Plaidoyer für Nein-Sager
Mit durchaus eigenen Mitteln, als Einzelner, wenngleich in loyalstem Zusammenhang mit der österreichischen Arbeiterbewegung, hat sich Fritz Klenner eine nunmehr auch international weithin beachtete Stellung als Theoretiker des demokratischen Sozialismus erworben. Prof. Klenner hat neben seinen maßgeblichen Funktionen in der Arbeiterbewegung (er ist Vorsitzender der Kontrollkommission des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Leiter von dessen Verlagswesen, Generaldirektor der Bank für Arbeit und Wirtschaft sowie Mitglied der Parteivertretung der SPÖ) die geistige und physische Kraft zu schriftstellerischer Tätigkeit hohen Ranges und außerordentlichen Umfanges gefunden; seine zweibändige Geschichte der österreichischen Gewerkschaften (1951—1953; auch in englischer Sprache erschienen) gilt mit Recht als Standardwerk, sein „Unbehagen in der Demokratie“ (1956; in erweiterter Form: „Das große Unbehagen“, 1960) sowie sein Essay „Ewige Freiheit“ (Europa Verlag, 1964) gelten mit gleichem Recht als echte Beiträge zur Zeitkritik. Den FORVM-Lesern ist er durch seine Beiträge „Der Bürger vor der Tür“ (FORVM VI/62), „Presse und Freiheit“ (FORVM X/120) sowie „Die Bombe und die Gewerkschaften“ (FORVM IX/105) bekannt. Nachstehend drucken wir Auszüge, mit freundlicher Genehmigung des Europa Verlages, Wien, aus Klenners demnächst erscheinendem Buch „Homo humanus“.
