radiX, Aussendungen
August
2002

Antisemitismus und die GegnerInnen des WEF

Georg Wimmer macht in der Zeitung „kunsfehler“ in der Ausgabe Sommer 02 unter dem Titel „Salzburg 2202: Agenda of Protest“ aus seinem Herz keine Mördergrupbe. Er kehrt sein Innserstes nach Aussen und anscheinden ohne Angst vor lästigen Diskussionen in der Redaktion oder gar einem Proteststurm seiner LeserInnenschaft bringt er die Mär vom jüdischen WEF:

WEF kollidiert mit Jomkipur. Das WEF gibt´s heuer einen Tag kürzer.
Ursprünglich war der Gipfel in Salzburg für drei Tage angesetzt. Nun stellt sich heraus: Irgendein/e IgnorantIn hat Jomkipur übersehen. Der höchste jüdische Feiertag fällt diesmal auf Sonntag den 15. September. Die Probleme Europas müssen deshalb in nur 48 Stunden am Montag und Dienstag gelöst werden. Das World Economic Forum erklärt sich nicht nur für wirtschaftliche Belange wie die europäische Wettbewerbsfähigkeit, die Osterweiterung oder Auswirkungen der Euro-Einführung zuständig. In einem Aufwaschen sollen gleich die Europäischen Sicherheitspolitik, der Kampf gegen die Korruption und das organsierte Verbrechen sowie die europäische Außenpolitik geregelt werden. Sowas nennt sich dann Themenführerschaft. Oder sollte unseren demokratisch gewählten PolitikerInnen tatsächlich jemand das Heft aus der Hand genommen haben?

Exemplarisch: Im Zentrum der Macht, die Themenführerschaft und die demokratisch gewählten PolitikerInnen fest in ihren Händen: die Juden. Ganz ohne „Ostküsten“, oder „Zionisten“-Verkleidung.

Es stellt sich die Frage und das praktische Problem, ob nicht jeder weitere Versuch der Widerlegung, des „Gegenarguments“ oder der scheinbaren Diskussion bei einem derart gefestigten, antisemitischen Weltbild nicht den Effekt hat, diesen Erguss als akzeptable „Meinung“ darzustellen, und in der Widerrede, in der Beschäftigung, im endlosen Reden mit ihm der Eindruck erweckt werden kann, dass Wimmer eine irgendwie akzeptierbare Meinung vertritt. Die LeserInnen könnten den Eindruck gewinnen, daß wir ihn für einen innerhalb eines linken Diskurses verortbaren Gesprächspartner halten, dass wir ihm nur einen kleinen Irrtum, der jedem mal passieren kann vorwerfen, auf seinem prinzipiell achtbaren Streben zur Aufklärung und Erkenntnis.

Diesen Eindruck wollen wir vermeiden, und deshalb sollten wir eigentlich für uns behalten, dass Jom Kippur im Jahr 2002 am Montag, dem 16. September gefeiert wird.

Die Arge Nonntal stellt übrigens ihre Räumlichkeiten während des WEF für ein „unabhängiges Medienzentrum“ zur Verfügung. Es wäre von Interesse wie jene Organisationen und Alternativmedien zu den antisemitischen Ausfällen in der Zeitung der Arge Nonntal stehen, die dieses „unabhängige Medienzentrum“ zu nutzen gedenken.

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