Gerald Raunig ist Philosoph und Kunsttheoretiker; arbeitet an der Zürcher Hochschule der Künste (Leitung der Vertiefung Theorie, Departement Kunst und Medien, BA Medien und Kunst) und am eipcp (European Institute for Progressive Cultural Policies); Habilitation und venia docendi für Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Klagenfurt/A; Redaktionsmitglied der multilingualen Publikationsplattform transversal texts. Seine Bücher sind ins Englische, Serbische, Spanische, Slowenische, Russische, Italienische und Türkische übersetzt. Jüngste Buchveröffentlichung: Ungefüge — Maschinischer Kapitalismus und molekulare Revolution, Band 2


Großeltern der Interventionskunst oder Intervention in die Form
Sicherlich erinnern Sie sich nicht mehr daran, wie Plato im Entwurf seines Staates als vollendetes Gemeinwesen mit der Kunst verfährt. Er versagt ihr im Interesse des Gemeinwesens den Aufenthalt darin. Er hatte einen hohen Begriff von der Macht der Kunst. Aber er hielt sie für schädlich. Daß Sie (...)

Nietzscheanissimo
Seit geraumer Zeit scheint es in linken wie in rechten Zusammenhängen gut eingeführt, gewisse, oder besser gesagt gerade ungewisse Bereiche der Theorie unter dem Begriff „Postmoderne“ zusammenzufassen. Im Allgemeinen wird den solcherart gelabelten AkteurInnen unterstellt, radikalen Relativismus zu (...)

In der Geschichte der Philosophie hält man das Problem der Maschine allgemein für einen zweitrangigen Bestandteil einer allgemeineren Frage, jener der techne, der Techniken. Ich möchte hier eine Umkehrung der Sichtweisen vorschlagen, in der das Problem der Technik zur Teilmenge einer viel (...)

Wie es oft bei der Ausbreitung und Entfaltung neuer Begrifflichkeiten der Fall ist, hat auch die explosive Verbreitung des Begriffsfelds Prekarität – Prekarisierung – Prekariat in den letzten Jahren beträchtliche Verwirrung entstehen lassen. So muss es nicht verwundern, dass es im Laufe der (...)

Welches Mit für die Vielen? Welche Form, welche „Mit-Förmigkeit“ kann die Verkettung von Singularitäten annehmen? Wie kann eine solche Mit-Förmigkeit gedacht werden, ohne sie aus dem Einen herzuleiten oder zum Einen zu verschmelzen? Welche Begrifflichkeit ist adäquat für eine spezifische Form der (...)

17. September 2011. Ein durch Lower Manhattan streifender Demonstrationszug wählt als Ziel seines Dérives einen kleinen Platz in der Nähe der Riesen-Baustelle des World Trade Centers. Der Zuccotti Park ist ein einst öffentlicher, nun privatisierter Platz im Besitz des Immobilienkonzerns Brookfield (...)

Gerald Raunig (* 1963 in Klagenfurt am Wörthersee) ist ein österreichischer Philosoph und Kunsttheoretiker.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Raunig studierte Philosophie, Klassische Philologie und Geschichtswissenschaft in Wien und Klagenfurt und wurde zum Dr. phil. promoviert. Er habilitierte sich und erhielt die venia docendi für Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Klagenfurt. Er ist als Professor für Ästhetik an der Zürcher Hochschule der Künste tätig und Mitbegründer des European Institute for Progressive Cultural Policies (eipcp). Seine Forschungsschwerpunkte sind Politische Philosophie, Erkenntniskritik, Ästhetik und Kunstphilosophie. Raunig ist ferner Mitglied der Redaktion von transversal texts, einer multilingualen Publikationsplattform, und der Zeitschrift Kamion.
1992 wurde er Vorstandsmitglied im Werkstätten- und Kulturhaus (WUK) Wien und 1994 der IG Kultur Österreich. Er war regelmäßig Autor der Kulturrisse.
Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Monografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Charon. Eine Ästhetik der Grenzüberschreitung (= Klagenfurter Reihe zur Philosophie und Kulturwissenschaft). Passagen Verlag, Wien 1999, ISBN 3-85165-397-1.
- mit Therese Kaufmann: Anticipating European cultural policies (= Europäische Kulturpolitiken vorausdenken). Eipcp, Wien 2003, ISBN 3-9501762-0-9.
- Kunst und Revolution. Künstlerischer Aktivismus im langen 20. Jahrhundert (= Republicart. 4). Turia + Kant, Wien 2005, ISBN 3-85132-425-0.
- Tausend Maschinen. Eine kleine Philosophie der Maschine als sozialer Bewegung (= Es kommt darauf an. Bd. 7). Turia + Kant, Wien 2008, ISBN 978-3-85132-516-4.
- mit Stefan Nowotny: Instituierende Praxen. Die Wiederaneignung der Institutionskritik (= Republicart. 9). Turia + Kant, Wien 2008, ISBN 978-3-85132-513-3.
- Streifen und Glätten. 2 Bände, Diaphanes, Zürich 2012.
- Band 1: Fabriken des Wissens. ISBN 978-3-03734-213-8.
- Band 2: Industrien der Kreativität. ISBN 978-3-03734-221-3.
- DIVIDUUM: Maschinischer Kapitalismus und molekulare Revolution, Band 1. transversal texts, Wien 2014, ISBN 978-3-9501762-8-5.
- Maschinen Fabriken Industrien. (mit Textkomplementen von Isabell Lorey, Maurizio Lazzarato, Roberto Nigro, Ruth Sonderegger und Antonio Negri), transversal texts, Wien 2019, ISBN 978-3-903046-23-8.
Herausgeberschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kulturrisse: Relevanz und gesellschaftliche Funktionen der freien Kulturarbeit, Dokumentation des gleichnamigen Symposions der IG Kultur Österreich, 22. – 24. November 1995, Funkhaus Wien (Inhaltsverzeichnis)
- Transversal. Kunst und Globalisierungskritik (= Republicart. 1). Turia + Kant, Wien 2003, ISBN 3-85132-352-1.
- Bildräume und Raumbilder. Repräsentationskritik in Film und Aktivismus (= Republicart. 2). Turia + Kant, Wien 2004, ISBN 3-85132-394-7.
- mit Ulf Wuggenig: Publicum. Theorien der Öffentlichkeit (= Republicart. 5). Turia + Kant, Wien 2005, ISBN 3-85132-426-9.
- mit Ulf Wuggenig: Kritik der Kreativität (= Republicart. 6). Turia + Kant, Wien 2007, ISBN 978-3-85132-459-4.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Gerald Raunig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gerald Raunig an der Zürcher Hochschule der Künste
- Gerald Raunig bei transversal texts
Personendaten | |
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NAME | Raunig, Gerald |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Philosoph und Kunsttheoretiker |
GEBURTSDATUM | 1963 |
GEBURTSORT | Klagenfurt am Wörthersee |