Ulrich Enderwitz, geb. 1942, studierte Religionswissenschaft, lebt in der Nähe von Berlin, sitzt an einer siebenbändigen Studie mit dem Titel „Reichtum und Religion“, von der mittlerweile sechs Bände erschienen sind, hat darüber hinaus eine Reihe von zeit- und gesellschaftskritischen Traktaten zu den Themen Geschichtswissenschaft, Studentenbewegung, Reklame, Medien, Antisemitismus, bürgerliche Theoriegeschichte, Geschlechterverhältnis, Terrorismus und Ideologie veröffentlicht; seine Schriften sind zum größeren Teil auf www.reichtum-und-religion.de einzusehen.



Der postfaschistische Sozialpakt
Der deutsche Staat in Gestalt des Ministeriums für Verbraucherschutz tötet und verbrennt, vernichtet Hekatomben von Rindern, Schafen und Schweinen, um die Verbraucher zu schützen, sprich, ihnen das Vertrauen in die Unbedenklichkeit des Fleischverzehrs zurückzugeben und sie so bei der Stange des qua (...)

Kritik der Universität
Die heutige Universität ist eine Institution mit der unerklärten, aber deshalb nicht weniger verbindlichen Aufgabe, Reflexion zu verhindern. Das ist die Zuspitzung, die der traditionelle Auftrag der Universität, Erkenntnis zu verhindern, mittlerweile erfahren hat. Die traditionelle Universität (...)

Totale Reklame
Mit der Aufgabe betraut, einer durch das Warenangebot des kapitalistischen Markts bis zur Lähmung quantitativ überwältigten und bis zur Zerrüttung qualitativ überforderten Bedürfnisstruktur seelischen Beistand zu leisten und therapeutische Pflege zuteil werden zu lassen, findet sich das (...)

Kommunikation und Konsum
Kommunikation kommt aus dem Lateinischen, ist die substantivierte Form des Verbs communicare, das sich von dem Wort communis, gemeinsam, ableitet, das wiederum auf das Verb munire, Mauern oder Schanzwerke errichten, verweist, so dass es sich wörtlich mit gemeinsame Mauern habend wiedergeben (...)

Aggression und Regression
Um aber auf den Antisemitismus in seinen beiden Spielarten des deutschen und des arabischen Hasses auf die Juden und auf unsere Ausgangsfrage nach der Identität, die beide eint, oder vielmehr der Differenz, die sie trennt, zurückzukommen, so hat unsere nähere Betrachtung der arabischen Version in (...)

Notizen aus der Begriffswerkstatt
Mummenschanz, den das demokratische Staatswesen treibt, um gegen die als Sachzwang erscheinende objektive Fatalität des Kapitalverhältnisses, der der gesellschaftliche Prozess gehorcht, einen Anschein von menschlicher Willensfreiheit, von subjektiver Entscheidungsfindung aufrecht zu erhalten. (...)

Kinder sind Mangelware – und das in einem ganz unmetaphorischen Sinn, wie die Bemühungen, dem Mangel abzuhelfen, beweisen, die zunehmenden Werbekampagnen fürs Kinderkriegen und Kinderhaben, die Fernsehspots und Reklametafeln, die, statt Autos, Waschmittel und Süßigkeiten zu plakatieren, fröhliche (...)

Als ein Geschöpf sich arbeitsteilig reproduzierender Gesellschaften dient formell oder aus Sicht derer, die er versorgt,der Markt der Distribution von Gütern und der Befriedigung der auf diese Güter gerichteten Bedürfnisse. Reell hingegen oder in der Perspektive derer, die ihn betreiben, bezweckt (...)

Natur
Dank sei Buddha, Dank sei Brahma! Wenn nicht Butter, nun dann Rama, Wenn nicht Rama, nun dann Butter, die Natur ist unsere Mutter. I Dieser von Christa Reinig mit Ranküne ersonnene „kultische Spruch“ bescheidet sich nicht damit, „ein schönes Zeugnis … von der religiösen Toleranz der alten Inder (zu (...)


Die Krise des faschistischen Sozialpakts
/B_auteur_spip>Ulrich Enderwitz über Nationalsozialismus und Faschismus als Präludium der gesellschaftlichen Entwicklung nach 1945.

Anders als der Bürger
Eine in der Tradition der Adornoschen Kritischen Theorie stehende Wert- und Fetischkritik ist aus unterschiedlichen Richtungen mit dem Vorwurf konfrontiert, sie reklamiere für sich, bezogen auf die gesellschaftliche Totalität, eine Art exterritorialen Standpunkt, da nur von diesem aus der (...)