FŒHN, Heft 17
 
1992

FOEHN-Post

Zwei Jungbäuerinnen aus dem Unterinntal. Während die Bauern klagen, daß die EG droht, drohen ihre Jungfunktionäre uns mit Klagen wegen des EG NEIN, das wir auf die FÖHN-Ansichtskarte von der Jungbauernaktion „Tirol mit Bauern / Tirol ohne Bauern“ angebracht haben, weil wir’s für angebracht halten. Eure Idee, „euren“ schneidigen Vertretern im Bauernbund (die vor lauter Angst, sich in der EG-Frage vor ihren Parteifürsten nicht wetterwendisch genug zu zeigen, in die Hose machen) eine Packung Windeln zu verehren, ist ausgezeichnet. Aber reicht eine? — Übrigens: Die Karte ist ein Renner und weiterhin um öS 3,— bei uns zu haben.

Herr B. Ob H.H,, der „FV-Kritiker“, von der FV-Industrie finanziert wird, fragen Sie? Müssen Sie jemand anderen fragen. Wir wissen nur, daß er von der „Tirol Werbung“ Flugtickets für die Internationale Tourismus-Börse in Berlin bekommen hat. Daß er für die „Tirol Werbung“ fallweise auf „Honorar-Basis“ (Dir. Braun) tätig ist und daß A. Schöpf, Redakteur der „Tirol Werbung“-Postille „Tirol“ behauptet, H.H. habe von der „Tirol Werbung“ eine Stange Geld für sein schönes „neues Leben“ (Bilderbuch) bekommen. Motto: Wer austeilt, muß auch einstecken können!

K. Natürlich, wenn der Zweck erreicht wird. Ihr befindet euch mit dem Nachdrucken aus dem FÖHN in beachtlicher Gesellschaft: ob g’stibitzt da in Leserbriefen oder dort in einer Hochglanzillustrierten, durchgepaust in einer Transitbroschüre oder einem Wochenmagazin, zitiert in winzigsten und auflagenstärksten Blättern oder frisch seitenweise wiedergegeben wie zuletzt in einer in- und einer ausländischen Zeitschrift.

Aber bitte hinkünftig mit Quellenangabe, denn viele suchen das Original.

Hanna. „Nicht wählen!“, der Abschnitt übers Herumgewähle in der kapitalistischen Demokratie, hat bei dir Erinnerungen geweckt: Vor drei Jahren etwa seist du, offenbar im Auftrag des Innsbrucker Vizebürgermeisters, von einem Marktforschungsinstitut daraufhin abgetätschelt worden, ob Rudolf Krebs packt’s an oder Rudi packt’s an, ob Rudolf Krebs der derpackt’s oder Rudi der derpackt’s leichter hineingeht. (Die Umfrage war, wie wir in Erfahrung bringen konnten, von IFES.) Wählen ist etwas für jene, schreibst du, die sich die Wahrheit nicht eingestehen wollen.

T. Massentourismus ist ein schwere kapitalistische Krankheit. Man muß nicht gegen sie kämpfen, man kann gewiß sein Leben anders vernünftig zubringen. Aber man darf diesem alles verheerenden Moloch nie und nimmer und nirgends zuarbeiten. Unter Tiroler Künstlern indes greift die totale Verhurung um sich. Maler und Schreiber spannen sich für Schillingplunder skrupellos vor den Wagen der „Tirol Werbung“: Für noch mehr Menschenschinderei! Für noch mehr Hereingekotze aus dem Ruhrgebiet! Für noch mehr Vermieterinnenkrebs! (Schande der Geschichte über sie!)

Viele. Es hat etwas für sich, auf den FÖHN abonniert zu sein. Die große Ansichtskarte, die wir kürzlich zu Vranitzkys schauderlicher Ansicht, „unsere Neutralität ist keine blutleere“, gemacht haben, ist nur an unsere Fixbezieher/innen gegangen und kommt auch nicht in den Handel.

Nationalrat. Sie können sich wohl schwer entscheiden, Müller, wie? Auf der einen Seite vor den Transitgegnern als Transitgegner herumrennen, auf der anderen als Geschäftsführer der SPÖ-Firma Mediapress für die SPÖ-Blätter Inserate von der Brenner Autobahn AG keilen.

Wissen Sie, was Sie sind? Genau. Ein riesengroßes.

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