Grundrisse, Nummer 30
Juni
2009

Politisches Asyl

Zur Invalidisierung der Revolutionäre*

Die politische Ausgangslage

In den 70er Jahren entwickelte sich in der Türkei eine revolutionäre Situation. Es gab zwischen vierzig und fünfzig marxistisch-leninistische und maoistische Gruppierungen und Organisationen, die mit verschiedenen Taktiken und Strategien gegen die sozialdemokratisch geführte Regierungskoalition unter Präsident Eçevit kämpften. Die größeren hießen „Partizan“, „Halkin-Kurtulusu“, „Dev-Yol“, „Tisip“ etc. Gleichzeitig gab es eine starke, paramilitärisch organisierte faschistische Bewegung, die „Grauen Wölfe“, die ihrerseits mit Attentaten und Terroranschlägen gegen die Revolutionäre vorgingen. Diese mussten sich zur Selbstverteidigung bewaffnen. Mit der Zeit war das Land in verfeindete Lager aufgeteilt und glich einem Leopardenfell: In einzelnen Schulen, Fakultäten, Dörfern und Stadtteilen herrschten die Linken, in anderen die Rechten. Die vorherrschende Tendenz war aber gesamthaft die einer großen, im Volk verankerten sozialistischen Massenbewegung, der weder die Polizei noch die Faschisten mehr Einhalt gebieten konnten. Wie schon zwei Jahrzehnte früher schlug das Militär 1980 wieder zu, setzte die demokratisch gewählte Regierung ab und errichtete eine Diktatur. Im ganzen Land wurden die bekannten Aktivisten der linksrevolutionären Gruppierungen verhaftet. Unter dem systematischen Einsatz der Folter gaben viele der führenden Leute die Namenslisten ihrer Organisationen preis, sodass es dem Militär in relativ kurzer Zeit gelang, die organisierte Macht der Linken zu brechen. Trotzdem hielten noch viele durch, und es entwickelte sich eine Guerillabewegung, die sich noch bis Mitte der 80er Jahre behaupten konnte. Dank der Unterstützung von Hilfsorganisationen in der türkischen Emigration in Europa konnten dann immer noch zahlreiche Militante ins Ausland fliehen und gelangten unter anderem nach Deutschland und in die Schweiz. Die hiesigen Hilfswerke, wie HEKS, Caritas, das Rote Kreuz oder das Arbeiterhilfswerk, unterstützten die Flüchtlinge, sodass viele von ihnen bald politisches Asyl erhielten und einige auch eine Ausbildung absolvieren konnten. Man erhielt zuerst einen Flüchtlingspass, der jährlich zu erneuern war, und nach fünf Jahren die Niederlassungsbewilligung.

Der Fall R. – die erste Therapiephase [1]

Ich lernte R. anfangs 1988 kennen, drei Jahre nach seiner Flucht. Er war mit einer Schweizerin liiert und sprach bereits relativ gut Deutsch. Er war in bäuerlichen Verhältnissen auf einem Dorf in Westanatolien aufgewachsen und mit der Familie im Alter von 12 Jahren in eine nahe gelegene Stadt umgezogen, wo er dank guter Intelligenz das Gymnasium und das Lehrer-Seminar als Werkstudent besucht hatte – ein mittelgroßer, eher dünner, drahtiger 30-Jähriger, der älter wirkte. Er war mitteilsam, fast ein wenig anbiedernd, und konnte mir problemlos seine Geschichte vermitteln, wenn er auch manchmal – an affektiv schwierigen Stellen – immer wieder lachte, aber es war kein herzhaftes Lachen, eher ein verlegenes Grinsen. Seine Arbeit als Hilfselektriker, wo er zum Teil schwere körperliche Arbeit verrichten musste, behagte ihm überhaupt nicht, außerdem wurde er von seinen Arbeitskameraden gemobbt, und er hatte Kommunikationsprobleme in der Beziehung mit seiner Schweizer Freundin. Er litt an schweren Schlafstörungen und allgemeiner Nervosität, hatte immer wieder erschreckende Alpträume und knirschte mit den Zähnen. Sein ganzer Körper wurde manchmal steif, die Muskeln verhärteten sich schmerzhaft, und er litt unter fast dauernden starken Rückenschmerzen. Er war deswegen beim Hausarzt in Behandlung, der aber nichts Organisches gefunden hatte. Die verordnete Physiotherapie helfe ihm jeweils für eine Zeit lang.

R. war mit 24 Jahren ein erstes Mal inhaftiert und im Polizeigefängnis schwer geschlagen worden. Als man ihn wieder freigelassen hatte, war er untergetaucht und lebte ein Jahr lang illegal. Er wurde aber wieder aufgegriffen, als er einmal die Mutter besuchte. Nun fing eine Odyssee durch die verschiedenen Polizei- und Militärgefängnisse an. Er war in den nächsten fünf Jahren sieben Mal inhaftiert und wurde wiederholt schwer gefoltert. Darüber konnte er kaum sprechen. Immerhin teilte er mir mit, dass er immer wieder an den Armen aufgehängt worden war, systematisch geschlagen und der Elektrofolter, inklusive im Genitalbereich, unterworfen worden war. Er sagte scherzend – aber mit bitterer Ironie –, er habe sich danach wie ein „Apache-Indianer“ gefühlt, die Muskeln am ganzen Körper hätten sich verhärtet, und in der Nacht habe er die Folterszenen immer wieder in Angstträumen durchlebt. Dann überraschte mich R. mit der Bemerkung, er habe sich trotz allem stark gefühlt dank der Solidarität seiner Genossen und habe eigentlich eher Mitleid mit den anderen empfunden. Die menschlichen Probleme unter den Gefangenen hätten ihm sogar schlimmer zugesetzt als die Folter selbst. Diese fürsorgerische Haltung hat er auch nach seiner Flucht in die Schweiz weiter gepflegt. Er hilft allen und jedem, wo er nur kann. Ich habe mich gefragt, ob dieser auffallende Einsatz für die Anderen möglicherweise auf seine frühe Kindheit zurückgehe und eine Reaktionsbildung auf die Probleme mit den Geschwistern darstelle. R. war der mittlere von drei Brüdern, von denen einer sechs Jahre älter und der andere zwei Jahre jünger war. Außerdem lebte in der Familie auch eine Schwester, die der Vater mit einer anderen Frau gezeugt hatte. R. hat sich immer nach Kräften für den jüngeren Bruder eingesetzt und erzählt mir auch stolz, dass er dafür gesorgt habe, dass die Halbschwester ihren Teil des Erbes erhalten habe.

R.s Hilfsbereitschaft kannte auch in der Schweiz keine Grenzen, jede und jeder konnte zu ihm kommen, um sich bei Steuerfragen, Scheidungsklagen oder anderen amtlich-bürokratischen Problemen beraten und begleiten zu lassen. R. arbeitete sich autodidaktisch in die schwierige Materie des Sozialversicherungsrechtes ein und wurde zu einem kenntnisreichen und beschlagenen Berater, nahm aber nie Geld für diese Dienste. Mir gegenüber meinte er, er könne nie nein sagen. Außerdem fürchte er, kritisiert zu werden, was er als Kränkung erleben würde. Und – nach einer Pause – fügt er hinzu: Trotz allem, was er durchgemacht habe, könne er nicht hassen. Ich verglich ihn für mich mit Bertolt Brechts „guten Menschen von Sezuan“, bloß konnte sich R. im Unterschied zur guten Prostituierten Shen Te nicht in ihren bösen Vetter Shui Ta verwandeln, wenn ihm alles zu viel wurde...

In unseren therapeutischen Gesprächen, die von einem gegenseitigen Gefühl von Respekt und Sympathie getragen waren, hatte R. das Sagen. Ich hörte meistens zu, stellte ab und zu Fragen und versuchte ihm dazu zu raten, seine berufliche Situation durch eine Umschulung zu verbessern. Ich verfasste auch ein entsprechendes Gesuch an die Invalidenversicherung, das aber nicht ganz zum Ziel führte. Immerhin besuchte der Patient einige Zeit später berufsbegleitend eine kaufmännische Weiterbildung. Meine Versuche, auf die interkulturellen Probleme in der Beziehung mit seiner Schweizer Freundin einzugehen, wurden zwar höflich zur Kenntnis genommen, fruchteten jedoch nichts. In Begriffen der Neurosenlehre ausgedrückt, hatte ich es mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung zu tun, die R. dazu zwang, seine Minderwertigkeits- und Schamgefühle durch Grandiosität und ein Helfersyndrom zu kompensieren. Für Andere war er in seiner angenommenen Rolle als Sozialarbeiter meistens erfolgreich, aber für sich selbst konnte er nicht profitieren. Mit der Zeit entwickelte er das Gefühl, ich könne ihm in der Therapie nichts Neues mehr bieten, sodass es gegen meinen Rat vorzeitig zu einem Abschluss kam.

Es war für mich unmöglich abzuwägen, was von der narzisstischen Problematik auf die frühere Kindheit zurückging, wie viel erst in der Adoleszenz unter den Bedingungen des politischen Kampfes neu entstanden war, und welcher Anteil mit dem „Weltverlust“ unter der Folter zu tun hatte. Immerhin hatte er mir erzählt, dass er gute Erinnerungen an die frühere Kindheit auf dem Land hatte. Auch eine nahe, zärtliche Bindung an die Mutter war deutlich geworden, sodass ich annahm, dass er Neid- und Hassgefühle auf den jüngeren Bruder erfolgreich durch eine Reaktionsbildung abgewehrt, indem er ihn unter seinen persönlichen Schutz genommen hatte. In der Emigration in der Schweiz war R. erstaunlich gut gewerkschaftlich und politisch vernetzt, kannte Kreti und Pleti und wurde insbesondere auch von engagierten Frauen geschätzt, die seine guten Manieren und seinen tief empfundenen Gerechtigkeitssinn mochten, der selbstverständlich auch die Gleichberechtigung der Geschlechter mit einschloss. Was hinter der höflichen und zurückhaltenden, auch stets hilfsbereiten Haltung weniger spürbar war, waren die Größenphantasien und die tiefe Überzeugung, es im Grunde genommen besser als alle anderen zu machen und zu wissen. Zu diesem Punkt denke ich, dass sich eine narzisstische Störung besonders gut mit Hilfe einer elitären Ideologie – in diesem Fall dem Marxismus-Leninismus – kompensieren lässt. Das revolutionäre Bewusstsein deckt die Schwächen im Selbstwertgefühl zu, insbesondere, wenn sich im realen politischen Kampf Erfolge einstellen. R. war trotz der historischen Niederlage der Revolution in der Türkei subjektiv durch das Überstehen der Folter und die geglückte Flucht doch erfolgreich aus der schwierigen Situation hervorgegangen. Enttäuscht war er vielmehr vom individualistischen menschlichen Umgangsklima in der Schweiz. Resigniert meinte er, er habe erwartet, dass es in der Schweiz menschlicher zugehe als in der Türkei. Die Feindseligkeit der Schweizer Arbeiter quälte ihn und auch die Tatsache, dass vertrauensvolle Beziehungen und selbstverständliche Solidarität nur schwer herzustellen waren. Schließlich trauerte er einer Liebesbeziehung zu einer Frau in der Türkei nach, die mit ihm in der politischen Bewegung aktiv gewesen war, nach seiner Verhaftung sich aber nicht mehr getraut hatte, ihn zu heiraten. So beklagte sich R. darüber, er sei trotz insgesamt guter Integration häufiger „traurig als lustig“ und oft in Gedanken abwesend.

Der Fall R. – die zweite Therapiephase

14 Jahre nach dem Erstgespräch (die erste stützende Therapie-Tranche hatte nicht viel länger als ein Jahr gedauert) ruft mich R. kurz vor den Weihnachtsferien verzweifelt an und benötigt eine dringende Besprechung. Er kommt mühsam an einer Krücke gehend in die Sprechstunde und kann kaum auf einem Holzstuhl sitzen. Dann fühlt er sich gefühlsmäßig überwältigt und kann erst einmal nichts sagen. Stattdessen grinst er wieder, es ist das bitter ironische Abwehr-Grinsen, das ich schon kenne, und das doch auch der Kontaktnahme dient. Ich übersetze die averbale Inszenierung: „Es geht mir furchtbar schlecht, aber ich werde es mit deiner Hilfe schon schaffen...“ Schließlich beginnt er doch zu reden und gesteht mir und sich selbst ein, dass er wirklich große Probleme habe. Die Rückenschmerzen hätten ständig zugenommen, sodass er in seiner gegenwärtigen Arbeit als Chauffeur-Magaziner seit zwei Monaten krank geschrieben sei. Man habe in der Zwischenzeit bei ihm eine Reihe von Diskushernien festgestellt, aber er habe immer weiter arbeiten wollen. [2] Trotz Spritzen und Physiotherapie habe auch sein Hausarzt seinen Zustand verharmlost. Seit zwei Jahren habe der Orthopäde zu einer Operation der schlimmsten Diskushernie geraten. Er habe in wenigen Tagen mit dem Chirurgen einen Operationstermin im Kantonsspital W. vereinbart. Gleichzeitig leide er weiterhin an Schlafstörungen, spüre eine gewaltige Spannung im ganzen Körper und leide unter Kopfschmerzen. Und er habe noch mehr Probleme... Erst jetzt kann er mir erzählen, dass er nach der Trennung von seiner damaligen Schweizer Freundin unter Lebensgefahr illegal in die Türkei gereist sei, um dort eine Frau aus seiner Gegend zu suchen. Das sei zunächst gut gegangen, die Frau sei zu ihm nach Zürich gekommen, und sie hätten vor 13 Jahren geheiratet. Sie hätten zwei Kinder, einen elfjährigen Sohn und eine sechs Jahre alte Tochter. Aber die Ehe sei nicht glücklich verlaufen. Die Frau sei unzufrieden gewesen, obschon er alles für sie getan habe, ja, ihr sogar eine Ausbildung ermöglicht, indem er eine Zeit lang als Hausmann die Kinder betreut habe. Vor einem Jahr hätte sie sich gerichtlich getrennt. Er müsse 1.500 Franken Alimente bezahlen und dürfe die Kinder nur alle zwei Wochen übers Wochenende sehen. Aber die Frau hintertreibe seine Besuchsrechte und verfolge ihn mit ihrem Hass. Sie habe ihn sogar grundlos wegen Drohung und Tätlichkeiten angezeigt (was nicht stimmte). Er habe manchmal schlimme Suizidgedanken, er würde sich aber nicht umbringen, bevor er noch einige seiner ärgsten Folterer erschossen habe, die in der Türkei frei herumliefen.

Der Mann ist offensichtlich ernstlich depressiv erkrankt, abgesehen von den Diskushernien und der Somatisierungsstörung. Ich rate eindringlich dazu, den Operationstermin zu verschieben, mindestens so lange, bis sich die Depression aufgehellt habe. Außerdem sind die nächtlichen Muskelverspannungen derart, dass mittlerweile das ganze Gebiss abgeflacht ist. Ich verordne ein Antidepressivum, vor allem aber eine mittlere Dosis Valium über Nacht. Aber R. ist wild entschlossen, sich operieren zu lassen. Der Chirurg habe ihm versprochen, dass er danach viel weniger Schmerzen haben werde. Es kommt, wie es kommen muss: Unter der depressiven Belastung und der unverändert desolaten Scheidungssituation führen Operation und Rehabilitation nicht zu der erhofften Besserung, im Gegenteil. Anderthalb Jahre später schreibt der Patient dem Operateur den folgenden Brief (den ich nur in Bezug auf den deutschen Ausdruck redaktionell bearbeitet habe):

Sehr geehrter Herr Dr. O.,

ich wurde von Ihnen am 14. Januar 2002 wegen einer Diskushernie L4/L5 operiert. Sie hatten mir versprochen, dass ich mich danach besser fühlen würde. Auf meine Frage haben Sie mir ferner versichert, dass das Operationsrisiko minimal sei. Heute möchte ich Sie darüber informieren, wie es sich mit meiner Gesundheit nach der Operation tatsächlich verhält.

Seit der Operation und bis zum heutigen Tag ist es mir nicht nur nicht besser geworden, sondern viel schlechter. Die Schmerzen betreffen die ganze Wirbelsäule von unten bis oben. Es ist vor allem ein Brennen. Im Brust- und Lendenbereich verspüre ich eine Art Reißen. In beiden Ellbögen verspüre ich auch dieses reißende Gefühl. Die Muskeln sind sehr hart und berührungsempfindlich. Die Lendenpartie kann ich nicht mehr strecken. Ich kann mich aber auch kaum bücken. Ich verspüre Stiche in der Lendengegend, links mehr als rechts. Auch auf der Vorderseite der Fußgelenke habe ich dieses Reißen wie bei den Ellbogen. Immer wieder schlafen die Füße teilweise ein, manchmal auch die Arme. Ich kann oft die Ferse nicht auf den Boden aufsetzen. Das Ameisenlaufen in den Beinen (rechts stärker als links) ist nach der Operation zwar besser geworden, aber ich habe es immer noch an den Fußsohlen und – wenn ich versuche, die Unterschenkel zu strecken – auch da. Es ist ein Gefühl, wie wenn ich kratzen müsste. Im Nacken bin ich völlig verspannt, was mir Kopfschmerzen bereitet.

Am Tag kann ich nicht normal sitzen, sondern muss mich immer mit Armen aufstützen und kann nur auf einen harten und hohen Stuhl. Auch so halte ich es nicht länger als eine halbe Stunde aus. Ich muss versuchen, mich immer zu bewegen und die Körperhaltung zu verändern. Obschon ich unbedingt gehen muss, um die Schmerzen zu beruhigen, kann ich doch nicht länger als eine halbe bis eine Stunde höchstens vorankommen. Ich habe dann schmerzhafte Stiche in den Knien und Schienbeinen. In der Nacht verschlimmert sich mein Zustand noch: Ich fühle mich stark verkrampft. Der Rücken ist sehr schmerzhaft und völlig blockiert. Ich muss aufstehen (obwohl ich Valium und Surmontil nehme) und Zigaretten rauchen.

Wegen der ständigen Schmerzen habe ich so viele Voltaren-Tabletten eingenommen, dass ich davon eine Magenblutung und Geschwüre bekommen habe. Ich hatte noch gewisse Hoffnungen auf den Sommer, weil ich früher in der Wärme weniger Schmerzen verspürte. Leider ist es aber jetzt nach der Operation nicht mehr so. So ist meine Hoffnung, wieder einmal arbeiten und mich normal bewegen zu können, völlig zunichte gemacht worden. Ich musste mich wider Willen bei der IV anmelden.

In der Hoffnung, mein Schicksal könne Sie dazu bewegen, in Zukunft die Indikation zur Operation sehr streng zu stellen und auch die psychische Befindlichkeit der Patienten zu prüfen, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Es ist eine komplexe Situation entstanden, in welcher sich körperliche, psychosomatische und somatopsychische Zustände überlagern und interferieren. Der Neurologe diagnostiziert ein „Chronifiziertes, therapieresistentes Zerviko-Lumbovertebralsyndrom mit lumbaler Instabilität bei degenerativen Veränderungen und Protrusionen der Bandscheiben L4/L5, L5/S1, C5/C6 und C5/C7 und St. n. Diskushernie-Operation L4/L5 (Januar 02).“ [3] Anderseits sind sowohl die Folgen der politischen Verfolgung und der schweren Folterungen mit dem dadurch eingebrochenen Urvertrauen, den Schlafstörungen, Alpträumen und massiven Muskelverspannungen weiterhin vorhanden, als auch die aus dem Scheitern der Ehe mit der türkischen Frau und der Streitscheidung resultierenden Kränkungen und depressiven Verstimmungen. Es besteht insgesamt eine massive verdrängte Aggressionsproblematik, die sich ohne weiteres aus einem der wenigen Träume ablesen lässt, die mir der Patient erzählt hat. Es handelt sich um einen Alptraum: „Es ist bei mir zu Hause vor langer Zeit. Im Schlafzimmer der Mutter sind fremde Leute. Darunter befindet sich ein Mann aus der Nachbarschaft, ein bekannter Rechtsextremer aus einer faschistischen Familie. Ich packe ihn. Wir kämpfen. Ich habe ein Messer. Aber ich zögere. Schließlich steche ich doch zu und töte ihn durch einen Stich in den Bauch. Ich erwache verwirrt und mit einem schlechten Gewissen.“

Gewiss ist der Traum stark verdichtet und enthält übereinandergeschichtet ödipales und prägenitales Material, ganz abgesehen von den späteren adoleszenten und erwachsenen realen Erlebnissen im Kampf mit den Faschisten in der Türkei. Leider haben wir nur eine Stunde pro Woche zur Verfügung, es ist unmöglich, tieferes Material zu deuten. Ich kann aber immerhin das irritierende Zögern vor dem Zustechen und das schlechte Gewissen nach dem Aufwachen als eine Art psychoanalytischen Focus fassen: Gegen die Gewalt der Faschisten sollte man nicht zögern. Oder anders ausgedrückt: Wo es um Notwehr geht, darf das Über-Ich die freie Aggression nicht behindern. Das Ich muss zuschlagen können, allerdings nicht blind, sondern gekonnt im richtigen Moment. Ich nenne das die „Aggression im Dienste des Ich“.

Der weitere Verlauf der insgesamt über drei Jahre andauernden zweiten Therapietranche, die der Patient erst probeweise während eines halben Jahres und später immer mehr auflockerte, war vom gemeinsamen Kampf gegen die Schmerzen und für Gerechtigkeit geprägt. Ich kann mich nicht erinnern, in meiner über 30-jährigen Praxis für einen einzelnen Patienten mehr Arztzeugnisse ausgestellt zu haben. Nicht nur galt es, die IV-Kommission [4] von der dauernden Arbeitsunfähigkeit und die Krankenversicherung von der Notwendigkeit der Weiterführung der Therapie zu überzeugen, es galt auch, den Rechtsanwälten und dem Beistand der Kinder beim Jugendamt die Friedfertigkeit des Mannes vorzuführen, der von der rachsüchtigen Ex-Frau mit allerlei Rechtsklagen wegen Tätlichkeiten und Drohungen eingedeckt worden war (die mit Sicherheit nicht stattgefunden hatten); ich musste mich auch mit dem Gericht, dem Sozial-, Arbeits- und Steueramt auseinandersetzen. Dabei war es zwischen uns zu einer fast perfekten Rollenaufteilung gekommen. R. saß mehr oder weniger (mit der Zeit immer weniger) schmerzverkrümmt auf dem Holzstuhl oder humpelte nervös im Zimmer umher, wobei er mir erklärte, was zu machen sei. Er behielt auch stets eine bewundernswerte Übersicht und die quasi-totale Kontrolle über die zahlreichen Akten seines komplexen Falles, wobei ihm kaum je Fehler auf den zahlreichen bürokratischen Ebenen unterliefen, mit denen er konfrontiert war. Ich musste in der Gegenübertragung seine Grandiosität aushalten und durch meine ärztliche Autorität versuchen, sein Negativimage auf der Grundlage des weit verbreiteten Vorurteils vom frauenfeindlichen und gewalttätigen Türken zu korrigieren.

Nebenbei gesagt: Ich habe zwar nicht daran gezweifelt, dass er in Wirklichkeit seine Ex-Frau nicht bedroht oder gar tätlich angegriffen hat, aber ich habe mich doch gefragt, wodurch er sich ihren Hass (der sich unter anderem in den falschen Anschuldigungen niederschlug) zugezogen hatte. Da ich die Frau nie persönlich kennen gelernt habe, bin ich auf Mutmaßungen angewiesen. Immerhin kommt es häufig vor, dass Frauen, die aus dem Mittelmeerraum zwecks Heirat von den Männern in die Schweiz geholt werden, in der Konfrontation mit den hier real-existierenden Verhältnissen enttäuscht sind. Zweitens vermute ich aus meinen eigenen Gegenübertragungsreaktionen, dass sich die Grandiosität des Patienten auch in seinem alltäglichen Privatleben in ein ständiges Besserwissen, Korrigieren und Kontrollieren niedergeschlagen haben könnte, was für die Partnerin schwer auszuhalten ist. Auch die fortgesetzte Zumutung, dankbar sein zu müssen, kann Wut und Hass erzeugen.

Ab und zu – in den schlimmsten depressiven Tiefen – musste ich noch Schlimmeres verhüten. Zum Beispiel, als sich R., der es einfach nicht mehr aushielt, in Ausnützung seiner noch weiter bestehenden politischen Kanäle auf dem Schwarzmarkt eine schwere Pistole und Munition beschafft hatte. Es gelang mir, ihn dank unseres Vertrauensverhältnisses davon zu überzeugen, dass die Waffe besser in meinem Praxis-Sekretär aufgehoben wäre, mindestens so lange, bis seine Amokphantasien wieder unter Kontrolle waren. Dann gab ich sie ihm zurück, und er verkaufte sie wieder.

Während der ganzen Therapiedauer konnte ich oft direkt beobachten, wie frische Kränkungen von Seiten der Ex-Frau oder des Beistandes, eines Anwaltes oder Richters sich unmittelbar in schmerzhaften Muskelkontraktionen (Hartspann der Rückenmuskeln) umsetzten. Immer wieder schossen dem Patienten dann auch lanzinierende (stichartige) Schmerzen ein, sodass er nicht mehr weiter reden konnte. Eine entscheidende Besserung seines Zustandes ergab sich erst nach Abschluss der Gerichtsverfahren, als er wegen der Tätlichkeiten freigesprochen und unter fairen Bedingungen geschieden worden war. Nun konnte er auch die Beziehung zu den Kindern intensivieren, die er auch unter den schwierigsten Umständen immer aufrecht erhalten hatte. Dank einer Spende von einschlägigen Hilfswerken, die mein Mitarbeiter Heinrich Bader für ihn beschaffen konnte, waren erstmals längere Sommerferien in der Türkei möglich geworden. Anlässlich der Rentenrevision zwei Jahre nach der Rentenzuteilung konnte ich erstmals in einem Schreiben an die IV mit vorsichtigem Optimismus darauf hinweisen, dass ich mir eine allfällige selbstständige Teilzeitarbeit des Patienten als Türkisch-Übersetzer oder Berater in sozialrechtlichen Angelegenheiten vorstellen könnte.

Diskussion – die Invalidisierung der Revolutionäre

R. ist kein Einzelfall. In der Praxisgruppe unserer Stiftung für Psychotherapie und Psychoanalyse haben wir etwa zeitgleich noch vier andere PatientInnen mit politischem Asyl aus der Türkei betreut, die alle auf Grund von schweren Somatisierungsstörungen und depressiven Entwicklungen arbeitsunfähig wurden. Ich habe die Fallgeschichte von R. vorgezogen, weil ich bei ihm über den längsten Beobachtungszeitraum verfüge – der von der Zeit, als noch keine organischen Rückenbeschwerden nachweisbar waren, bis zur gegenwärtig massiven auch organischen Schädigung mit den vielfachen Diskopathien [5] reicht.

Anderseits habe ich ihn vorgezogen, weil er in seiner Besonderheit des „guten Menschen“ auch etwas Typisches für die ganze Gruppe aufweist. Die auslösenden Faktoren für den zuletzt aufgetretenen Invalidisierungsprozess sind zwar bei den verschiedenen Fällen unterschiedlich – in zwei Fällen waren es Verkehrs-Unfälle, in zwei anderen die als ungerecht erlebte Kündigung von Arbeitsverhältnissen, und in allen fünf Fällen zusätzlich die Belastung durch die Trennung von langjährigen Liebesverhältnissen – der zu Grunde liegende psychoanalytische Prozess erscheint mir aber in allen Fällen der Nämliche.

Es geht auf der einen Seite darum, was David Becker in Anlehnung und Weiterentwicklung des Keilson’schen Begriffes der „sequentiellen Traumatisierung“ ausführt [6] und anderseits um eine ganz bestimmte psychische Konstellation. Diese umfasst eine narzisstische Störung in Verbindung mit ausgezeichneten Ich-Leistungen, ein starkes moralisches Über-Ich und eine vorwiegend kontraphobisch strukturierte Form der Angstbewältigung. Hinzu kommt ein starkes Gruppen-Ich (Parin) und die tief verinnerlichte revolutionäre Ideologie, die zwar in die politische Niederlage geführt und entsprechend kritisch betrachtet wird, deren Glaubenskerne (Gleichheit und Gerechtigkeit) aber nach wie vor Aufrecht erhalten werden. Man könnte diese spezifische Form von Religiosität (nicht zu verwechseln mit Religion, vgl. Modena, E. 1993/2002) [7] ihrerseits in Beziehung zum Clan-Gewissen der EthnopsychoanalytikerInnen sehen. Mit anderen Worten handelt es sich um eine Gruppe von Menschen, die bei allen vorhandenen individuellen Unterschieden einem Grundtypus entsprechen.

Am schwersten zu verorten ist die narzisstische Störung. Ich habe weder bei R. noch bei den anderen Revolutionären mit politischem Asyl in der Schweiz auf der Grundlage ihrer Biographien Anlass, eine sich schon in der früheren Kindheit entwickelte Form einer schweren Selbst-Pathologie anzunehmen. Gleichwohl ist bei allen die für die narzisstische Störung typische, ja nach meiner Überzeugung pathognomonische Hemmung der Aggression feststellbar. [8] Genauer formuliert geht es um die Hemmung der egoistischen Anteile der Aggression, die dazu dienen, sich im Verhältnis zu anderen selber besser zu stellen. Dagegen wird auf der Grundlage der marxistisch-leninistischen Ideologie, bzw. des gesellschaftskritischen Wissens über Ausbeutung und Manipulation – um Herrschaftsverhältnisse überhaupt –, die Aggression gegen die feindlichen Exponenten des Unrechtssystems ohne weiteres frei gesetzt und steigert sich regelmäßig in revolutionären Situationen bis zur Gewaltbereitschaft. Alle haben beim bewaffneten Kampf in irgendeiner Weise mitgemacht. R. beschafft sich zusätzlich auf dem Höhepunkt seiner depressiven Krise eine Waffe, mit welcher er in einer Art von Amokphantasie oder von erweitertem Suizid mehrere ehemalige Folterer umgebracht, bevor er sich selber gerichtet hätte. Sobald allerdings die Ideologie auf der Grundlage der der Niederlage nachfolgenden Selbstkritik nicht mehr trägt, ist auch diese Möglichkeit der Aggressionsbewältigung nicht mehr gegeben. Man könnte vermuten, dass der durch die reale Niederlage bedingte Verlust der Ideologie und der unbedingten Gruppenzugehörigkeit die Weiche zur Wendung der Aggression gegen das eigene Selbst gestellt hat. Hinzu kommt das starke moralische Über-Ich, welches Revolutionären zumeist verbietet, sich auf Kosten von anderen selber besser zu stellen. Die Hemmung der Aggression nach außen setzt aber nicht nur den depressiven oder gar masochistischen Mechanismus der Selbstbestrafung in Gang, sondern blockiert zusätzlich auch den Weg der früheren kontraphobischen Angstbewältigung. Das Ich muss auf andere Abwehrmechanismen zurückgreifen, wobei die Gefahr einer regressiven projektiven oder sogar projektiv-identifikatorischen Verarbeitung nahe liegt.

Angesichts der konkreten Erfahrung der Verfolgung und der durchgemachten Folterungen ist es im Nachhinein kaum mehr auseinander zu halten, wie viel Ich-Regression auf frühe Abwehrmechanismen und die dadurch in Erscheinung tretende misstrauische bis paranoische Grandiosität auf Trauma-Folgen zurückgeht und wie viel davon im klassischen Sinn als neurotisch verstanden werden kann. Mit Sicherheit führen die brutale Verfolgung, die Inhaftierung und die Folterungen zu Nah-Tod-Erfahrungen, die die oralen Kernstrukturen des Ur-Vertrauens (Erikson) oder des guten inneren Objektes (Klein) in arge Mitleidenschaft ziehen und womöglich sogar zerstören. Die unmittelbare Folge kann psychoanalytisch nur eine frühe Objekt-Spaltung mit drohender Fragmentierung oder das Zurückfallen von der depressiven in die schizo-paranoische Position sein. Ich nehme an, dass eine Reparation zunächst nur durch Abspaltung oder Einkapselung des durchgemachten Horrors gelingen kann, wie sie die uruguaysche Psychologin Arregui de Azpiroz [9] bei ihren PatientInnen festgestellt und in Analogie an die Mechanismen bei autistischen Kindern versteht, die Frances Tustin beschreibt. Eine längerfristige Genesung oder auch nur anhaltende Besserung kann nur durch den langwierigen Aufbau einer neuen menschlichen Vertrauensbeziehung in einer (z.B. therapeutischen) Situation – und die damit einhergehende Wiederaufhebung der Spaltung – gelingen. Von da her gesehen gibt es keine Kurz-Psychotherapie schwer traumatisierter Menschen, wenn auch vorübergehend mit entsprechenden Techniken Symptombesserungen erzielt werden können.

Leider ist allerdings bei politischen Flüchtlingen mit dem Erreichen des politischen Asyls noch keineswegs die Abfolge der sequentiellen Traumatisierung zu Ende. Die Notwendigkeit, sich im Immigrationsland neu einzurichten führt auch nach der Überwindung des anfänglichen Kulturschocks und der Erlernung der fremden Sprache zu keinem „Normalzustand“. Die in ihrem Herkunftsland intellektuell und beruflich erfolgreich gewesenen Flüchtlinge sehen sich meist dazu gezwungen, mit untergeordneten manuellen Tätigkeiten auf der untersten Sprosse der sozialen Hierarchie Vorlieb zu nehmen, eine Arbeitsrealität, die zu einer Chronifizierung ihrer narzisstischen Verwundung Anlass gibt. Hinzu kommt die Erfahrung der latenten Fremdenfeindlichkeit oder gar des offenen Ausländerhasses, was man eine real-paranoische Situation nennen könnte. Ich glaube, dass dies auch der Grund dafür ist, dass sich die politischen Flüchtlinge oft in verschworene subkulturelle Gemeinschaften unter ihresgleichen zurückziehen, ein Mechanismus, den man auch von den großen Immigrationsgruppen kennt, wie von den italienischen Fremdarbeitern in der Schweiz mit ihren „Colonie Libere“ und den zahlreichen regionalen kulturellen oder religiösen Zirkeln. Auch Liebesbeziehungen mit SchweizerInnen (InländerInnen) scheitern oft an den schwer zu überwindenden kulturellen Unterschieden.

Wenn in solchen langjährigen Verhältnissen mit fortwährenden kleineren und größeren Kränkungen die Flüchtlinge das Unglück einer abermaligen schwereren Traumatisierung trifft – wie Unfälle mit ernsthaften körperlichen Folgen oder der Liebesverrat von Seiten eines Partners oder einer Partnerin – kann die seelische Widerstandskraft ganz zusammenbrechen. Die Folge sind dann schwere depressive Entwicklungen, Panikzustände und Somatisierungsstörungen, die man nur versteht, wenn man die ganze Vorgeschichte mit einbezieht.

Bei R. war nach der Enttäuschung einer ersten Liebesbeziehung mit einer Schweizerin das Heimholen und die Gründung einer Familie mit einer Türkin ein Selbstheilungsversuch gewesen. Das dramatische Scheitern dieser Ehe und die Kampfscheidung haben ihn im Verbund mit den körperlichen Problemen (die Überbeanspruchung des Muskelapparates der Wirbelsäule durch die Schwerarbeit als Chauffeur-Lagerist) dekompensieren lassen. Er, der bis dahin als „guter Mensch“ immer allen geholfen hatte, war nun seinerseits auf die Hilfe aller angewiesen. Was ihn – abgesehen von der Therapie – gerettet hat, ist die Tatsache, dass ihn sein politischer Freundeskreis stets unterstützte. Immer war jemand da, der ihm den Haushalt besorgt hat, wenn er es schmerzverkrümmt nicht mehr selber leisten konnte, oder der ihm Geld geliehen hat, wenn er in den Mühlen der Sozialhilfe und der Gerichtsverfahren wieder einmal finanziell völlig ausgebrannt war. Es war diese tatkräftige Solidarität von Schweizern und Türken, die ihn vor dem Schlimmsten bewahrt hat.

*) Beitrag zur Migrationstagung am Psychoanalytischen Seminar Zürich (PSZ) vom 29.09.07 zu Ehren Marie Langers. Die Arbeit wurde von Emilio Modena verfasst nach eingehenden Diskussionen mit Heinrich Bader und Erika Meier im Rahmen der Stiftung für Psychotherapie und Psychoanalyse Zürich. Aysel Duman verdanke ich die historischen Informationen.

Der vorliegende Artikel erschien ursprünglich in „Werkblatt. Psychoanalyse & Gesellschaftskritik, Nr.61, Heft 2/2008, 25. Jahrgang, Herausgeber Albert Ellensohn & Karl Fallend“. Die Redaktion der Zeitschrift Grundrisse dankt dem Autor sowie den Herausgebern für die freundliche Genehmigung zum Nachdruck.

[1Aus Diskretionsgründen habe ich einiges im Detail verändert.

[2Ich habe immer wieder beobachten können, dass Emigranten aus Angst vor einer Kündigung auch dann weiter arbeiten, wenn sie sinnvollerweise aussetzen und krank geschrieben werden sollten.

[3Dr. med. S. E. (U.) vom 18. März 2003.

[4Die Invalidenversicherung (IV) entscheidet in der Schweiz darüber, ob ein Invalidisierungsprozess vorliegt, der zu einer Rentenberechtigung führt oder zu beruflichen Maßnahmen (z.B. Umschulung) Anlass gibt. Dazu werden die medizinischen Daten von den behandelnden Ärzten eingeholt und gegebenenfalls eine externe Begutachtung veranlasst.

[5Diskopathien sind Schädigungen der Zwischenwirbelscheiben, die von Einrissen und Verkalkungen bis zu Ausstülpungen des weichen inneren Kernes der Bandscheibe führen (Diskushernien), die dann durch Druck auf die nahe liegenden Spinalnerven neurologische Ausfälle und Lähmungen verursachen können.

[6Becker, D. (2007): Sozialpolitisch verursachte Traumata. In: Werkblatt. Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik. Nr. 58. S. 43-62. Und: Keilson, H. (1979): Sequentielle Traumatisierung bei Kindern. Stuttgart (Enke).

[7Modena, E. (1993): Religiosität und Gemeinschaftsgefühl, Widerspruch 26, neu aufgelegt in Modena, E. (2002): „Mit den Mitteln der Psychoanalyse...“ www. Psychoanalyse-stiftung.ch, S. 377-387, Giessen (Psychosozial-Verlag).

[8Modena, E. (2001b): Aggredo und Libido. Zur Entmythologisierung der Freudschen Triebtheorie, psychosozial 84, S. 15-55, und Modena, E. (2003a): Aggression und Narzissmus, Psychoanalyse – Texte zur Sozialforschung 13 (Berlin).

[9Maria del Rosario Arregui de Azpiroz (Montevideo): „Über einen Verlust ohne Trauer“ – Einige Bemerkungen zur Übertragung in der Psychotherapie mit Opfern des Staatsterrorismus. In: Werkblatt. Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik. 1992/93 Nr. 29/30, S. 207-219

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