Heft 6/2001
November
2001

Europäische Identität und Islam

Nicht einmal zehn Jahre nachdem Samuel Huntington begonnen hat, den Kampf der Kulturen herbeizuschreiben, sehen ZeitungskommentatorInnen in Europa und den USA diesen in den Terroranschlägen gegen die USA und den aktuellen Krieg der USA und ihrer Verbündeter gegen Afghanistan als verwirklicht an. Dabei wird die Analyse wirtschaftlicher und politischer Interessen und Strukturen verworfen und ein kulturalistisches Konzept verfolgt, das nicht Analyse, sondern Teil des Problems selbst ist.

Huntington und seine ideologischen SchülerInnen haben jedoch nichts Neues erfunden, sondern nur ein Kulturkonzept übernommen und für die Jahrtausendwende formuliert, das die europäische Geschichte der letzten 1.400 Jahre als Konstante durchzieht. Das Konzept einer „westlichen Wertegemeinschaft“ ist nichts anderes als die säkularisierte Variante des „christlichen Abendlandes“. George Bushs Feldzug gegen „das Böse“ ist nicht weniger von religiösem Sendungsbewußtsein geprägt, wie die Kreuzzüge des europäischen Mittelalters, die mit den Kreuzfahrerstaaten des Nahen Ostens nicht nur die ersten europäischen Kolonien einbrachten, sondern „nebenbei“ auch noch gleich genutzt wurden, um auf dem Weg nach Jerusalem Jüdinnen und Juden zu erschlagen.

Vor der Ausbreitung des Islams im siebten Jahrhundert unserer Zeitrechnung gab es kaum eine Vorstellung von „Europa“ oder einem „christlichen Abendland“.

Obwohl der Begriff „Europa“ älter ist als das Christentum, meinte er bis zum Aufkommen des Islams bestenfalls eine sehr ungenau definierte geographische Region. Der Begriff hatte fast ausschließlich als regionale Bezeichnung des heutigen Griechenland, Bulgarien und der europäischen Türkei gegenüber der römischen Provinz Asien (heutiges Anatolien) eine Bedeutung.

Der Mittelmeerraum hatte bis zur islamischen Eroberung Syriens, Ägyptens und Nordafrikas wesentlich mehr verbindendes als trennendes. Die Eroberung dieser Länder durch den Islam hinterließ unter den späteren orthodoxen und katholischen Christen des byzantinischen Reiches und der anderen christlichen Staaten einen gewaltigen Schock. Während die christlichen BewohnerInnen Syriens und Ägyptens die neuen Herrscher überwiegend als Befreier begrüßten — zu sehr hatte die orthodoxe, byzantinische Reichskirche die Angehörigen der alten, orientalischen Kirchen als Ketzer verfolgen lassen (SCHWEIZER, 1998: 66) und die jüdische Bevölkerung als „Gottesmörder“ unterdrückt — war für das christliche Europa plötzlich ein Kernland des frühen Christentums verloren gegangen.

In der Abgrenzung gegen diese neuen Herren Syriens und Ägyptens entsteht nur als Gegenallianz zum Islam der Begriff vom „christlichen Abendland“. Und damit beginnt auch die Orientalisierung des Orients, denn wie jede vorgestellte Gemeinschaft konstituiert sich auch dieses Europa als „christliches Abendland“ primär in der Abgrenzung zu jenen, die nicht zu diesem Europa zählen. Europa wird durch die Konstruktion eines Gegenbildes, eines Orients als Antithese zu sich selbst konstruiert.

Orientalism is never far from what Denys Hay has called the idea of Europe, a collective notion identifying „us“ Europeans as against all „those“ non-Europeans, and indeed it can be argued that the major component in European culture is precisely what made that culture hegemonic both in and outside Europe: the idea of European identity as a superior one in comparison with all the non-European peoples and cultures. (SAID, 1979: 7)

Erst mit der Übernahme der Herrschaft des Islams als politisches System — und damit ist noch lange nicht die Übernahme der Religion gemeint — in Nordafrika und den Ländern des fruchtbaren Halbmondes, entstand die Möglichkeit des christlichen „Europas“ sich anhand seines Gegenbildes selbst zu konstituieren. „Der Orient“ wurde zum Gegenbild „des Okzident“. Und so waren denn auch die Kreuzzüge gegen die Muslime in Syrien / Palästina und in Andalusien die ersten gemeinsamen Kriege, die diese neue vorgestellte Gemeinschaft der „Europäer“ führte und sie weiter zusammenschweißte, gleichzeitig aber auch NichtchristInnen verstärkt aus dieser Gemeinschaft drängte. Schließlich richteten sich die Kreuzzüge insbesondere auch gegen die Europäischen Jüdinnen und Juden, die den Massakern der marodierenden Kreuzritter-Banden zu Tausenden zum Opfer fielen.

Die Konstruktion der Gemeinschaft „der Europäer“ über den Krieg gegen Muslime, Jüdinnen und Juden ist denn auch der Grund, warum heute noch der bei liberalen wie konservativen österreichischen KatholikInnen beliebte Kardinal Franz König in der Festschrift zum Österreichischen EU-Vorsitz festellen kann: „Die Soldaten des Karl Martell, die im Jahr 732 in der Schlacht von Tours und Poitiers die Araber besiegten, hießen bereits“Europäer". (KÖNIG, 1998: 22)

Tatsächlich war es diese Abgrenzung, waren es diese Schlachten gegen den Islam, die die Idee Europas als „christliches Abendland“ entstehen ließen. So kann sich Kardinal König denn auch darüber freuen, daß „als Fortsetzung des“Imperium Romanum„[...] jene ‚Civitas Dei‘ [wuchs], die in der Kaiserkrönung Karls des Großen in Rom im Jahre 800 als ‚Pater Europae‘ ihren sichtbaren Höhepunkt erfuhr.“ (KÖNIG, 1998: 22)

Die christlichen Hierarchien Europas sahen im Islam abwechselnd eine christliche Häresie oder ein Heidentum. In beiden Fällen war es mit allen Mitteln zu bekämpfen. „Wie Gott Heuschreckenplagen und anderes Ungemach zur Strafe für sündhaftes Handeln geschickt hatte, so sandte er nun die Sarazenen zur Prüfung, die es zum Beweis der rechten Glaubensstärke zu bestehen galt.“ (ROTTER, 1993: 53)

Es gab unter den „EuropäerInnen“ jener Zeit zwar „neben den ‚Taufe oder Tod‘ predigenden Kriegstreibern wie z.B. Bernhard von Clairvaux auch die sanfteren, um Mäßigung nachsuchenden und um Ausgleich bemühten Stimmen“ (ROTTER, 1993: 55), diese wurden aber weitgehend überhört oder sogar für ihr Bemühen um Verständigung selbst verfolgt.

Die Konstruktion des „Orients“ als Gegenbild zu Europa wurde über Jahrhunderte hinweg vor allem auf zwei Ebenen versucht: auf der Ebene der Gewalt und jener der Sexualität.

Dem Islam wurde von allem Anfang an bis heute seine angebliche Gewaltbereitschaft vorgeworfen. Insbesondere aus der Tatsache, daß der Islam im Gegensatz zum Christentum von Anfang an auch politisch erfolgreich war, also ein Staatswesen errichten konnte, wurde geschlossen, ihm läge eine Gewaltbereitschaft inne, die das ach so friedliebende Christentum missen ließe.

Das islamische Staatswesen hatte selbstverständlich, wie alle Staatswesen von Anfang an auch eine Staatsgewalt mit Militär, Rechtssystem, etc. zur Verfügung. Und natürlich war diese Staatsgewalt auch von Anfang an — auch militärisch — expansiv. Nur trifft dies eben genauso für das Christentum zu, hatte es sich einmal irgendwo der Staatsgewalt bemächtigt.

„Die Vorstellung, der Islam sei ‚mit Feuer und Schwert‘ verbreitet worden, hat sich in West- und Mitteleuropa bis in die Gegenwart gehalten.“ (HEINE, 1996: 23) Besonders dort wo das „christliche Abendland“ direkt an die islamische Welt grenzte, wurde die Beschäftigung mit den expansiven Momenten des Islams betrieben. Im Allgemeinen wurde dabei „aus christlicher Sicht kein Unterschied gemacht zwischen der militärischen Expansion, die in der Tat zu einer beträchtlichen Ausbreitung des Islams auch als politischen und juristischen Systems führte, und einem Religionswechsel vom Christentum hin zum Islam. In der Realität erfolgte ein derartiger Religionswechsel in der Regel nicht im unmittelbaren Sog der militärischen Expansion.“ (HEINE, 1996: 23)

Teilweise verbreitete sich der Islam als Religion erst viel später in den islamisch beherrschten Gebieten — Ägypten oder Syrien waren noch Jahrhunderte nach ihrer Eroberung mehrheitlich christlich —, teilweise eilte der Religionswechsel aber auch dem politischen System voraus. In Ungarn gab es etwa schon lange vor der Eroberung des Balkan durch die Osmanen islamische Gemeinden. „Während des ganzen Mittelalters hatten die Ungarn mit dem Islam als einer Randerscheinung zu tun.“ (BALIC, 1995: 23) Und trotz harter antiislamischer Maßnahmen finden wir noch kurz vor der Eroberung durch die Osmanen im „14. Jahrhundert [die] Erwähnung von Muslimen im ganzen Donaubecken: in Ungarn, Sirmien, Nordserbien, der Walachei und der Dobrudscha.“ (BALIC, 1995: 24)

In den ersten Jahrzehnten islamischer Expansion wurden die Muslime oft von Christen und Juden um Hilfe gerufen. Die Mehrheit der Bevölkerungen des Mittleren Osten waren nämlich Angehörige altorientalischer Kirchen (Kopten, Monophysiten, Nestorianer, ...), die von der orthodoxen Reichskirche Byzanz verfolgt wurden. Für die Mehrheit der Bevölkerung Ägyptens, Syriens und des Iraq waren die muslimischen Eroberer Befreier vom Joch der byzantinischen Herrschaft. Für die koptischen, armenischen, monophysitischen und nestorianischen Christen und die jüdischen Gemeinschaften des Mittleren Osten brachte die islamische Herrschaft vorerst eine relativ größere Freiheit gegenüber dem vorhergehenden Zustand.

In späteren Jahrhunderten erlebte der Islam seine großen Erfolge in der Mission Afrikas und Südostasiens primär durch Händler und friedliche Mission. Die Idee der Verbreitung des Islams „mit Feuer und Schwert“ hat also wesentlich mehr mit einem europäischen Mythos zu tun als mit geschichtlicher Realität.

Besonders eindrücklich wandten sich die abendländischen Kritiker des Mittelalters gegen die Djihad-Vorstellungen des Korans. (HEINE, 1996: 22)

Dem liegt primär eine (bewußte?) Falschübersetzung des Begriffes „Gihad“ (Djihad, Jihad) zugrunde. „Gihad“ meint nämlich „Anstrengung, starkes Bemühen“ und kann ganz unterschiedliche Dinge bezeichnen. Selbst zwischen den verschiedenen Rechtsschulen und Sekten des Islam wird der Begriff unterschiedlich gedeutet.

In den sunnitischen Rechtsschulen wird meist zwischen einem inneren und äußeren Gihad unterschieden. Der „innere Gihad“ ist dabei der Kampf zwischen „gut“ und „böse“ im Inneren eines Menschen. Diese Form des Gihad wird als die entscheidende begriffen. Der „äußere Gihad“ wird hingegen als Schutz der islamischen Gemeinschaft, der Umma, und des „dar al-Islam“, des Islamischen Landes begriffen.

Wann nun diese Form des Gihad eintritt, ist eine heftig umstrittene Frage in der islamischen Philosophie und Rechtslehre. Sie ist durchaus vergleichbar mit der christlichen Debatte um den „gerechten Krieg“ und die meisten Positionen islamischer Gelehrter nähern sich auch jenen an, die der offizielle römisch-katholische Kirchenphilosoph Thomas von Aquin für seinen „gerechten Krieg“ entwarf. (HAESE, 1991: 126 f)

Auf keinen Fall ist der „Gihad“ ein Angriffskrieg gegen nichtmuslimische Bevölkerungen. Er ist immer eine Verteidigung des „dar al-Islam“ gegen das „dar al-harb“, also gegen nichtislamische Staaten.

Trotzdem wurde und wird der Gihad-Begriff in Europa benutzt um die „Gewalttätigkeit“ des Islam zu „beweisen“.

Mit der Entkolonialisierung und der Entstehung neuer, islamisch geprägter Staaten in Nordafrika und im Mittleren Osten traten muslimische Politiker wieder an das Licht der Weltöffentlichkeit. Trotzdem wurde jahrzehntelang in Europa kaum von einer „Islamischen Gefahr“ gesprochen. Anschläge palästinensischer Befreiungsbewegungen wurden immer „Arabern“ zugeordnet, nicht aber „Muslimen“. So überwogen bis in die Achzigerjahre hinein antiarabische Stereotypen im rassistischen Diskurs Europas, antiislamische Stereotypen blieben jedoch auf christliche IntegralistInnen beschränkt.

Erst in der Folge der islamischen Revolution im Iran gelang es wieder „den Islam“ zu einer vieldiskutierten „Gefahr“ für Europa zu machen. Selbsternannte „Experten“ wie Gerhard Konzelmann oder Peter Scholl-Latour spielten in der Aufbereitung dieses neuen, alten „Feindbild Islam“ eine ebenso wichtige Rolle, wie der beliebte US-Propagandafilm „Nicht ohne meine Tochter“.

Peter Scholl-Latour konnte in den Achziger- und Neunzigerjahren nicht nur mit Bestsellern auf dem Buchmarkt das deutschsprachige Publikum mit „Argumenten“ gegen den Islam beliefern, sondern auch über öffenlich-rechtliche Fernsehanstalten. Scholl-Latour suggeriert in seinem vierteiligen Fernsehfilm Das Schwert des Islam (ZDF), die Einwanderung von Arbeitern und Arbeitssuchenden nach Frankreich sei ein Teil einer Zangenbewegung, die Europa von Osten her, aus den Steppen, als „neuer Tatarensturm“ — so der Titel der vierten Folge — bedrohe. Dagegen helfe nur ein „Bündnis der weißen Menschheit“ — der Islam als „finsterer äußerer Feind.“ (HALM, 1993: 11)

Scholl-Latour definiert nie, was er denn unter seinem vielgebrauchten Begriff „Fundamentalismus“ versteht, es gibt auch keinerlei „Analyse der fundamentalistischen Ideologie oder Trägerschaft, da beide bereits im Ansatz aus dem Islam und seinen Gläubigen ableitbar seien. Entsprechend geht für den Leser jedes erkennbare Maß verloren. Islamische Fundamentalisten sind weder ihrer Handlungsmaxime noch ihrer Zahl nach einschätzbar. Vielmehr sind sie irrationale exotische Wesen, die nach historischen Handlungsmustern handeln, die für den okzidentalen Leser in keiner Weise nachvollziehbar sind, und der Autor tut alles andere, als sie nachvollziehbar zu machen.“ (ABDALLAH, 1998: 83f)

Ein anderer Bestsellerautor, Gerhard Konzelmann, schreibt nicht weniger abwertend und verallgemeinernd in seinen Büchern über den Islam. In seinem Jerusalem-Buch beschreibt er etwa die Eroberung der Stadt Gaza, welche von „Kämpfern erobert [wurde], die im Namen Allahs stritten. Sie töteten, für diesen Gott, die christlichen Soldaten der Garnison von Gaza. [...] Zum erstenmal waren Christen durch das ‚Schwert des Islam‘ gefallen.“ (KONZELMANN, 1994: 348)

Aber auch seriösere „Experten“ wie der Politikwissenschafter Bassam Tibi unterstützen letztlich die Konstruktion eines Feindbildes Islam. War Tibi in seinen populärwissenschaftlichen Büchern über den Islam „bereits in der Bestimmung des Phänomens islamischer Fundamentalismus wenig präzise, so ist er es ebensowenig in der Analyse desselben.“ (ABDALLAH, 1998: 82)

Diese „mangelnde Konkretisierung der Trägerschaft fundamentalistischer Bewegungen durch Tibi trägt dazu bei, islamischen Fundamentalismus als eine konturlose, aggressive Massenbewegung gefährlichen Ausmaßes einzustufen.“ (ABDALLAH, 1998: 82)

Daß irrationale Warnungen vor der „Gefahr des Islam“ gerade seit dem Ende der Achzigerjahre in Europa auf so guten Boden fielen, hat jedoch seine Ursache nicht nur in der islamischen Revolution im Iran und der damit verbundenen Angst des Westens, weitere islamische Staaten könnten in dieser sensiblen Region einen antiwestlichen Block bilden, sondern hat auch mit der politischen Entwicklung in Europa und mit dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes zu tun. Einerseits kamen europäischen und US-amerikanischen Militärstrategen spätestens mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion traditionelle Feindbilder abhanden, die durch neue ersetzt werden mußten. Andererseits bedrufte aber auch die Schaffung eines neuen Nationalbewußtseins in der EU, eines Euro-Nationalismus einer verstärkten Abgrenzung nach Außen. Konnte sich die Kreation der „Deutschen Nation“ noch an ihrem französischen Pendant abgrenzen und reiben, so bedarf es für Europa schon eines wesentlich bedeutenderen Feindes.

Daneben gibt es seit den Siebzigerjahren durch eine spezifische politische und ökonomische Entwicklung vieler islamischer Staaten tatsächlich einen gewissen Aufschwung islamisch-integralistischer Bewegungen. Nicht wenige davon, wie die nun von der Administration Bush bombardierten Taliban in Afghanistan waren jedoch erst durch die Förderung westlicher Staaten zu einer realen politischen Kraft geworden. Wie in Europa (ehemalige) Nazis in westliche Geheimdienststrukturen eingebaut wurden, da sie im Zeitalter des kalten Krieges als die treuesten Antikommunisten betrachtet wurden, wurde der sunnitische islamische Integralismus noch bis vor wenigen Jahren als antikommunistische Bastion einerseits, aber auch als weniger gefährliche Alternative zum arabischen Nationalismus andererseits gesehen und deshalb auf verschiedensten Ebenen gefördert.

Wenn nun die US-Administration bemerkt, daß sie die Geister, die sie rief, nicht mehr los wird, dann heißt das noch lange nicht, daß sie deshalb aus der Geschichte gelernt hätte. Wenn George Bush heute zum Kampf gegen „das Böse“ aufruft, so unterscheidet er sich darin nicht vom Amtsvorgänger seines Vaters, Ronald Reagan, der noch in den Achzigerjahren angekündigt hatte, das „Reich des Bösen“ bombardieren zu wollen. Damals war damit eben die Sowjetunion gemeint, heute sind es islamische „Schurkenstaaten“ wie Afghanistan. An religiösem Sendungsbewußtsein und manichäischem Denken stehen die „Krieger gegen das Böse“ jenen, die gegen den „atheistischen Satan“ kämpfen, um nichts nach. Einen Funken an Emanzipation kann ich weder bei den einen noch bei den anderen erkennen.

Bibliographie

  • ABDALLAH, Laila: Islamischer Fundamentalismus — eine fundamentale Fehlwahrnehmung? Berlin, 1998
  • BALIC, Ismail: Zur Geschichte der Muslime in Österreich
    in:HEINE, Susanne: Islam zwischen Selbstbild und Klischee. Wien, 1995
  • BUNZL, John: Juden im Orient, Jüdische Gemeinschaften in der islamischen Welt und orientalische Juden in Israel. Wien, 1989
  • HALM, Heinz: Vorwort
    in: KLEMM, Verena / HÖRNER, Karin: Das Schwert des „Experten“, Peter Scholl-Latours verzerrtes Araber- und Islambild. Heidelberg, 1993
  • HEINE, Peter: Konflikt der Kulturen oder Feindbild Islam, Alte Vorurteile — neue Klischees — reale Gefahren. Freiburg im Breisgau, 1996
  • KÖNIG, Franz Kardinal: Europa sucht seinen Weg
    in: SCHÜSSEL, Wolfgang (Hg.): Austria — Zur ersten EU-Präsidentschaft Österreichs 1998. Wien, 1998
  • ROTTER, Ekkehart: Die Sarazenenseuche oder Wie ein Feindbild entsteht
    in: ROTTER, Gernot: Die Welten des Islam. Frankfurt am Main, 1993
  • SAID, Edward W.: Orientalism. New York, 1979
  • SCHWEIZER, Gerhard: Syrien, Religion und Politik im Nahen Osten. Stuttgart, 1998
  • SENOCAK, Zafer: War Hitler Araber?, IrreFührungen an den Rand Europas. Berlin, 1994
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