Weg und Ziel, Heft 1/1997
März
1997

Das Balkan-Blutbad — nur „Nationalismus“?

Wieder ein aktueller politischer Roman von Paul Blaha*

Nun sind innerhalb von fünf Jahren drei Romane von Paul Blaha erschie­nen, die sich alle mit Themen aktueller Politik befassen. War die „Schöne freie Welt“ (Langen Müller, 1991) noch als Polit-Fiction mit Zeit­reisen zwischen unserem und dem nächsten Jahrhundert angelegt, blie­ben „Die Hinterbliebenen“ (Haymon, 1994; siehe »Weg und Ziel« 6/1994) knapp auf dem Boden der Nach-Kreisky-Jahre in Österreich.

Beiden gemeinsam ist, eingepackt in blutvolle Lebensgeschichten seiner Figuren, der kritische Blick auf die österreichische Politik und wohl auch der Pessimismus für das, was die junge Generation zu erwarten hat — wenn sie sich von den herrschenden Machtver­hältnissen treiben läßt.

Der neue Roman von Paul Blaha geht von der jüngsten Vergangenheit in unserem Nachbarland Slowenien aus, forscht nach der Geschichte des bluti­gen Zusammenbruchs der jugoslawi­schen Föderation, muß zwangsläufig in die Geschichte der letzten hundert Jah­re eindringen, vermittelt ein Stück österreichischer Geschichte von Met­ternich bis Mock und ist daher eine Skizze über die Geschichte der Einmi­schungen am Balkan.

Der Roman im Roman

Kurz die Handlung: Das hinterlas­sene Romanfragment seines sloweni­schen Vaters veranlaßt im Jahr 1994 den US-Journalisten Felix Dohnal, nach Maribor zu reisen, um dort nach den Spuren seiner Familie und der Ge­schichte zu suchen. Er will den Roman fertigstellen, wird im Laufe seiner Be­gegnungen immer tiefer mit dem blutigen Zerfall am Balkan konfrontiert, während er auch die Geschichte von der Monarchie bis zum Partisanen­kampf gegen die deutsche Besetzung begreifen lernt. Blaha zeigt eine Ge­schichte der Nationalismen und der Faschismen, der unterschiedlichen Na­tionalitäten einschließlich der für den Nationalsozialismus anfälligen deutschsprachigen Gruppe in Sloweni­en, der Dekadenz des Kleinbürgertums, in Ansätzen auch einer kämpferischen Arbeiterbewegung, aus der gemeinsam mit Studenten die Organisatoren des Widerstands gegen den heimischen wie den deutschen Faschismus kommen.

Der Amerikaner gerät in eine inten­sive Beziehung mit einer Slowenin, de­ren bosnisch-serbischer Mann irgend­wo im Einsatz steht, kommt im Verlauf seiner Recherchen auch in das Wien der Neonazi und Briefbombenmörder, erlebt das zerstörte Mostar, bis er schließlich die neuen Erfahrungen und Erlebnisse nicht mehr verkraften kann. Er wird den Roman nicht vollenden. Die Beziehung mit der Slowenin Nada stirbt ab, aus der spannungsgeladenen Begegnung mit einer starken Frau in Wien wird schon nichts mehr. Er ver­liert sich in Hoffnungslosigkeit und Al­kohol, hat nicht die Kraft, sich der de­kadenten Hälfte seines Familienbe­wußtseins zu widersetzen, während seine beiden (entfernt verwandten) weiblichen Bezugspersonen das Leben aktiv bewältigen.

Geschichte der Einmischungen

Blaha zeichnet den Weg der jugo­slawischen Nationalitäten nach, und wie man sich in diesen Weg stets von außen eingemischt hat — zum Schaden der Völker in diesem Raum. Der halbe Teil war jahrhundertelang vom Osma­nischen Reich besetzt. Um die andere Hälfte rauften nicht nur das Habsbur­gerreich und Italien. Naturprodukte, Bodenschätze und Arbeitskraft wurden in kolonialistischer Manier ausgebeu­tet. Das Ausland beherrschte die indu­strielle Entwicklung.

Ein Großteil der Industrien, des Handels, von Grundstücken und Häu­sern waren zum Beispiel in Slowenien vor der Okkupation 1941 in deutschem Besitz. „Das sind Fakten, mein lieber Herr. Das läßt sich nicht vergessen, das schreit nach Revision“, läßt Blaha sei­nen Romanhelden 1994 in Maribor durch einen Immobilienschakal infor­mieren, der das große Geschäft wittert. „Ich wußte allerdings nicht“, fügt er leise hinzu, „daß sich in dieser Rich­tung bereits etwas tut. Die Fäden lau­fen in Graz zusammen, eine Organisa­tionsstelle aber befindet sich in Mari­bor, bemerkenswerterweise leitet sie ein Slowene, und natürlich ist alles ganz legal.“ (...) „In einem Rechtsstaat, in einer Demokratie, zu der sich Slowe­nien neuerdings bekenne, sei nun ein­mal alles erlaubt. Kameradschaftsbün­de, Traditionsverbände, Landsmann­schaften, alles, dafür gebe es doch nun einmal die Demokratie, oder etwa nicht.“

(Es wäre hinzuzufügen: Lange vor 1991 gingen BRD-Unternehmer als of­fizielle oder inoffizielle Eigentümer in ganz Jugoslawien ein und aus wie in einem westdeutschen Landkreis. An der Küste war die nunmehr durch Geld statt Waffen gelungene deutsche Er­oberung schon ein geflügeltes Wort.)

Auf einer Party spricht der US- Bürger Felix Dohnal mit einem öster­reichischen Händler: „Was kann man denn bei Ihnen kaufen?“ — „Geräte al­ler Art. Elektronik. Fernsehapparate, Taschenlampen und Staubsauger, mit denen man serbische Panzer knacken kann.“ — „Waffen? Wirklich?“ — „Si­cher, Mister. Neunzehnhunderteinund­neunzig haben wir Steyrer-Gewehre an die Territorialarmee geliefert.“ — „War denn das erlaubt?“ mischte sich Nada ein. „Den Behörden war es erlaubt, wegzusehen, würde ich sagen.“

Dieselbe Nada ist allerdings nicht ganz so naiv, denn sie erzählt Felix von dem aus einer slowenisch­deutschen Familie stammen­den Wiener Neonazi Konrad Fiedler: „In unseren Zeitun­gen steht ja nicht viel darüber, aber jeder weiß, daß Leute wie er in Österreich Militärla­ger unterhalten, in denen un­ter anderem Killer für die faschistischen Verbände in Kroatien ausgebildet wur­den.“ — Felix Dohnal erfährt in einem Gespräch über „in­teressante Leute“: „Sie kom­men soeben aus Deutschland. Er organisiert Pauschalur­laubsreisen nach Dalmatien, spottbillig, zahlbar in Waffen. Das ganze funktioniert über Spendenaktionen.“

Die Slowenen sind jetzt frei, ist an anderer Stelle zu erfahren. Es habe sich „einge­pendelt“: „Die wenigen Wohl­habenden können sich mehr als im Sozialismus leisten, die vielen Armen weniger.“ Dar­auf der Vorwurf, daß es auch „damals“ Leute gab, die im Luxus lebten, während die Mehrheit darbte. „Deshalb versagte dieser Sozialismus ja schließlich auch. Aber im Sozialismus ist ökonomische Ungleichheit eine Fehlentwicklung. Im Kapitalismus ge­hört sie zum System. Der Kapitalismus lebt vom sozialen Unrecht.“

Derlei bringt den amerikanischen Besucher zum Lachen. Aber auch zum Nachdenken über seine neue Heimat, wie ein paar Seiten später zu sehen ist: „Felix Dohnal ist gegenüber seinem Amerika nie kritiklos gewesen, er stand stets im liberalen Lager. (...) Doch erst jetzt, in diesen Wochen (...) beginnt er all die Bestrebungen zu Hause, den Wohlfahrtsstaat abzuschaffen, das so­ziale Netz abzubauen, zu verab­scheuen.“

Die DM-Zone am Balkan

Blaha läßt den weiteren Denkpro­zeß von Felix Dohnal sich schließlich um die internationale Balkanpolitik bewegen. Er versteht die „Winkelzüge der internationalen Balkanpolitik“ nicht, „die den blutigen Konflikt schü­ren, anstatt ihn zu beenden“. Er muß die Ausweglosigkeit des Konflikts „in den Interessenkonflikten der Groß­mächte“ suchen. Die waren sich unei­nig, „als die slowenischen und kroati­schen Nationalisten unter deutscher Schirmherrschaft, von den Deutschen ermuntert und angefeuert, Jugoslawien zerschlagen haben“. (Blaha verzichtet auf den Hinweis, daß an den Fäden der einen deutschen Hand ein österreichi­scher Außenminister und ein steirischer Landeshauptmann zappelten.)

„Das nationalistische Slowenien gehört zur DM-Zone, und das nationa­listische Kroatien gehört wirtschaftlich und militärisch zur DM-Zone, und die moslemischen bosnischen Nationali­sten, die Schützlinge der USA sind, ge­hören zur DM-Zone,“ alle werden auf­gerüstet „und das nationalistische Ser­bien rüstet trotz gegenteiliger Behaup­tung und trotz des UNO-Embargos die nationalistischen serbischen Bosnier auf (...) und das Morden kann andau­ern“.

Der Amerikaner gerät immer tiefer in den Wirbel der politischen und mili­tärischen Einmischungen, wo jeder „doch nur halbe Sachen macht, weil niemand mit offenen Karten spielt und die volle Wahrheit sagt“, und er ver­steht letztlich nicht, „warum alle Welt ausschließlich den serbischen Nationa­listen die Schuld gibt“.

Den letzten Schlag geben Felix Dohnal die Erlebnisse 1995 mit der kroatischen Offensive in der Krajina. „Sie waren von den Amerikanern aus­gebildet und ausgerüstet worden und guter Dinge. Sie hatten hundertzwan­zigtausend Mann unter Waffen und verfügten über tausend Geschüt­ze und vierhundert Panzer (...) In den Stützpunkten der offensicht­lich überraschten UN-Soldaten gab es Verluste (...) Kroatische Kampfflugzeuge nahmen einen mit Tschechen besetzten UNO- Beobachtungsposten unter Feu­er. Die Welt verzieh diesen Lap­sus belli (...) Die öffentliche Mei­nung in der Welt fand sich ohne größere Probleme mit der Er­kenntnis ab, daß auch die netten Kroaten brutale Gewalt anwen­den, morden, Dörfer in Brand stecken und ganze Völkerschaf­ten hilfloser Zivilisten vor sich hertreiben.“

Monarchie, Arbeiter, Bürger

Paul Blaha hat weit ausge­holt, um diese Entwicklung von den alltäglichen oberflächlichen Schuldzuweisungen zu lösen. Er läßt die Geschichte lebendig werden, indem er Menschen aus dem „Romanfragment“ und aus den Recherchen des Felix Dohnal sprechen läßt. So läuft seine Handlung auf zwei Ebenen ab, jener der Recherchenarbeit von Felix Dohnal während weniger Monate in jüngster Vergangenheit mit all den aktuellen politischen Bezügen, und je­ner der ersten fünf Jahrzehnte unseres Jahrhunderts mit starken Skizzen zur Alltagsgeschichte.

Mit knappen Strichen zeichnet der Autor solcherart die letzten Jahre der Habsburger-Monarchie und ihrer Herr­schaft über Slowenien und Kroatien; die Verwurzelung dieser Monarchie im Bewußtsein des mit Militäradel und Kleinbourgeoisie verbundenen Bürger­tums; den nahtlosen Übergang alter k.u.k. Militärs in die Armee des neuen Staates der Serben, Kroaten und Slo­wenen nach 1919, während andere für den Verbleib Sloweniens bei Österreich eintreten.

Hier berührt Blaha die Geschichte der Arbeiterbewegung: Nicht nur deutschsprachige, sondern auch slowe­nische Arbeitermassen demonstrierten am 27. Jänner 1919, dem „Blutigen Sonntag“, unter anderem auch dafür, lieber einer demokratischen Republik Österreich als dem reaktionären könig­lichen Jugoslawien anzugehören. Das Militär griff ein, Dutzende Tote. Dann die blutigen Kämpfe in Unterkärnten und an der steirischen Grenze 1919 — „halbe Bürgerkriege, ist das nicht idio­tisch“, läßt Blaha eine seiner Romanfi­guren sagen —; den Eisenbahnerstreik 1920 mit bewaffnetem Gendarmerie­einsatz und vielen Toten; die Kommu­nistenprozesse in Zagreb 1928 (Tito verbrachte danach fünf Jahre in den berüchtigten Gefängnissen Lepoglava und Maribor) und anderen Städten.

Es beginnt der Widerstand gegen die Gefahr aus Hitlerdeutschland schon vor dem Überfall. Im März 1941 in Ma­ribor demonstrierten tausende mit ei­nem Fackelzug. Schließlich beschreibt Blaha die Aktivitäten der deutschna­tionalen Verbände in Slowenien, die im April den Nazi einen jubelnden Emp­fang bereiteten; den Beginn des be­waffneten Widerstands und der deut­schen Massaker; den Partisanenkampf und die Nachkriegszeit, die allmählich in „zu viel Hochmut der Apparatschiks, zu viel Korruption, zu viel Inkompe­tenz“ übergeht, wie Blaha einen alten Kämpfer sagen läßt. „Und dann diese serbische Überheblichkeit, die konnte einem schon manchesmal auf die Ner­ven gehen. Eigentlich bin ich froh, daß wir jetzt einen slowenischen Staat haben.“ So haben sich nun die serbischen, slowenischen, kroatischen Überheblichkeiten — der Nationalismus in den Köpfen, wie ihn Paul Blaha zu schil­dern versucht —, selbständig gemacht.

Dilemma Nationalismus

Blaha erwähnt in der „Recherche“ einige historische Erinnerungen: Die kroatischen Ustascha-Faschisten „ha­ben zwischen neunzehnhunderteinund­vierzig und fünfundvierzig sechshun­derttausend Serben umgebracht“ — aus dem „Romanfragment“ werden grausi­ge Details zitiert — und die Partisanen seien ihnen danach nichts schuldig ge­blieben. (Nicht unerwähnt bleiben die Gefängnisse aus der Tito-Zeit, in denen je nach politischem Klima „Agenten“, „Revisionisten“, „Stalinisten“ ver­schwanden.) „Eine nichtendenwollen­de Unmenschlichkeit wurde losgetre­ten (...) Der Nationalismus wird seine Fratze immer wieder erheben, und die alte Welt wird für uns nicht mehr be­wohnbar sein. Immerfort zerstören die Menschen ihren Planeten, bis zum jüngsten Tag. Ununterbrochen begeht die Menschheit Selbstmord.“ Aber: Ge­nügt als Ursache die Schuldzuweisung an den „Nationalismus“?

Blaha schiebt einem „Nationalis­mus, der immer wieder seine Fratze er­hebt“, die Hauptschuld zu; er verwen­det für die Schilderung der aktuellen faschistoiden Entwicklung am Balkan und in Österreich mehrmals die Begrif­fe „national“ — jeder fünfte Österrei­cher („und jeder dritte Polizist“) wähle „national“. Er prangert den jahrzehn­telangen laxen Umgang der Justiz mit „nationalsozialistischer Wiederbetätigung“ an. Bei der Buchpräsentation ortete er Nationalismus immer dort, wo eine große Idee zerfallen sei, als „eine zynische Philosophie von Wirtschaftsexperten, die das, was auf uns zu­kommt, eine Lösung nennt“.

Wenn Blaha den „ununterbroche­nen Selbstmord der Menschheit“ auf „die Fratze des Nationalismus“ redu­ziert, trennt er die blutige Gegenwart von der Vernichtung von Völkern und Kulturen rund um die Erde durch den jahrhundertelangen Raubzug der Eu­ropäer, den sie zu ihrer Bereicherung unentwegt geführt haben. Selbst der Neokolonialismus mit all seinen menschlichen und ökologischen Scheußlichkeiten hätte hier keinen Platz. Und er wendet den Blick von der Tatsache, daß hinter nationalistischem Chauvinismus stets zahlungskräftige ökonomische Interessen stehen, wie eben nationale Unterdrückung, Kolo­nialismus und Neokolonialismus und Völkermord handfesten Wirtschaftsin­teressen zu danken sind.

Von allerlei Ideologien

Mit dem Rückzug auf den „Natio­nalismus“ widerspricht Blaha auch seinen eigenen Recherchen in jenem Maribor, in jenem Slowenien, aus dem er selbst stammt, ebenso wie seinen Er­fahrungen in Österreich, wo er seit Jahrzehnten mit dem politischen Le­ben und der Kulturszene vertraut ist. Er durchschaut ja die Zusammenhänge von Wirtschaftsmacht, Herrschaft über die Köpfe mittels subtiler Meinungs­und Bedürfnisbildung mit der Zielrich­tung politischer Macht. Aber vielleicht vertraut der Autor hier ganz einfach den LeserInnen, deren Durchblick, ih­rer Fähigkeit zu den entsprechenden Schlußfolgerungen.

Wenn eine Idee die Massen ergreift, werde sie zur materiellen Gewalt, ist eine Formel aus dem marxistischen In­strumentarium — das bezieht sich leider nicht nur auf revolutionäre Bewegun­gen, wie man aus der Geschichte weiß. Faschistische oder faschistoide Ideolo­gie läßt sich leicht über nationalisti­sche Schienen transportieren. Aber nicht, weil Nationalismus an sich ne­gativ ist. Nationen haben sich aus verschiedenen Wurzeln her entwickelt und sind oft genug Ergebnisse abgeschüt­telter Fremdherrschaft. Antifaschisti­scher Kampf in Österreich und anderen Ländern — wie etwa Slowenien — war durchaus berechtigt in Nationalbe­wußtsein gebettet, als er sich gegen die deutschnational-chauvinistische Spiel­art des Faschismus zu wehren hatte. So konnten Demokraten aus mehr als fünfzig Nationen in den Internationa­len Brigaden in Spanien gegen den Franco-Faschismus und damit auch gegen die übrigen europäischen Fa­schismen kämpfen.

Blaha führt allerdings an ein ideo­logisches Grundproblem heran: Das für SP und VP fatale Wahlergebnis 1995 sei „die Quittung für die liberale Linie der bürgerlichen Parteiführung einerseits und für die Preisgabe soziali­stischer Grundsätze in der obersten und oberen Parteiführung der Soziali­sten andererseits (...), eine Quittung da­für, daß ihre Parteiführung, die oberste, die obere und die mittlere, übersättigt, überheblich und phantasielos, die läng­ste Zeit schon nach rechts einge­schwenkt ist.“

Für die Grundprobleme unserer Gesellschaft und unserer Zeit dürfte also nationaler Chauvinismus nur eines der Symptome sein. Er ist wohl Folge und Instrument ökonomischer Wider­sprüche, begünstigt durch die Preisga­be sozialistischer, humaner Grundsätze gegenüber internationalisierter Kapi­talmacht, der Preisgabe einer ideologi­schen Alternative zur bürgerlich-kapi­talistischen Hegemonie. Paul Blahas „Recherche“ läßt das (trotz der Natio­nalismus-Betroffenheit) zwischen den Zeilen nachvollziehen. Möge er genü­gend Kraft und Zeit für weiteres Schaf­fen haben, allzuviele Autoren seiner Sorte gibt es ja nicht.

*) Paul Blaha: Die Recherche. Roman, Haymon-Verlag, Innsbruck 1996, 252 Seiten, 250 Schilling.

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