Geboren am: 10. März 1948
Lorenz Glatz, geb. 1948, zugezogener Wiener. Nach 6 Jahren Studium diverser Fächer 32 Jahre Latein- und Griechischlehrer, seither Pensionist, praktizierender Großvater, Leser, Schreiber und Webmaster. Nach vielen Jahren Marxismus und Engagement in der Antikriegsbewegung seit 2001 Mitglied der Redaktion der Streifzüge.



Zwei Neutralitäten Mit dem Status der „Immerwährenden Neutralität“ waren in Österreich von Anfang an zwei sehr unterschiedliche Vorstellungen verbunden. Für die einen war Neutralität schlicht der Preis für den Abzug der Besatzungstruppen, vor allem der sowjetischen. In (...)

Terror und Vergeltung: Paranoia gegen Paranoia
Gleichheit Die über 6.000 Opfer der mörderischen Anschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington haben in der westlichen Welt eine riesige Welle von Entsetzen und Bestürzung ausgelöst. War es aber wirklich nur die Abscheu vor der Tat und das Mitleid mit den (...)

Im Jahre 1900 nahmen die Großmächte die Ermordung des deutschen Gesandten im Zuge des sogenannten Boxeraufstands in China zum Anlass, dieses riesige Land in einem äußerst blutigen Feldzug endgültig zu einer Halbkolonie zu machen. Der deutsche General von Moltke notierte am 11. Juli in seinem (...)

Die Bedeutung von „labor“
Das Dasein als Knecht ist der Inhalt der Abstraktion „Arbeit“. So ist es kein Wunder, dass dieser abstrakte Begriff in der Antike die metaphorische Nebenbedeutung von Leid und Unglück angenommen hat (etwa im Lateinischen). (Robert Kurz) Im „Manifest gegen die Arbeit“ der Gruppe Krisis lesen wir in (...)

Die „Befreiung Palästinas“ hat im Mittel des Mords durch Selbstmord einen Trumpf entdeckt. Auch wenn die Zahl der Todesopfer auf palästinensischer Seite das Drei- bis Vierfache der getöteten Israelis ausmacht, so können die „Gotteskrieger“, welche auf längere Sicht allein zu dieser über- und daher (...)

Warum läuft Herr B. Amok?
Werner Fassbinder hat 1969 den Film „Warum läuft Herr R. Amok?“ gedreht. Darin erwächst der abschließende Amoklauf aus dem normalen Alltag, aus einem Leben, in dem Herr R. gerade deswegen entgleist, weil er es so ernst und wörtlich nimmt. Mittlerweile weiß auch der fassungslose Normalverbraucher aus (...)

Für ein Leben in dieser Gesellschaft ist die Spezies Mensch sehr schlecht gerüstet. Aus der Evolution sind wir über bloß biologische Maßstäbe zu gesellschaftlichen Lebenwesen hinausgewachsen, die sich in vielerlei Art bewusst aufeinander beziehen und kooperieren müssen, um lebensfähig zu sein. Das (...)

Ratlos unzufrieden
Ein Beitrag zum Workshop „Jenseits von Markt und Staat — Perspektiven radikaler Transformation“ am Austrian Social Forum in Hallein am 31. Mai 2003 Zu Beginn eine Beobachtung: Soviel Unzufriedenheit war schon seit Jahrzehnten nicht. So viel Ratlosigkeit auch nicht. Seit einigen Jahren schon gehen (...)

... i tuoi occhi come vuoti a rendere per chi ti ha dato lavoro i tuoi occhi assunti da tre anni i tuoi occhi per loro ... (... deine Augen wie Pfandflaschen für deine Chefs deine Augen, vereinnahmt drei Jahre schon deine Augen für sie ...) Fabrizio De Andre aus: Verranno a chiederti del nostro (...)

Das Kampfhundsyndrom
Schatten an der Wand In Wirklichkeit ist es nicht ganz leicht so mitten in der Gesellschaft darüber zu reden und zu schreiben, obwohl es viele tun und auf die Schwierigkeit nicht wirklich achten. Wer sich nämlich theoretisch zu Vorgängen und Zuständen in der Gesellschaft äußert, erst recht wer (...)

Von der Herrenbildung zur Begabungswirtschaft
1. Herr des Weibes – Hirte der Mannen Beim römischen „Buntschriftsteller“ Aulus Gellius (Noctes Atticae XIII 17; 2. Jh. n. Chr.) findet sich die Bemerkung, dass „humanus“ (menschlich) im Latein der besten Autoren nicht so wie im „gemeinen Volk“ (vulgus) üblich einen umgänglichen, sondern vielmehr (...)

Im Marxismus gilt die aktive menschliche Gestaltung des „Stoffwechsels zwischen Mensch und Natur“ als der zentrale Punkt für das Geschichtsverständnis. Stefan Meretz spricht darauf aufbauend von einem Dreiecksverhältnis Mensch-Mittel-Natur, aus dem die „Produktivkraftentwicklung der Arbeit“ (...)

Warum nichts mehr geht …
„Im letzten Zimmer“ Das Arbeitsleben der heute aktiven Generationen gleicht bedrohlich dem Schicksal der Maus in Fanz Kafkas „Kleiner Fabel“. Die Maus sieht in ihrem Lauf „rechts und links in der Ferne Mauern“ auftauchen, „aber“, so sagt sie, „diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß (...)

Aufregung um die „Bildung“ ist ja nicht grad was Häufiges. Aber jetzt hat Österreichs Schulwesen bei der Pisa-Studie sauschlecht abgeschnitten. Na und? Was ist das schon gegen eine Schi-WM? Zumindest nach dem Gefühl vieler Eltern und SchülerInnen ist es tatsächlich mehr. Dass die junge Generation ihre (...)

Wer nur Texte gut findet, die sich an wertkritischen Erkenntnissen orientieren, wird Eberhard Straubs Büchlein „Vom Nichtstun“ nicht mögen. Ihm entgeht jedoch ein kleines, prächtiges Feuerwerk an Gedanken, das der studierte Historiker und Archäologe in sechs Feuilletons abbrennt. Sätze wie „Die (...)

Die Leute im Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii vermuteten bald nach dem Seebeben, dass eine Flutwelle unterwegs ist. Sie sind aber für den Pazifik zuständig, wo keine Gefahr bestand. Am Indischen Ozean haben sie „keine Adressaten“. Die Seismologen in Thailand haben Adressen, aber sie sind nach einem (...)

1. Emanzipatorisches Denken im „Unreinen“ Der Mensch denkt nicht als souveräner, „über den Wassern schwebender Geist Gottes“, wie es die alte patriarchale Vorstellung meint. Er ist auch keineswegs das autonome Subjekt der Aufklärung, das durch einen Willensakt des Wagnisses seine selbstverschuldete (...)

Soli omnium otiosi sunt qui sapientiae vacant, soli vivunt. (Allein von allen sind die der Muße hingegeben, die für Philosophie Zeit haben; sie allein leben. ) Seneca, De brevitate vitae, XIV, 1 Für das lateinische Wort otium (Muße) sind verschiedene interessante Etymologien vorgeschlagen worden: (...)

„Code unbekannt“
1. Vom Sterben Vorgänge lassen sich oft am besten von ihrem Ausgang her begreifen. So z. B. das Leben, wenn man auf das Sterben schaut. Darüber, wie jemand so lebt, kann eins so. einiges erfahren, wenn man fragt, wie sie sich den unvermeidlichen Abgang wünscht – soweit es da was zu wünschen gibt (...)

Weitermachen Hinten braust unter der Brücke auf acht Spuren der Highway. Oben schieben sich auf der Avenue die Autos über die Brücke, darüber dröhnt auf angerostetem Tragwerk die Subway durch Queens. Hin und her zwischen Arbeit und Freigang. Dazwischen stehen auf beiden Seiten ebenerdig und (...)

Was ein Mensch schreibt, sagt anderen nicht selten mehr und anderes, als er selbst zu schreiben meint. Als Reinhard Federmanns Roman „Chronik einer Nacht“ 1950 als Fortsetzungsgeschichte im mittlerweile längst verblichenen Zentralorgan der SPÖ, in der Arbeiterzeitung, erschien, sagte er nur wenigen (...)

Der „Passagengouverneur“ unterm Opernring hat die Obdachlosen schon aufgeweckt; die sind jetzt beim Frühstück mit der Doppelliterflasche. Weiter hinten redet der erste Junkie Passanten an. Die hasten vorbei, jeder zu seinem Geschäft – Verkauf, Verwaltung, Versicherung, Finanzen heißt das hier in der (...)

In Wien hat im September ein Fünfzehnjähriger bei einer Rauferei in der Schule einen Mitschüler mit dem Messer tödlich verletzt. Die Politiker rufen routiniert nach Gewaltprävention und Sicherheitsmaßnahmen, in Der Standard klagt ein Journalist die „allgegenwärtige Mediengewalt“ an, „die Sorte (...)

Lernbub von Martin Scheuringer Auf die Idee, dass ich mich nicht unbedingt in die gängigen Denk- und Handlungsformen einpassen muss, kam ich erst, als mich während des Studiums die 68er-Nostalgie packte. Diese befällt einen Soziologie- und Philosophie-Studenten wohl fast zwangsläufig, wird doch (...)

1. Lechts und Rinks Mangelnde Bildung mag durchaus die mentale Stabilität fördern, wenn man ein Antisemit ist. Voraussetzung ist das jedoch keineswegs. Und beschönigen oder verharmlosen lässt sich damit auch kaum etwas. Die beschwichtigenden Hinweise auf eine gewisse intellektuelle Unbedarftheit (...)

Verloren! Dass mir nichts abgegangen ist, dass ich mich geborgen und stark gefühlt habe, das ist mir sogar noch im frühen Erwachsenenalter passiert. Mit der Freundin, mit dem Eltern- und Kinderkollektiv und auch in der Wohngemeinschaft lief es gut, selbst mit dem leidigen Geld sind wir recht gut (...)

Home Stories
Schreiben hilft von Maria Wölflingseder Ja, so etwas! Neben dem Gründer der Streifzüge, Franz Schandl, bin ich von den aktuellen Mitarbeitenden die einzige, die von Anbeginn dabei ist. Franz kannte mich aus der Weg und Ziel-Redaktion, in die er von Julius Mende eingeladen wurde, und in der ich (...)

Alles außer Krieg ist schwer zu machen
Misere der Wert-Ordnung Krieg ist der Vater aller Dinge. Staat muss sein. Ohne ihn herrscht blanke Gewalt. Mit ihm auch. Aber ordentlich. Seit Thomas Hobbes ist das der Weisheit letzter Schluss, wenn eins über das Leben räsoniert. Und für die moderne Gesellschaft, zu deren Propheten Hobbes zählt, (...)

Es ist trüb. Ich auch. Neben mir humpelt mein Jüngerer, ich stütze ihn, wir sind unterwegs zur Krankenkassenambulanz auf der Mariahilfer Straße, Wiens repräsentativer Shopping Mall. Der übliche Einkaufsbetrieb und einige Mienen, die zu diesem Gottesdienst passen, auf den Gesichtern der Touristen und (...)

Leute mit österreichischem oder türkischem Pass brauchen ein Visum, wenn sie einander besuchen wollen. Alpenländler erstehen das Ding bei der Ankunft am Flughafen für 15 Euro. Schließlich soll niemand abgeschreckt werden, dem Land Devisen zu bringen, was ja der Zweck ist, wozu ein Land sich (...)

Interesse an dem Buch hatte Andreas Exner in der Redaktion noch vorm Erscheinen mit seinem Bericht vom Workshop „Prozesse der Selbstorganisation-gemeinsame Selbstversorgung“ der „Stiftung Fraueninitiative“ (http://www.stiftung-fraueninitiative.de/) im Herbst 2005 geweckt. Auf den Beiträgen dieser (...)

Der bekannte Astrophysiker Stephen Hawking will das öffentliche Interesse für die Raumfahrt steigern: „Ich denke, die Menschheit hat keine Zukunft, wenn sie nicht ins Weltall fliegt.“ Auf der Erde werde es nämlich angesichts des Klimawandels, des Atomkriegrisikos oder der Gefahr eines gentechnisch (...)

0. Vorspiel „Lifelong guidance“ ist nicht nur eine Fortentwicklung und Ausweitung von ebensolchem „learning“, es ist auch ein deutlicher und ehrlicherer Name für das, was derzeit als Erfordernis postmoderner Lebensweise über uns hereinbricht. Erwerb von Wissen und Fertigkeiten ist schon lange nur (...)

Es gibt viel mehr Menschen, denen die Ergebnisse und Früchte der herrschenden Ordnung falsch, gefährlich, ja unerträglich erscheinen, als es Leute gibt, die es für möglich halten, sie zu ändern und es auch versuchen. Es ist die Ordnung der Beziehungen, der Verhältnisse unter uns Menschen und vor allem (...)

Das verkündete der italienische Innenminister Amato Ende August. Es war Hochsaison für Arbeitsuchende aus Afrika, die Überfahrt nach Italien zu versuchen. Mindestens 800 Euro soll schon vor ein paar Jahren ein Platz in einem der Seelenverkäufer in Libyen gekostet haben. Aber dort muss eins erst (...)

Von Zeit zu Zeit machen sie ein wenig von sich reden, die „Brotunruhen“ in verschiedenen Ländern der so genannten Dritten Welt. Ob in Mexiko, Jemen, Mauretanien, Usbekistan, Senegal, Pakistan oder Indonesien – die Polizei prügelt Hungerdemonstranten. Diese melden mit ihren Umzügen und (...)

Normalerweise dürfen sie das gar nicht. Hierzulande verbietet irgendein Gesetz, dass die Leute mit Fähnchen, rot-weiß-rot, ev. noch den Bundesgeier mittendrin, durch die Gegend fahren. Dank der Kronenzeitung hat der Innenminister zum Wohl des Patriotismus das Gesetz für die Dauer der EM sistiert. (...)

Fast jede/r kennt den Spruch des frühmodernen Theoretikers Thomas Hobbes, dass der Mensch dem Menschen ein Wolf sei. Beim altrömischen Komödiendichter Plautus, von dem er seinen Satz hat, heißt es aber: „Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, nicht ein Mensch, wenn man sich nicht kennt“. Für den (...)

Eckpunkte eines Friedens … Ich habe mit einer Reihe Leute in Israel gesprochen. Sie haben Angst, dass, ja weil es keinen Frieden mit den Arabern geben könne. Gibt es noch eine politische Perspektive oder muss man sich auf eine Katastrophe einstellen? Verzweiflung, Absage an die Möglichkeit der (...)

Drei Jahrzehnte sind Rekord. So lange hat der Glaube und die Hoffnung durchgehalten, die deregulierte und liberalisierte Geldschöpfung mit Bankkrediten und Börsenspekulation werde irgendwann reale Wirtschaft werden, doch noch einmal Substanz bekommen. Nicht dass es keinen neuen Technologieschub (...)

Die junge Frau von der Security am Busbahnhof in Haifa will meinen Pass sehen. Die alte Dame neben ihr erkennt mich: groß, graues Haar, Brillen und einen großen schwarzem Rollkoffer. Sie streckt mir die Hand entgegen. Die junge ist beruhigt, winkt mich durch samt dem Gepäck – nicht einmal der (...)

Rebellen gegen die Zukunft
Das Buch von Kirkpatric Sale über die Bewegung der Ludditen (Rebels Against the Future. The Luddites and Their War on the Industrial Revolution,1996) bietet eine gute Gelegenheit, über Themen nachzudenken, die gerade heute auf der Tagesordnung stehen: die Arbeit, das Industriesystem und unsere (...)

Von der sich jetzt entfaltenden Weltwirtschaftskrise habe ich schon in den sechziger Jahren in der Schule gelernt, nämlich, dass es sie nicht geben wird. Und in den Achtzigern hat mir ein hochgebildeter Kommunist (ML) gestanden, dass er es nunmehr auch glaube, dass der Kapitalismus seine Krisen (...)

Auf Reisen tu ich manchmal so, als wäre es anderswo besser. Also bin ich am Rand der Ausgrabungen von Ostia Antica ausgestiegen, um zum Ort hinaufzugehen statt an den Lido weiterzufahren und dann mit der Bahn wieder zurück. Öffentlich geht es nur so. Ist gut fünf Kilometer Umweg für einen. Ich gehe (...)

Richtig Reich … … war A. Onassis bedauerlicherweise nicht. Vielmehr ein armer Mann mit viel Geld, gemäß eigener Einschätzung. Hierin ist die heikle Ambivalenz von Reichtum auf den Punkt gebracht. Denn Geld und Ware sind nur in einer Welt der Knappheit denkbar. Sie gründen auf Mangel und treiben (...)

My Home is my Aura Mein Leben spielt sich nicht im weit verbreiteten Stakkatostil, dem täglichen Gehetze zwischen Drinnen und Draußen, ab. Meinereins, zur forschenden und schreibenden Zunft gehörend, bevorzugt so wie Künstler generell als Platz der Inspiration meist die eigenen vier Wände. (...)

„What we do matters“, ist der Schlusssatz des Buches. Derlei Sentenzen sagen oft einiges über Stimmung, Haltung und Perspektive, mit der die AutorInnen schreiben. Z.B. das „Dixi et salvavi animam meam“ am Ende von Marxens Kritik des Gothaer Programms, aus dem sein schon resignativer Frust über den (...)

Was hat Freundschaft mit „magazinierter Transformationslust“ zu tun, dass sie zum Schwerpunktthema dieser Nummer der Streifzüge geworden ist? Zu sagen, dass dieses Thema im heutigen Theoriebetrieb bei den Überlegungen zu gesellschaftlicher Emanzipation besondere Aufmerksamkeit fände, wäre schlicht (...)

0. Etymologische Vorbemerkung Weil ich meine Großmutter regelmäßig besucht, ihr zugehört und ihre Fragen beantwortet habe, hat sie mich ihren „Freund“ genannt. Das schien mir ungewöhnlich, aber die Etymologie gibt ihr recht: Freund ist ein Mittelwort der Gegenwart und hat eine indogermanische Wurzel (...)

Was heißt „décroissance“?
Es ist eine üble Sitte, die sich auch in der radikalen Linken immer weiter ausbreitet (nicht nur in der etablierten, die aus dieser Praxis schon einen Lebensstil gemacht hat), über Fragen und Probleme zu streiten, ohne zu wissen, worüber man eigentlich redet. Für diese Mentalität ist es oft (...)

„Sie war auf Prozac“. – „Wer nicht?“ – Dialog vor einer Leiche in der Gerichtsmedizin (in der TV-Serie CSI Miami). Antidepressiva sind kein Indiz mehr. Die WHO erwartet, dass Depression in den nächsten Jahren „zur häufigsten Erkrankung nach Krebs und Herz-Kreislauf-Problemen“ wird. Allein in Österreich (...)

Ein fundamentales Charakteristikum der postmodernen Staaten scheint die Angst zu sein. Um dieser abzuhelfen, hat jeder Staat eine eigene Abwehr errichtet. Vielleicht ist schon die Schaffung der EU eine Art Abwehr der reicheren und „fortgeschritteneren“ Länder gegen die armen im Süden und Osten der (...)

„Die Konsumismusglocke hängt über dem ganzen Land“, sagt die Dramatikerin Milena Markovic, um die mentale Misere ihres krisengeschüttelten Herkunftslandes zu charakterisieren (Der Standard, 26.5.10). Vielleicht ist der Konsumismus in Serbien deshalb so deutlich erkennbar, weil es den meisten Leuten (...)

„Das gute Leben“ hat Konjunktur. Die Rede davon natürlich und die Bücher, Aufsätze und Videos. Wie meistens, wenn etwas Thema wird: Es schaut damit nicht gut aus in der Praxis bei den allermeisten. Aber bei vielen Darlegungen zum Thema beschleicht mich das Gefühl, da soll sich alles ändern, damit (...)

Wenn du ein Schiff bauen willst, treib nicht die Leute zusammen, um Holz zu beschaffen, teile sie nicht ein, um die notwendigen Arbeiten zu erledigen, sondern wecke im Herzen der Menschen die Sehnsucht nach den endlosen Weiten des Meeres. (Angeblich von Antoine de Saint Exupery) Wer gut lebt (...)

Im Museum of Modern Arts in New York gibt es Yoko Onos Voice Piece for Soprano / Scream. / 1. against the wind / 2. against the wall / 3. against the sky / 1961 autumn. Laut der Erläuterung an der Wand geht es um Befreiung, um die Frage, wer das Sagen hat. Als „Installation“. Wer will, schreit (...)

„We want Jobs & Peace life. We love Yemen.“ – So lautete jüngst ein Spruchband junger Demonstranten in Sanaa, die gegen ihren Patriarchen im Präsidentenamt aufbegehren. Tatsächlich dürfte sich heute ein großer Teil der Menschheit in Nord und Süd so ähnlich ein halbwegs gutes Leben vorstellen: Arbeit (...)

Das Traummännlein Wirklich anwesend bin ich selten. Ich mag zwar physisch da sein, aber ich bin nicht in meiner Physis. Nicht einmal in meiner Noesis verwirkliche ich mich. Dem Eindruck, mir passiere mein Leben, kann ich mich nicht entziehen. Die Tage, Wochen und Monate gehen dahin ohne (...)

Außerirdischer Faul war ich nicht. Ich bin gern für meine Mutter einkaufen gegangen, auch Holz holen war kein Problem. Und die Bauernbuben, die zu Hause in der Wirtschaft geholfen haben, habe ich beneidet statt bedauert. Mit meinem Freund, der ein Hüterbub war, bin ich auf die Weide mitgelaufen, (...)

Die Zwangsgemeinschaft transnationalen Kapitals und des Welthandels, in der ungeheure Massen von Waren und Geld von nichts als Profiterwartungen dirigiert frei um den Globus strömen, aber Menschen in Grenzzäunen und Polizeiwachen hängen bleiben, ist uns vertraut. Jetzt aber grassiert tiefe Unruhe (...)

Entweder mit Geld … 1. Geld ist eine bestimmte Form von Beziehung zwischen Menschen. Es vermittelt gleichwertigen Tausch von eigentlich unvergleichbaren Dingen, Kauf und Verkauf. Es bringt den Markt in Schwung und hält ihn am Laufen. Geldverkehr und Marktgeschehen bringen aber im Grund nicht (...)

Um 1980 hatte ich viel Kontakt mit dem langjährigen Arbeiterbetriebsratsobmann einer Firma des damaligen KP-Imperiums. In seiner kämpferischen Entschlossenheit und Uneigennützigkeit war er ein „harter Hund“. Einen Genossen hat er mitten im Gespräch aus seinem Auto gejagt, weil der laut von einem (...)

Zibechi, Journalist, Publizist und Aktivist aus Uruguay, sieht in den Peripherien der großen Städte eine emanzipatorische Perspektive für Lateinamerika entstehen. Dort bilden für den Kapitalismus überflüssige Menschen seit einem halben Jahrhundert autonome Parallelgesellschaften aus. Eine wichtige (...)

Der Sammelband zum Kongress „Jenseits des Wachstums?!“ (Attac 2011, Berlin) gibt einen Überblick, wie die Debatte zum „Ende des Wachstums“ aktuell verläuft. Ein Befund dazu, im Buch selbst nicht ausgesprochen, könnte sein: Degrowth ist das Ende des Kapitalismus, sein Herzstück, die unendliche (...)

Cecosesola: Auf dem Weg. Die Buchmacherei 2012, 168 Seiten, ca. 10 Euro Cecosesola ist ein Genossenschaftsverband in der Region der Millionenstadt Barquesimeto in Venezuela. 1967 gegründet umfasst er heute über 50 Kooperativen mit 20.000 Mitgliedern, die vor allem in der Produktion von Nahrung, (...)

Andreas Exner, Brigitte Kratzwald: Solidarische Ökonomie & Commons, Mandelbaum Verlag 2012, Reihe kritik&utopie INTRO, 138 Seiten, ca. 10 Euro Ein gelungener Band dieser Reihe von Einführungen in einschlägige Themen. Zwei gute und wichtige Sätze gleich auf den ersten Seiten: „Auch die (...)

Ich habe eine Luftaufnahme eines Highway-Dreiecks gesehen, neben dem sich idyllische Wohnparks mit gepflegten Familienhäusern auf großen Grundstücken mit getrimmtem Rasen erstrecken. Dort erholt man sich, ruht aus für das, wozu man über die Highways muss. Sonst ist dort nicht viel vorgesehen. Für (...)

Nadine Marquardt, Verena Schreiber (Hg.): Ortsregister. Ein Glossar der Gegenwart. transcript-Verlag 2012, 320 Seiten, ca. 26,80 Euro Eine Sammlung grundlegender Texte zur Raumtheorie liegt seit geraumer Zeit bei suhrkamp (taschenbuch wissenschaft 1800) vor. Der „spatial turn“, die Untersuchung (...)

Siam pronti alla morte … (italienische Nationalhymne) Waffen, Truppen, Soldaten in Auslandseinsätzen und diese selbst sind im Italien von heute echte Fetische. All das scheint genau von der Art „Erhebung“ und „Poesie“ getragen zu sein, die ihm der Dichter Gabriele D’Annunzio in den Zwanzigerjahren (...)

1. Demokratie – Das Volk herrscht. Im Staat. Was wir heute unter den Namen Staat und Volk kennen, ist aber so alt gar nicht. Dieses Amalgam wurde in die Welt gesetzt und wuchs heran als Kampfmaschine der Fürsten in der Zeit der frühen Feuerwaffen. Kanonenrüstung und Festungsbau sowie (...)

Der unsichtbare Tropenhelm
Friederike Habermann: Der unsichtbare Tropenhelm. Wie koloniales Denken noch immer unsere Köpfe beherrscht. ThinkOya 2013, 111 Seiten, ca. 10 Euro Von der „Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein“ handelt schon ein Buch aus dem Jahr 1986. Sonst hätte es durchaus auch der Titel dieses Bändchens (...)

Solidarität ist alles, was uns bleibt
Lisa Mittendrein: Solidarität ist alles, was uns bleibt – Solidarische Ökonomie in der griechischen Krise. AG SPAK Materialien der AG SPAK – M275, 2013, 206 Seiten, ca. 16 Euro Die diversen Revolutionen und Revolten in Arabien, im Süden der EU und zuletzt in der Ukraine haben zumindest in der (...)

Dass es so nicht weitergehen kann, ist ein triviales, massenhaftes Gefühl vor und in allen Umbrüchen. So fühlt es sich auch heute an. Tanz auf dem Vulkan, Abgrund, Apokalypse, Weltuntergang oder Rettung in letzter Sekunde – all das hat Hochzeit. Und zugleich natürlich die Beschwörung, dass wir (...)

Mit uns und der Welt ins Reine kommen
Vorstellungen von Zeit und Leben er-leben wir in unserem Alltag. Tag und Nacht, die Mondphasen, der Wechsel und die Wenden des Sonnenlaufs und der Jahreszeiten, das wiederkehrende Wachstum all dessen, wovon wir leben, aber auch die ständige Folge von Tod und Geburt in der lebendigen Natur (...)

Die deutsche Künstlergruppe „Zentrum politischer Schönheit“ wollte zu den Feiern des 25. Jahrestags des Falls der Berliner Mauer in Bulgarien den neuen Eisernen Vorhang an der EU-Außengrenze zur Türkei mit Bolzenschneidern öffnen. Die Aktion wurde zum Exempel grenzüberschreitender politischer (...)

Die Zivilgesellschaft steht auf gegen den Terror. Auch im Theater. Der katholische Dompfarrer, der evangelische Bischof, der Oberrabbiner, die Sprecherin der Muslime, ein Maler und Sänger, ein dekorierter Autor und noch eine Anzahl anderer vips. Alle lesen, ein paar singen auch. Nathan des (...)

Vielleicht ist es ja unvermeidlich, dass über die Rettung einer herrschenden Lebensweise am erbittertsten gestritten wird, wenn sie nicht mehr zu retten ist, wenn sie sich allenthalben aufzulösen beginnt. Es wird „um Arbeitsplätze gekämpft“, als ob Hackeln der Sinn des Lebens wäre. Und für das (...)


Der Literaturnobelpreisträger José Saramago soll geschrieben haben: „Die Vertreibung aus dem Süden in den Norden ist unausweichlich, sie wird weder von Stacheldraht, noch Mauern oder Deportationen zu verhindern sein. Millionen werden kommen und Europa wird von den Hungernden eingenommen werden. Sie (...)

Ein „Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht“ – mit Mephistopheles sind Schuberth und seine Diplomarbeit verwandt. Das ist dem Thema und der Weltgegend, wo sie es behandeln, auch durchaus angemessen. Und dass der Text mittlerweile (...)

I. Alltag hat für unsereinen, der gerade im Auge des Orkans lebt, noch eher den Geruch des stabilen, normalen, ausgetretenen Pfads der Reibungslosigkeit. Man könnte auch sagen: der relativ sanften Indolenz und Resignation. Die Arbeit und der Freigang, das private und das öffentliche Gewirks (...)

Eine knappe Mehrheit der Insulaner hat gegen die satte Mehrheit der politischen und ökonomischen Eliten für den EU-Austritt gestimmt. Alte Leute, sozial schlechter Gestellte, Engländer und Waliserinnen haben eher dafür, Junge, besser Verdienende und Leute in Schottland und Nordirland eher dagegen (...)

2013: 435.000, 2014: 626.000, 2015: 1,xxx.xxx, 1/2016: 58.600 Flüchtlinge, 3.735 Tote. – In Zahlen und Statistik wird in dieser Welt alles wahrgenommen, nur so kann bewertet, berechnet, verworfen oder verwertet werden. Menschen sind in dieser Lebensordnung generell bei allem, was zählt, wandelnde (...)

Cette première biographie d’André Gorz (1923-2007) retrace le parcours de l’un des penseurs les plus clairvoyants et innovants de la critique du capitalisme contemporain. Marqué par les pensées de Marx, Husserl, Sartre et Illich, Gorz pose la question fondamentale du sens de la vie et du travail. Né (...)

Commentaires et digressions autour de la pensée d’André Gorz ce jeudi 1er septembre dans Libération, et dans l’Obs. Et sur le site de l’Obs.

MorgenGrauen?

Trump-bashing macht bei zivilisierten Leuten in Amerika und in Europa (soweit sie sich noch trauen) Furore. Trump selbst hingegen bei der anschwellenden Zahl der eher Unzivilisierten aller sozialen Klassen, einschließlich der „politischen Klasse“ auch. Deren aller Haltung ist: Es gibt kein (...)

In der Wiener Zeitung vom 2. Juni 2017 sind mir auf der Titelseite drei Schlagzeilen aufgefallen. „Industrie in Europa schafft wieder Jobs“ war der Aufmacher, „Trump kippt Klimaschutzabkommen“ der zweite, gleich daneben. Schon diese beiden haben einen bemerkenswerten Zusammenhang. Das Jobwachstum (...)

Χρῆμα (Chrêma) schreibt Aristoteles, wenn er „etwas“ meint, das als für Menschen brauchbar, nützlich gilt, zur Grundlage des Lebens und möglichen Reichtums zählt. Es ist ein vom Verb χράομαι (chráomai) – (ge)brauchen, sich etwas zunutze machen – abgeleitetes Substantiv, „Gebrauchswert“, „Nützling“ gewissermaßen. (...)

Buch von Lorenz Glatz, Redaktionsmitglied der Streifzüge Über die Vertreibung der Juden aus seinem Heimatdorf, die Generation seiner Väter, die Reisen zu den noch Lebenden, sein Dorf heute und die Begegnung mit eigenen Verdrängungen 70 Jahre danach Löcker Verlag Wien Taschenbuch 240 Seiten ISBN (...)

Giordano Sivini, già professore di sociologia politica nella facoltà di economia dell’università della Calabria, pubblica con l’Editore Asterios La fine del capitalismo, dieci scenari. Vengono presentate le posizioni di studiosi che negli anni recenti hanno affrontato il problema, non di rado (...)

„Wenn Wahlen etwas änderten, wären sie längst verboten“, ob das nun von Rosa Luxemburg, Kurt Tucholsky, Emma Goldman oder sonstwem stammt, so falsch ist der Spruch nicht, und in kritischen Kreisen ist er auch ganz geläufig. Dass es dann aber wenig Sinn macht, Wahlen allzu große Bedeutung beizumessen (...)

Bei Begriffen, die im Alltag wie in der Wissenschaft eine lange und verschlungene Tradition haben, ist es manchmal durchaus fruchtbar, auf frühe Konzepte zurückzugehen. Im Falle der Lust auf Epikur, auf seine „negative“ Darstellung, dass Lust grundsätzlich die Abwesenheit von Schmerz bedeute, die (...)

„Politik“ ist griechisch und meint die „Technik“, das Leben der politai/Bürger in der polis/dem (Stadt-)Staat zu regeln. In den Politai wie den Bürgern steckt die Mauer, die der Stadt, die der Burg. Verteidigung und Angriff, Gewalt und Krieg. Konstitutiv für „Politik“ ist der Stress des Fremden und (...)

Es ist eine Stärke von Habermanns Büchern, dass sie in einer unakademischen, schnörkellosen Sprache Engagement mit Theorie verbindet. Das eine führt sie zum andern. Auf der ersten Seite spricht eine junge Frau, bewacht von zwei Polizisten, nach einer Räumung im Hambacher Forst fürs Schlägern für (...)

Ganymed in Love“, das Wiener Kunsthistorische Museum unternimmt seit ein paar Jahren eine Serie von Präsentationen seiner Kunstwerke durch Schriftsteller, Musikerinnen und Schauspieler. Immer „Ganymed“ und dazu ein Thema, heuer eben „Love“, etliche Male abends von Mitte März bis Mitte Juni. Elf (...)

Am 5. September 2019 ist völlig überraschend unser Freund und Autor Karl Kollmann gestorben. Karl war den Streifzügen in vieler Hinsicht verbunden, als kluger Autor, als aufmerksamer Leser, als diskreter Unterstützer. In seinem bürgerlichen Leben war Karl Kollmann Ingenieur, Soziologe, Ökonom. (...)

Liebe Leser*innen, für Menschen mit einem Android-Smartphone gibt es nunmehr eine Streifzüge-App: Ihr könnt sie hier herunterladen.

Zunächst einmal zu, ich möchte sagen: „Klein-Europa“. Nach einer Union schaut die Europäische nicht mehr so wirklich aus. Streit ist in allen geschäftlichen und politischen Zusammenhängen sowieso normal, aber derzeit streitet sich die nach Deutschland größte Wirtschaftsmacht Großbritannien in einem so (...)

Seit den Siebziger Jahren sind die natürlichen und die gesellschaftlichen Fundamente der herrschenden Lebensweise im Kapitalismus dabei, sich aufzulösen. 1972 haben besorgte Wissenschaftler just in Europa, dem alten Zentrum und Ausgangspunkt dieser Wirtschafts- und Lebensweise, verkündet: „Die (...)

Covid-19: „Krieg“ und „Wiederaufbau“? Die Warnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO vor der Pandemie von Covid-19 haben spontan auch ein gutes Echo gefunden. Fürsorglicher und vorsichtiger Umgang mit den Gefahren der Ansteckung und nachbarschaftliche Hilfsbereitschaft sind vielerorts (...)

Unser Autor Erich Ribolits ist im Alter von 73 Jahren viel zu früh verstorben. Er war mir ein empfindsamer, selbstkritischer und einfühlsamer Freund, dem ich gern nahegekommen bin. Wie in unserer Lebensweise gar nicht selbstverständlich ist der Fluss seiner Vorlieben und Interessen noch in den (...)

1. Die Herkunft eines Wortes und die Geschichte seiner Bedeutung helfen nicht selten zu klarerem Verständnis. So bewohnt und verteidigt schon dem Wortsinn nach der „Bürger“, der „Bourgeois“ die „Burg“, das feste Haus auf dem „Berg“, den Marktflecken, die selbstverwaltete Stadt(burg, die Akro-polis). (...)

Vorlauf Die Oberfläche des Planeten, das Land, die Gewässer und die Atmosphäre sind der Schauplatz des Lebens und seiner Erhaltung. Der Zustand von alledem treibt auf eine Krise zu, auf eine Entscheidung zwischen Bewahrung und Untergang eines Großteils des Lebens auf der Erde. Pflanzen und Tiere (...)

Praktische Erfahrungen aus zehn Jahren mit gelungenen Versuchen, Fehlschlägen und Neuanfängen einiger solidarischer Landwirtschaften rund um Wien sowie des durch sie geschaffenen Umfelds. 1. Einleitung Solidarische Landwirtschaften nahmen Ende der 1960er Jahre in Japan als „teikei“ ihren Ausgang (...)

1. Der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan markiert wohl das definitive Ende der vor dreißig Jahren beim Zusammenbruch der Sowjetunion verkündeten „new world order“. Mit derlei Gestaltung hatte schon der Einmarsch 2001 kaum etwas zu tun. Er war eine Vergeltung für den Anschlag von 9/11, der 3000 (...)

Gerburg war eine unermüdliche Unterstützerin der Streifzüge. Sie ist in Rumänien als deutschsprachige Siebenbürgerin aufgewachsen, war Violinistin in verschiedenen Orchestern, mit einem Komponisten verheiratet und Mutter eines Pianisten und einer Hochschullehrerin. Sie kam mit ihrer Familie 1985 (...)

Ratspräsident Charles Michel formulierte beim jüngsten Treffen für die EU-Staats- und Regierungschefs als aktuelle Hauptaufgabe der EU, „dass wir vor allem dafür sorgen müssen, dass Putin besiegt wird“. Das sei für die künftige Sicherheit in Europa und in der Welt essentiell. (Wiener Zeitung, (...)

Von einer neuen Epoche schreibt und spricht die im Westen veröffentlichte Meinung, seit das russische Militär in die Ukraine einmarschiert ist. Dass hier ein Land überfallen wird, kann damit nicht wirklich gemeint sein. Das hat schließlich allein in den letzten dreißig Jahren die USA in Jugoslawien, (...)

Wir Menschen, wären nicht am Leben, wenn wir nicht von der Geburt an jahrelang um-sorgt worden wären. Nicht nur mit Nahrung, nein, Babys können, auch wenn sie „stofflich“ durchaus ausreichend „versorgt“ werden, daran sterben, dass sie keine „menschliche Wärme“ physisch und emotional spüren. (...)

[Text->https://munus-stiftung.org/2023/die-munus-stiftung-erklaert-neue-commons-braucht-das-land Eine gekürzte Fassung dieses Beitrags ist erschienen in: [Contraste. Zeitung für Selbstorganisation->https://www.contraste.org , Ausgabe 464, Mai 2023, S. (...)

„Der Westen – zugleich geeinter und weniger einflussreich als je zuvor“ Seit über einem Jahr rollt eine mediale Dampfwalze durch „den Westen“. Sie soll unsere Gedanken über den Krieg in der Ukraine auf die Parole einebnen, „dass wir vor allem dafür sorgen müssen, dass Putin besiegt wird. Das muss das (...)

Alles außer Krieg ist schwer zu machen
Streifzüge 39/2007 (auf streifzuege.org seit 22.3.2007) Misere der Wert-Ordnung Krieg ist der Vater aller Dinge. Staat muss sein. Ohne ihn herrscht blanke Gewalt. Mit ihm auch. Aber ordentlich. Seit Thomas Hobbes ist das der Weisheit letzter Schluss, wenn eins über das Leben räsoniert. Und für (...)


Wäre es nach dem geschätzten Autor gegangen, hätte es dieses Buch nie gegeben. Daher durfte es nicht nach dem Autor gehen, sondern es war Hand anzulegen und eine Auswahl seiner besten Aufsätze zu treffen. Lorenz Glatz gehört zweifellos nicht zu der Sorte, die sich stets überschätzen sondern (...)
