FORVM, No. 465-467
November
1992

Wir gründen eine Mediensektion

Seit der neue Landesparteiobmann der ÖVP Wien eine Koalition mit der FPÖ anstrebt, besteht in Wien die der reale Gefahr eines Bürgerblocks, nach dem in Kärnten — an Jörg Haiders positiver Bewertung der Beschäftigungspolitik des Dritten Reichs — gescheiterten Muster und ungeachtet dessen bekannten Charakters. Das unwürdige Schauspiel, das der „freiheitliche“ Parteiobmann liefert, unterstützt nicht nur die größte Tageszeitung mit ihrem Applaus und der ORF-Generalintendant durch die Weisung, die 25%-FPÖ mit dem Nationalsozialismus nicht mehr in Zusammenhang zu bringen; sondern von ihm profitieren selbst noch solche Medien, die der FPÖ mit glaubwürdiger Erbitterung kritisch gegenüberstehen. Selbst das »profil«, dessen komplette Redaktion in Haider „dasjenige Denken“ verkörpert sieht, „das wir bekämpfen“ (Herausgeber Hubertus Czernin) hat seine Werbeagentur nicht gehindert, mit einem Schönfoto des Bekämpften und dem Slogan „Woher wissen Sie, wieviel ein Blauer wert ist?“ auf einem fiktiven 500.000-Schilling-Schein für sich — und damit für jenen — auf Riesenplakaten zu werben. Einen ähnlichen Mißgriff hat die »KTZ« — ehemals sozialistisches Blatt, jetzt zum WAZ-Konzern gehörig — sich kürzlich geleistet, siehe hinten, Seite 24.

Das Reform-Statut der SPÖ-Wien gibt uns die Möglichkeit zu dieser Themensektion, für die Mitarbeit braucht’s weder Mitgliedschaft noch Wohnung im 12. Bezirk, wo die Sektion 11 uns Unterschlupf gewährt.

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