Internationale Situationniste, Numéro 11
 
1977

Über einige Verweigerungen, die leicht vorauszusehen waren

Wir machen hier auf einige Fälle aufmerksam, in denen wir denen die Erfüllung ihrer Wünsche verweigert haben, die es für nötig halten, uns einen Platz in diesem oder jenem Verkaufsstand desselben Systems anzubieten, das wir denunziert haben. Selbstverständlich liegt das Interesse dieser Informationen nicht in der Verweigerung selbst — die keinen überraschen sollte — sondern in der einfältigen Unanständigkeit, die gewisse Leute an den Tag legen.

Im Juni 1966 haben die Situationisten es abgelehnt, sich an einer Sondernummer von „Aletheia“ über den „Militantismus“ zu beteiligen, einer Stalinisten jeder Art offenen und mit etwas Heidegger bestäubten Zeitschrift. Im August desselben Jahres haben wir die Einladung zu einem für September in London vorgesehenen „Symposium der Zerstörung in der Kunst“ abgewiesen, indem wir darauf hinwiesen, dass: „die Kunst schon seit einiger Zeit zerstört darnieder liegt. … Jetzt das gemeinsame Spektakel aller Überreste und Imitationen von Überresten — wie z.B. Enrico Bai — zu organisieren, das heißt nicht mehr zerstören, sondern wieder zusammenkleben. Das heißt die akademische Kunst der Beendigungsepoche der Kunst sein.“ Im Januar, als Maspéro, die berühmte Buchhandlung der Bürokratie auf dem Wege der Liberalisierung, die situationistische strassburger Broschüre bestellt hatte — ein gewisses Publikum handelte eben sinnlos genug, diese dort zu holen — schrieben wir an ihren Eigentümer: „Stalinistisches Arschloch — nicht zufällig hast du unsere Broschüre nicht bekommen. Verachtungsvoll.“ Dem „Zentrum für sozialistische Studien“, das einem S.I.-Mitglied angeboten hatte, sich in einer seiner Debatten über „KZ-ähnliche Städte oder sozialistischen Urbanismus“ einfangen zu lassen, mussten wir im März antworten, dass „wir diejenigen, die dort sprechen, sowie diejenigen, die ihnen zuhören, uninteressant finden.“

Die Krönung aber hat Kostas Axelos (s.o.) erreicht, der uns als Direktor der Reihe Arguments im Verlag Minuit am 27. Februar schriftlich vorschlug, „ihm Raoul Vaneigems ‚Handbuch‘ zur Leseprobe zu schicken“. Wir haben ihm eine kurze, aber grobe Antwort erteilt.

La domination du spectacle sur la vie
Cette publicité de la caméra Eumig (été 1967) évoque très justement la glaciation de la vie individuelle qui s’est renversée dans la perspective spectaculaire : le présent se donne à vivre immédiatement comme souvenir. Par cette spatialisation du temps, qui se trouve soumis à l’ordre illusoire d’un présent accessible en permanence, le temps et la vie ont été perdus ensemble.
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