationalismus handelt, (...)


Struktureller Antisemitismus und verkürzte Kapitalismuskritik

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Daß auch die Linke nicht vor mehr oder weniger offenem Antisemitismus gefeit ist, wurde auch bei uns schon des öfteren angesprochen und müßte mittlerweile bekannt sein. In diesem Artikel soll es aber nicht um diesen „offenen Antisemitismus“ der Linken gehen, sondern um strukturelle Ähnlichkeiten (...)


Krieg als langfristige Zerstörung von Lebensgrundlagen

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Generell, egal ob die Menschen in Österreich die NATO-Bomardements gegen Jugoslawien unterstützten oder dagegen auftraten, bestreitet niemand die schweren Schäden, die das Bombardement der jugoslawischen Industrie und Infrastruktur zugefügt hat. Aber dies stellt nicht die einzige Folge der (...)


Die Folgen der Bomben auf Jugoslawien

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Während in den bürgerlichen Medien der NATO-Krieg gegen Jugoslawien kein Thema mehr ist, leidet die Bevölkerung in Serbien, im Kosovo und in Montenegro immer noch unter den Folgen von Krieg und Nationalismus. Um nicht nur immer von Außen über die Situation zu berichten führte für diese Nummer Thomas (...)


Nationalismen und Bantustans

Über die Kritik am Nahost-„Friedensprozeß“

28

Mit der Unterzeichnung des Abkommens von Oslo und seinen Folgeabkommen kam zum ersten mal seit der Gründung des Staates Israel ein Prozeß in Gange in dem ein Teil der palästinensischen Politik und der Bevölkerung in den besetzten Gebieten mit der Regierung Israels in (...)


Der zweite Untergang Nubiens

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Große Teile der historischen Landschaft Nubiens an der Grenzregion zwischen Ägypten und dem Sudan verschwand bereits 1962 unter den Fluten des Nasser-Sees. Nun sollen weitere Dammbauten wiederum riesige Gebiete Nubiens unter Wasser setzen. Mit Unterstützung der Sowjetunien errichtete der (...)


Mexiko:

2000 Militärpolizisten stürmen die Uni, doch der Streik geht weiter

39

Im Morgengrauen des 6. Februar 2000, der 292. Tag des Streiks der StudentInnen der Öffentlichen Universität Mexikos (UNAM - Universidad Nacional Autónoma de México), saßen 998 StudentInnen im Gefängnis. Die Militärpolizei (Policía Federal Preventiva) hatte mit Einverständnis des Rektors de la Fuente (...)


Guatemala:

Ex-Guerilla nimmt erstmals an Wahlen teil

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Nach 36 Jahren bewaffneten Widerstandes und 42 Jahren Arbeit in der Klandestinität, in denen die vier Organisationen der URNG (Unidad Revolucionaria Nacional Guatemalteca) die guatemaltekische Armee militärisch nicht besiegen konnten, kam es am 29.Dezember 1996 zur Unterzeichnung des (...)


Herrschaft und Legitimität

Ein Beitrag zur Tierrechtsdebatte

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Die Rationalität beutet jetzt die Natur aus, indem sie ihrem eigenen System die rebellischen Potentialitäten der Natur einverleibt. (Max Horkheimer, Zur Kritik der instrumentellen Vernunft) Seit der Aufklärung (18. Jh.) beginnt der Begriff der „Natur“ im Diskurs wesentlich zu werden, „Natur“ und (...)


Lokal gegen global

Bauernbewegungen in Indien
Heidi

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„Hunderttausende von Bauern und Bäuerinnen in ganz Indien protestieren gegen Monsanto. Am 28. November 1998 setzten sie das erste Feld in Brand, auf dem Monsanto Feldversuche mit genetisch mani­puliertem Saatgut durchgeführt hat. Die Feldversuche liefen seit drei Monaten, die Öffentlichkeit hatte (...)


Critical Mass

48

Seit einiger Zeit tauchen in Wien immer wieder wie aus dem Nichts RadfahrerInnen, FußgängerInnen und andere nichtmototisierte VerkehrsteilnehmerInnen auf. Eine ungeheuer große, sanft verkehrende kritische Masse: Selbstbewußt und friedlich drehen sie gleich noch einige Runden in der Stadt — und für (...)


Kurzmeldungen

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TierRECHTlerInnen folterten Journalisten Der 43-jährige Journalist Graham Hall — ein preisge­krönter Fernsehreporter — soll Anfang November nach Berichten verschiedener Londoner Zeitungen, sowie der taz — von einem Kommando der Animal Liberation Front (ALF) entführt und zwölf Stunden festgehalten (...)


Gewaltlosigkeit oder Legalismus

50

Der teilweise falschen und manipulativen Darstellung der Ereignisse der letzten Tage — insbesondere der Auseinandersetzungungen vom Freitag, den 4.2. — in den österreichischen Medien, scheinen nun auch eini­ge Gegnerinnen des neuen Regimes aufgesessen zu sein. Dabei waren die Informationen der (...)


Was ist die Ökologische Linke?

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Unsere politische Gruppierung gibt es in Österreich seit Herbst 1998. Bisher sind wir v.a. publizistisch mit unserer Zeitschrift radiX und einer Reihe von aktuellen Flugblättern tätig. Demonstrationen und Veranstaltun­gen aller Art organisieren wir oft mit befreundeten Gruppen gemeinsam. Auch (...)

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