Elisabeth Lenk
Beiträge von Elisabeth Lenk
FORVM, No. 212/I-IV

Surrealismus, KP, Faschismus

Über Aragon, Breton, Dali
August
1971

E. L. ist Autorin einer Untersuchung über André Breton und seinen ästhetischen Materialismus. Wir bringen daraus, auszugsweise, den „Exkurs über die Poesie, die Polizei und das Geld“. Die gesamte Untersuchung wird unter dem Titel „Der springende Narciss“ im Herbst bei Rogner & Bernhard, München, (...) Sie wollen diesen Text online lesen?
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Elisabeth Lenk (* 22. Dezember 1937 in Kassel; † 16. Juni 2022[1] in Berlin[2]) war eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und Soziologin.[3]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elisabeth Lenk studierte Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft an der Universität Frankfurt am Main (bei Theodor W. Adorno) und in Paris (bei Lucien Goldmann). Sie war danach Assistentin bei Helge Pross und Peter Szondi und ab 1976 Professorin für Literaturwissenschaft an der Universität Hannover.

Zu Lenks Arbeitsschwerpunkten gehörten die Literatur des Surrealismus sowie die Untersuchung der Verbindungen zwischen Literatur und Traum. 1966 schrieb sie für die von Adorno herausgegebene deutsche Übersetzung der Studie Theorie der vier Bewegungen und der allgemeinen Bestimmungen des französischen Frühsozialisten Charles Fourier ein Nachwort.[4][5] Mit der 1970 erschienenen Dissertation Der springende Narziss über André Breton begann ihre Beschäftigung mit dem Surrealismus. 1983 veröffentlichte Lenk mit Die unbewusste Gesellschaft eine literaturwissenschaftliche, philosophische und anthropologische Studie über die Analogien von ästhetischer Form und Traumform. Für die 1976 gegründete feministische Zeitschrift Die Schwarze Botin hat Lenk außerdem Texte über Weiblichkeit und Ästhetik geschrieben, von denen einige in der 1986 erschienenen Essaysammlung Kritische Phantasie nachgedruckt wurden. Wie die Soziologin Rita Bischof, mit der sie mehrfach zusammengearbeitet hat[6][7], bezog Lenk sich in ihren Arbeiten neben der Kritischen Theorie immer wieder auf den französischen Philosophen Georges Bataille.

Nach ihrer Emeritierung befasste Lenk sich u. a. mit der Lyrik von Rudolf Borchardt, dessen 1935 im italienischen Exil entstandenen Gedichtband Jamben sie 2004 mit einem Nachwort im Suhrkamp Verlag herausgegeben hat.

Elisabeth Lenk starb im Juni 2022 im Alter von 84 Jahren in Berlin.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rita Bischof: In memoriam Elisabeth Lenk (22. Dezember 1937 – 16. Juni 2022). In: Soziologie. 51. Jahrgang, Heft 4, 2022, S. 470–472.
  • Vojin Saša Vukadinović: Traumarbeit. Zu Elisabeth Lenk (1937–2022). In: Jahrbuch Sexualitäten. Bd. 8 (2023).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anzeige Elisabeth Lenk geb. Stehfen. In: trauer.tagesspiegel.de. 10. Juli 2022, abgerufen am 10. Juli 2022.
  2. Rita Bischof: Vom Anderen her denken. In: taz.de. 4. Juli 2022, abgerufen am 5. Juli 2022.
  3. Biographische Daten von Elisabeth Lenk in: Wer ist Wer – Das deutsche Who’s Who 2000/2001. 39. Ausgabe. Schmidt-Römhild – Verlagsgruppe Beleke, Lübeck 2000, ISBN 3-7950-2029-8, S. 856.
  4. Charles Fourier: Theorie der vier Bewegungen und der allgemeinen Bestimmungen. Hrsg.: Theodor W. Adorno. Übersetzt von Gertrud von Holzhausen. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1966.
  5. Elisabeth Lenk: Gegen das Verdikt über Phantasie als Phantasterei. In: Dies.: Kritische Phantasie. München 1986, S. 11 f.
  6. Georges Bataille: Die psychologische Struktur des Faschismus. Die Souveränität. Hrsg.: Übersetzt von Rita Bischof, Elisabeth Lenk und Xenia Rajewski. Matthes & Seitz, München 1978.
  7. Rita Bischof: Souveränität und Subversion. Georges Batailles Theorie der Moderne. Hrsg.: Mit einem Vorwort von Elisabeth Lenk. Matthes & Seitz, München 1984.