Amelie Lanier, 1. Abschnitt
Juli
2011
3.7.2011

Protokoll 7

Austauschprozeß, Maß der Werte

Austauschprozeß, Fortsetzung

Ein Verkehr, worin Warenbesitzer ihre eignen Artikel mit verschiednen andren Artikeln austauschen und vergleichen, findet niemals statt, ohne daß verschiedne Waren von verschiednen Warenbesitzern innerhalb ihres Verkehrs mit einer und derselben dritten Warenart ausgetauscht und als Werte verglichen werden.

(S 103, 2. Absatz)

„Verschiede andere – niemals-ohne – dritte Warenart“ ... Alles wird mehr, dann brauchts einen Vergleichsmaßstab ... Irgendwie erscheint vieles in diesem Kapitel als Wiederholung von Dingen, die bereits vorher präziser abgehandelt wurden.
Die folgenden Stellen über historische Formen des allg. Äquivalents führen eher weg vom Thema. Selbst wenn einmal Vieh eine Art Recheneinheit war, so wurde von uns schon einmal bemerkt, warum eine Kuh als Geld ungeeignet ist.

Geldform heftet sich entweder an die wichtigsten Eintauschartikel aus der Fremde, welche in der Tat naturwüchsige Erscheinungsformen des Tauschwerts der einheimischen Produkte sind

(ebd.)

Was ist damit gemeint?
Marx scheint darauf hinaus zu wollen, daß zu Hause ja noch gar nicht getauscht, sondern nur verzehrt wird, und Tausch und somit Tauschwert erst dadurch entsteht, daß Produkte aus der Fremde auftauchen, die man sich nur durch Tausch aneignen kann.

Diese anderen historischen allg. Äquivalente weisen ja nur drauf hin, daß sie nicht dauerhaft sein können. Weder Mensch, noch Vieh, noch Boden sind besonders für den Dienst geeignet, den sie als Geld zu verrichten haben. (Ohne sich da weiter hineintigern zu wollen, nehmen wir einmal an, die seltsame Idee, Boden als Maß der Werte für alles zu nehmen, hat zu tun mit den Ideen der Physiokraten, die die agrarische Produktion als Produktion überhaupt zur Grundlage ihrer ökonomischen Überlegungen gemacht haben.)

Folgende Behauptung ist problematisch:

Der Gebrauchswert der Geldware verdoppelt sich. Neben ihrem besondren Gebrauchswert als Ware, wie Gold z.B. zum Ausstopfen hohler Zähne, Rohmaterial von Luxusartikeln usw. dient, erhält sie einen formalen Gebrauchswert, der aus ihren spezifischen gesellschaftlichen Funktionen entspringt.

(S 104, 4. Absatz)

Wenn die Eigenschaft, Tauschwert in Reinform darzustellen, zu einem Gebrauchswert erklärt wird, so führt sich die Definition des Gebrauchswerts, der ja den nützlichen Dingen jenseits von Markt und Tausch zukommt, ad absurdum. Damit ist irgendwie die Eigenschaft des Geldes, Wert abstrakt zu verkörpern, ein Stück weit zurückgenommen, und ein Verwirrspiel in Gang gesetzt, das vor allem beim heutigen Staatspapiergeld, das keine Ware ist, zu unfruchtbaren Debatten führt.
Man kann zwar sagen: Der Gebrauchswert von Geld ist, Tauschwert zu sein, deswegen wollen es alle haben, aber es bringt eigentlich nichts zur Klärung dessen, was allg. Äquivalent bzw. Geld ist, bzw. führt auf Abwege.
Man halte sich hierbei vor Augen, was vorher einmal über den Gebrauchswert gesagt worden ist: Er ist das, worin sich der stoffliche Reichtum jeder Gesellschaftsform äußert. Er hat also eigentlich mit Markt und Geld gar nichts zu tun.

Geld als Ware, Goldware ist vorbei: Modernes Geld, Staatspapiergeld ist keine Ware, da keine Arbeit darin verausgabt ist, bzw. die, die zu seiner Erzeugung aufgewendet wurde, nichts mit seinem aufgedruckten Wert zu tun hat.

Einwand: Aber kann man nicht sagen, der Staat erklärt es zu einer Ware, indem er ihr Wert verleiht?

Auch hier muß man sich entscheiden: Entweder man hält fest an der ursprünglichen Definition von Ware: Ein nützlicher Gegenstand, den man für seine individuellen Bedürfnisse verwenden kann, und der dann, unter den Bedingungen kapitalistischer Produktion, Warencharakter erhält, also zum Zwecke des Austausches produziert wird. Wenn man jetzt etwas zu Ware erklärt, das keine andere Eigenschaft hat, als der kapitalistischen Verwertung zu dienen, Wert zu repräsentieren und festzulegen, und gar keinem anderen menschlichen Bedürfnis dient – so ist die ursprüngliche Bestimmung der Ware gelöscht, man verläßt den Boden, auf dem man bisher gestanden ist.

Der Austauschprozeß gibt der Ware, die er in Geld verwandelt, nicht ihren Wert, sondern ihre spezifische Wertform. Die Verwechslung beider Bestimmungen verleitete dazu, den Wert von Gold und Silber für imaginär zu halten.

(S 105)

Marx beharrt hier darauf, daß Gold nur Geld werden konnte, weil es selbst Ware war. Man muß also jetzt einmal den Boden der Entwicklung zum modernen Geld verlassen und sich auf die historische Form des Münzgeldes begeben. Die „spezifische Wertform“ ist die Äquivalentform. Gold wird zu allgemeinem Äquivalent, weil es unter allen anderen Waren dazu am geeignetesten ist. (Man erinnere sich an Leinwand als vorgestelltes Äquivalent und deren Mängel als solchem.) „Verwechslung von Wert und Wertform“ heißt, daß in den von Marx angegriffenen falschen Theorien die „Ernennung“ von Gold zum allg. Äquivalent sich einer Konvention, einer Art Wunder verdankt und nichts mit seiner Eigenschaft als Gebrauchswert und Arbeitsprodukt zu tun hat.
Marx fällt hier teilweise hinter Bestimmungen zurück, die er bereits entwickelt hat. Er sagt doch in seinen Ausführungen über die Wertformen, daß der Wert sich erst im Tausch manifestiert, zeigt, real wird – hier tut er wieder so, als ob der Wert eine immanente Eigenschaft aller Waren wäre, unabhängig vom Tausch.
Das Lustige, oder Bemerkenswerte an der hier von Marx kritisierten Ideologie ist das, daß diese in seiner Zeit verkehrte Vorstellung, der Wert des allg. Äquivalents, oder Geldes, sei ein durch Vereinbarung Gesetztes, heute stimmt. Es ist allerdings nicht Einigung, oder Abstimmung, sondern Gewalt, die hier den Wert deklariert.
Man erinnere sich: In der Abhandlung über die Wertformen hat Marx dargelegt, daß es ein Mangel des allgemeinen Äquivalents ist, Ware zu sein, und damit Schwankungen der Entwicklung des Arbeitsprozesses des allg. Ä. zu unterliegen. Wertschwankungen in der Herstellung dieser Ware beeinflussen demzufolge den Markt, ohne Wertsteigerungen oder -minderungen der restlichen Waren zu reflektieren, was zu Störungen des Marktes führt.

Weil Geld in bestimmten Funktionen durch bloße Zeichen seiner selbst ersetzt werden kann, entsprang der andre Irrtum, es sei ein bloßes Zeichen. … weil als Wert nur sachliche Hülle der auf sie verausgabten menschlichen Arbeit.

(ebd.)

Was ist hier der „andere“ Irrtum? Ist das nicht der gleiche Gedanke? Wenn der Wert „imaginär“ ist, so entspringt er der kollektiven Einbildung.
Was ist gemeint mit „nur sachliche Hülle“? Sachliche Hülle ist doch so etwas wie „vergegenständlicht“. Und in der Ware ist doch die Arbeit vergegenständlicht. Wieso dann „nur“?
Mit „Zeichen“ ist offenbar gemeint: es verweist darauf, daß hier menschliche Arbeit verausgabt wurde und versilbert werden will. Insofern ist jeder Preiszettel ein „Zeichen“.

Das Wichtige bei dieser ganzen Willkür- und Zeichen-Debatte ist das, worauf Marx immer wieder hinweist: auf den gesellschaftlichen Charakter des Tausches und der kapitalistischen Produktion. Wenn Geld zu einer imaginären Sache, einem bloßen Zeichen erklärt wird, so wird die Arbeit, Mühe und der Zwang, unter dem die ganzen Waren hergestellt werden, ausgelöscht, und es bleibt die bloße Willkür dessen übrig, was jemand halt für eine Ware hergeben will. (Genau das ist später von den Vertretern der „subjektiven Wertlehre“ zum Credo erhoben worden. )

Historischer Exkurs: Das System Laws. Der Schotte John Law gab im 18. Jahrhundert in Frankreich Papiergeld heraus, das nur durch Grund und Boden „gedeckt“ war. Das System brach zusammen. Warum? Law war zu früh dran. Die Stabilisierung der Mark in der Weimarer Republik – die Rentenmark – orientierte sich an Laws System. Law hatte erkannt, daß Wert durch eine außerhalb des Marktes agierende Instanz gesetzt werden kann und muß. Das Gewaltmonopol des Staates war jedoch noch nicht genug entwickelt.
Marx bezeichnete Law angeblich als „eine Mischung aus Schwindler und Prophet“. http://de.wikipedia.org/wiki/John_Law)

... erklärt man sie zugleich für willkürliches Reflexionsprodukt der Menschen. Es war dies beliebte Aufklärungsmanier des 18. Jahrhunderts, um den rätselhaften Gestalten menschlicher Verhältnisse, deren Entstehungsprozeß man noch nicht entziffern konnte, wenigstens vorläufig den Schein der Fremdheit abzustreifen.

(S 106, Absatz 1)

Das Geld wird dieser hier zitierten Ideologie zufolge zu so etwas Ähnlichem erklärt, wie der liebe Gott: erst erschafft man sich dieses Ding aus seiner eigenen Phantasie, dann wirft man sich davor zu Boden und betet es an. Geld wird hier zu einer reinen Erfindung, ohne allen Bezug zu Produktion und Markt.

Weiß man, daß Gold Geld, daher mit allen andren Waren unmittelbar austauschbar ist, so weiß man deswegen nicht, wieviel z.B. 10 Pfund Gold wert sind. Wie jede Ware kann das Geld seine eigne Wertgröße nur relativ in andren Waren ausdrücken. Sein eigner Wert ist bestimmt durch die zu seiner Produktion erheischte Arbeitszeit und drückt sich in dem Quantum jeder andren Ware aus, worin gleichviel Arbeitszeit geronnen ist.

(S 106, Absatz 2)

Gold/Geld kann seinen eigenen Wert nicht in sich selbst ausdrücken, weil es ja selber die Instanz ist, die Wert darstellt. Also kann es seinen Wert nur in einem Haufen anderer Waren ausdrücken.
Die heutige Erscheinungsform dieser Tatsache ist der Warenkorb, an dem die Inflation gemessen wird: Der Wert und die „Entwertung“ des Geldes kann nur an einem Haufen anderer, oder tatsächlicher Waren gemessen werden.

Eine Ware scheint nicht erst Geld zu werden, weil die andren Waren allseitig ihre Werte in ihr darstellen, sondern sie scheinen umgekehrt allgemein ihre Werte in ihr darzustellen, weil sie Geld ist. Die vermittelnde Bewegung verschwindet in ihrem eignen Resultat und läßt keine Spur zurück. Ohne ihr Zutun finden die Waren ihre eigne Wertgestalt fertig vor als einen außer und neben ihnen existierenden Warenkörper.

(107, Absatz 2)

Marx wendet sich hier gegen die Vorstellung, das Geld würde den Waren erst ihren Wert verleihen, als eine Art Berührung mit einem Zauberstab: werde Wert! Die Waren kommen ja wertschwanger auf den Markt und dort muß der Wert realisiert werden.
So ist andererseits an der Vorstellung auch etwas dran: Wird eine Ware nicht verkauft, so ist sie wertlos.

Was ist das Fazit dieses Kapitels? Was haben wir jetzt daraus gelernt? Es geht in diesem Kapitel um die Perspektive und die Ideologien des Warenbesitzers. Es ist daher wie eine Art Wiederholung aus anderem Blickwinkel.

Kapitel 3: Das Geld oder die Warenzirkulation

Geld hat dagegen keinen Preis.

(S 110, 1. Absatz)

Na ja, wenn man einen Kredit aufnimmt, so zahlt man dafür einen Preis in Form des Kredits.
Wir einigen uns jetzt darauf, an dieser Ecke nicht weiterzudenken, weil wir uns ja am Markt befinden, wo alle ein- und verkaufen, und Kredit noch lange kein Thema ist.

Da der Ausdruck der Warenwerte in Gold ideell ist, ist zu dieser Operation auch nur vorgestelltes oder ideelles Gold anwendbar.

(S 110/111)

Geld muß einmal vorhanden sein, damit die Waren ihren Wert behaupten können, mit Hilfe eines Preiszettels. Also bevor Geld real für eine Ware hingelegt wird, wird es bereits ideell gefordert.

Obgleich nur vorgestelltes Geld zur Funktion des Wertmaßes dient, hängt der Preis ganz vom reellen Geldmaterial ab. Der Wert, d.h. das Quantum menschlicher Arbeit, das z.B. in einer Tonne Eisen enthalten ist, wird ausgedrückt in einem vorgestellten Quantum der Geldware, welches gleich viel Arbeit enthält.

(S 111, Absatz 1)

Es genügt also nicht, der Ware irgendeinen Preisausdruck aufzudrucken, es muß schon ein solcher sein, der realisierbar ist, also der annähernd gleichen Arbeitszeit bei der Geldware entspricht.
Andererseits hat diese Entsprechung etwas idealistisches an sich: Der Warenbesitzer will ja nicht den genauen Wert seiner Ware treffen, wie ein Scharfschütze das Ziel, sondern er verlangt einmal soviel, wie er seinen Berechnungen nach aus den Käufern herausholen kann.
(Die Idee, es müßte zwischen Preis und Warenwert eine genaue Entsprechung geben, wurde im Realsozialismus theoretisch breitgetreten und in unzähligen Preisreformen praktiziert.)
Der Verkäufer will einerseits möglichst viel für sich herausholen, – also hinauf mit dem Preis! –, andererseits auch seine Konkurrenten unterbieten – also hinunter mit dem Preis. Was er überhaupt nicht will, ist der „wahre Wert“, den ja auch niemand kennt, weil er ein Produkt der Konkurrenz der Warenanbieter ist.

Exkurs: Wenn eine Ware zum Ladenhüter wird, muß nicht unbedingt mangelnde Zahlungsfähigkeit oder Marktsättigung der Grund sein. Bei heutigem technologischem Schnickschnack kann es auch sein, daß eine „Killerapplikation“ fehlt, ein Baustein in der Kette, damit die Sache überhaupt nutzbar gemacht werden kann.

... beweist so tatsächlich, daß die Verdopplung des Wertmaßes seiner Funktion widerspricht.

(S 111, Absatz 2)

Maß der Werte kann es nur eines geben, sonst ist der Austauschprozeß gestört. Duales Wertmaß gehört jedoch keineswegs der Vergangenheit an. So gab es z.B. bei der Euro-Umstellung eine Zeitlang das alte und das neue Geld. Das war aber eine Übergangsphase. In diversen Nachfolgestaaten Jugoslawiens oder der Sowjetunion ist es jedoch heute so, daß man zwar in der Landeswährung einkaufen muß, aber zu Hause alle Euros (bzw. Dollars) haben und auch in diesen Devisen rechnen, wenn sie über Anschaffungen reflektieren. Es gibt kein Vertrauen in die Landeswährung. Das ist natürlich disfunktional für die Warenzirkulation, aber in diesen Ländern ist ja vom Standpunkt der Marktwirtschaft aus auch anderes disfunktional ...

Bei aller metallischen Zirkulation bilden daher die vorgefundenen Namen des Gewichtsmaßstabs auch die ursprünglichen Namen des Geldmaßstabs oder Maßstabs der Preise.

(S 112)

Warum blieb man eigentlich nicht bei den ursprünglichen Namen, also dem der Gewichte? Warum änderten sich die Münznamen?
Angebot: Weil sich die Geldwirtschaft in der Gesellschaft ausdehnte, immer mehr Menschen erfaßte und dadurch mehr Umlaufmittel notwendig wurde, und die Einheiten sich verringerten. Sodaß so etwas wie ein Pfund nur mehr nominell als Verrechnungseinheit figuriert, aber nicht mehr real als Zahlungsmittel gesichtet wird.
Außerdem ist das sicher auch ein Ergebnis der Ausübung des Hoheitsrechts der Münzprägung, wo durch die Prägung der Wert dekretiert wurde, und sich vom Gold- oder Silbergehalt emanzipierte, weil das für die Könige und Fürsten ein Mittel zur Auffüllung ihrer Staatskasse war.

Als Maß der Werte und als Maßstab der Preise verrichtet das Geld zwei ganz verschiedne Funktionen.

(S 113, Absatz 1)

Was ist der Unterschied zwischen diesen beiden Funktionen?
Mit dem Staatspapiergeld, das eben keine Wertmaterie ist, fallen diese beiden Funktionen in eins.
Die Unterscheidung ist Marx wegen seinem Beharren auf der Werthaltigkeit des Goldes wichtig:

Als Maß der Werte kann Gold nur dienen, weil es selbst Arbeitsprodukt, also der Möglichkeit nach ein veränderlicher Wert ist.

(ebd.)

Dieser Satz ist falsch.
Das Beharren von Marx darauf, daß nur Arbeitsprodukte Geld sein können, wird durch die seitherige Entwicklung widerlegt. Das Interessante ist, daß er im 1. Kapitel dieses Buches auch Bestimmungen anführt, warum das nicht nur nicht notwendig, sondern sogar störend ist.

… so tut das Gold als fixer Maßstab der Preise stets denselben Dienst, wie immer sein Wert wechsle.

(S 113, Absatz 2)

Das Phänomen, das heute irreführenderweise „Inflation“ heißt und die Geldentwertung bezeichnet, stellt demzufolge unter Bedingungen der metallischen Zirkulation kein Problem dar. Ist das so?
Diese Frage sollte man im Auge behalten.

Wieso handelt Marx hier diese Wertveränderungen und deren Folgen so genau ab? Geht es darum, daß er davor warnen möchte, alle Entwicklungen am Markt auf das Geld zurückzuführen? Die Rolle des Geldes für die Warenzirkulation zu überschätzen? Will Marx hier auf Folgendes hinaus: Den Wert des Geldes bestimmt die Produktion, nicht der Markt! – ?

Die oben aufgetretene Frage nach der Trennung von Münznamen von ihrem ursprünglichen Gewicht wird auf S 114, 4. Absatz geklärt.

Historischer Exkurs zur metallischen Zirkulation: Während es heute das Ziel jeder Nation ist, ein Geld zu haben, das Weltgeld, also im internationalen Handel anerkanntes und nachgefragtes Zahlungsmittel ist, so war das zu Zeiten des Münzgeldes ein Ärgernis. Österreich prägte im 18. Jahrhundert reinere Silbermünzen als die meisten anderen Staaten Europas, sodaß die meisten Kaufleute sich am liebsten dieser Münzen bedienten, für ihre Geschäfte in Mitteleuropa und im Mittelmeerraum, und es dadurch zu Münzgeld-Abfluß kam. Tatsächlicher stofflicher Reichtum verließ das Land und belastete die Staatskasse.

Auch auf der Basis der metallischen Zirkulation weist das Geld als Maß der Werte schon über seine stoffliche Beschränktheit hinaus, und fungiert als Rechengeld auf Schuldscheinen und in Bilanzen.

Es bleibt bei diesem Kapitel die Frage, welche Bestimmungen des Geldes hinfällig, welche heute noch gültig sein, ob man es als historische Epoche abtut oder nach aktuellen Bezügen sucht. Warum war Marx so überzeugt, daß nur ein Arbeitsprodukt Maß der Werte sein kann?

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