Liebe Leserin, lieber Leser!
Die österreichische Sektion der Internationalen Liga gegen Rassismus und Antisemitismus wird im Jänner 2004 in Wien in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands, LICRA- Frankreich, der Theodor Kramer Gesellschaft, der ÖH-Bundesvertretung und der ÖH der Uni Wien, dem psychosozialen Zentrum ESRA, dem Künstlerhaus und Context XXI eine Veranstaltungsreihe zu „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus” organisieren. Aus diesem Anlass erscheint die vorliegende Nummer von Context XXI als Sonderausgabe, die sich ganz diesem Thema widmet. Gemeinsam mit anderen Publikationen wie dem „Jahrbuch der Theodor Kramer-Gesellschaft” (siehe Anzeige auf Seite 19) soll es als Begleitheft zu den geplanten Veranstaltungen dienen und bereits vorab in die Thematik einführen. Der Kramer-Gesellschaft danken wir für die Vorabdruckgenehmigung des Textes von Ingrid Strobl, der im „Jahrbuch” in einer Langfassung erscheinen wird. Das vorläufige Programm des Symposiums finden Sie auf der Seite 39.
Diese Sondernummer erscheint in erhöhter Auflage, und wir würden uns sehr freuen, einige von Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, in Zukunft als Abonnentinnen und Abonnenten unserer Zeitschrift begrüßen zu dürfen. Die Abo-Bedingungen finden Sie auf der Seite 38. Auch in den folgenden Ausgaben werden Sie Beiträge zu Frauen, Widerstand und Nationalsozialismus sowie zu verwandten Themen finden.
Die Autoren und Autorinnen dieses Heftes versuchen, einen Überblick über die bisherige Forschung zu Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu geben. Sie thematisieren die sexualisierte Gewalt gegenüber weiblichen Opfern des NS, beschreiben den antifaschistischen Widerstandskampf, Bedingungen des Exils, Kunst als Aufbegehren und psychologische Folgeerscheinungen des Nazi-Terrors. Die Beiträge zum Widerstand in diesem Heft werden ergänzt durch eine Kritik an bestimmten feministischen Vorstellungen über die Rolle des Geschlechts im Nationalsozialismus. Es handelt sich dabei um die Zusammenfassung eines Textes, der erstmals 1993 in der vergriffenen Nummer 6 der Zeitschrift „Kritik und Krise” erschienen ist, der aber in seiner grundsätzlichen Kritik nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. In einer der nächsten Nummern werden wir die damit angerissene Diskussion auch anhand neuerer Literatur fortführen.
Die Illustrationen in diesem Heft sind dem Buch „Frauen-KZ Ravensbrück. ‚...und dennoch blühten Blumen.‘ Dokumente, Berichte, Gedichte und Zeichnungen vom Lageralltag 1939 - 1945“, herausgegeben von Helga Schwarz und Gerda Szepansky, sowie dem Band „Charlotte Salomons Buch: Leben oder Theater? Ein autobiographisches Singspiel in 769 Bildern“ (Charlotte Salomon Stiftung, Amsterdam) entnommen.
Über Änderungen bei der Herausgeberschaft und in der Redaktion von Context XXI informieren wir Sie ausführlich in der Nummer 8/2003, in der Sie unter anderem Beiträge zur Situation im Nachkriegsirak und zur Staatstheorie finden werden.
Oktober 2003
