Karl Kollmann
Beiträge
Streifzüge, Jahrgang 2019

Zum Tod von Karl Kollmann (1952-2019)

September
2019

Sprache wird zu einer Waffe, mit der man zurückschlägt, da man sich vom Leben wie es ist, gedemütigt fühlt. Am 5. September 2019 ist völlig überraschend unser Freund und Autor Karl Kollmann gestorben. Karl war den Streifzügen in vieler Hinsicht verbunden, als kluger Autor, als aufmerksamer Leser, als (...)

Beiträge von Karl Kollmann
Streifzüge, Heft 61

Ausgeträumt

Realistisch gesehen gibt es keine Chance für eine nachhaltige Entwicklung
Juni
2014

Man muss – nach jahrzehntelangen frustrierenden Erfahrungen – das globale ökologische Versagen wohl auch einmal akzeptieren lernen, statt weiter leeren Hoffnungen nachzuhängen und (vermutlich) christlich kulturgeprägt doch noch an einen Ausweg aus der Öko-Krise zu glauben. Bei den erwähnten, leeren (...)

Streifzüge, Heft 64

Notizen über Ängste

Juni
2015

… die im Dunkeln sieht man nicht (Brecht, Dreigroschenoper) Enttäuschung Aufgefallen ist mir in den letzten Monaten, Freunde, Bekannte, Kollegen wollen manche Themen ziemlich rasch loswerden, wenn sie beiläufig zur Sprache kommen, etwa die gescheiterten Revolutionen im Maghreb oder das (...)

Streifzüge, Heft 67

Alltag. Stillhalten, Gedankenlosigkeit und Verdrängung.

Notizen aus dem Vorbewussten
August
2016

Grundriss „Du lebst. Erinnerst du dich?“ – erst wenn ein Baumarkt in seiner Werbung so hinreißend formuliert, rumort es ein bisschen im Kopf, eine Art gedankliche Blähung mit werblich angestupsten, kurzem Innehalten. Von selbst kommt man da selten drauf – einfach zu viel Alltag. Marx hat zwar dichte (...)

Streifzüge, Heft 70
2000 Zeichen abwärts

So wird’s nichts werden …

August
2017

In den 1920er Jahren, als die meisten Haushalte im Westen elektrisches Licht hatten, erfanden die Glühlampenhersteller ein Kartell (Phoebuskartell): Die Lebensdauer einer Lampe wurde von den Herstellern mit 1000 Stunden „normiert“. Technisch minimal teurer wäre das Doppelte drin gewesen. Diese (...)

Streifzüge, Heft 74

Bleibt dann wohl nur das „Haben“

Januar
2019

Wenn es noch immer nichts wird mit einem geglückten „Sein“, dann kann man sich nur auf das „Haben“ stürzen und sich mit ein klein bißchen Luxus entschädigen. Das könnte ein schnoddriges Kurzrésumé von Erich Fromms Buch „Haben oder Sein“ abgeben, wenn es jemand nach vierzig Jahren erneut zur Hand nimmt. (...)

Karl Kollmann (* 13. Juli 1952 in Heidenreichstein[1]; † 5. September 2019 in Baden bei Wien) war ein österreichischer Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler. Er forschte und publizierte insbesondere zu den Themen Verbraucherpolitik und Verbraucherschutz, Haushalts- und Konsumökonomie und neue Technologien.

In der Kindheit lebte Kollmann in Niederösterreich, Oberösterreich und kurzzeitig in Tirol. In seiner Jugend besuchte er die Höhere Technische Lehranstalt in Linz, an der er im Fachbereich Elektrotechnik maturierte. Während der Schulzeit fand seine erste kritische Auseinandersetzungen mit Gesellschaftstheorie statt. Sein Interesse für alternative Literatur führte in dieser Zeit zur Herausgabe der Gegenkultur-Literaturzeitschrift „Pot“.[2]

Während seines Diplomstudiums der Soziologie und anschließendem Doktoratsstudium in Linz erstellte er diverse literarische Beiträge, z. B. in Gasolin 23.[3][4]

Sein beruflicher Weg führte ihn vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) zur Kammer für Arbeiter und Angestellte (AK)[5], wo er ab 2002 bis zu seiner Pensionierung 2012 stellvertretender Abteilungsleiter der Abteilung Konsumentenpolitik war. Bis Ende 2018 war er Vorsitzender des Verbraucherrats beim Austrian Standards International.[6]

Kollmann habilitierte sich 1992 an der Wirtschaftsuniversität Wien und war Träger des Berufstitels Universitätsprofessor. Er lehrte auch an der Universität Wien.

Er verfasste eine Vielzahl an wissenschaftlichen und journalistischen Beiträgen in Zeitungen, Zeitschriften, Fachjournalen und Online-Zeitschriften (z. B. Telepolis[7] oder Streifzüge[8]) und war Mitherausgeber des Jahrbuchs für Nachhaltige Ökonomie (Metropolis-Verlag)[9] und der Reihe Kritische Verbraucherforschung (Springer VS)[10].

Schriften (Auswahl)

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Literarische Werke

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  • Neuorientierte Verbraucherpolitik. Verlag Österreich, 1993, ISBN 978-3-7046-0415-6.
  • gemeinsam mit Monika Lindner: Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen. Das ABC für schlaue Konsumenten. Orac Verlag, Wien 1. April 1997, ISBN 978-3-7015-0311-7.
  • Eine Klarstellung zu „Sharing Economy“. In: Jahrbuch nachhaltige Ökonomie. Nr. 5, S. 179–200, Metropolis-Verlag, 2016/17, ZDB-ID 2637488-2.
  • Mächte des Marktes. (Mit Manfred Schmutzer) Verlag Österreich, 2007, ISBN 978-3-7046-5097-9.
  • Benötigt die Verbraucherpolitik eine Verbrauchertheorie? In: Wirtschaft und Gesellschaft, Band 36 Nr. 1, S. 79–93, Arbeiterkammer Wien, 2010, ISSN 0378-5130.[11]
  • „Die neuen Biedermenschen“. Von der 68er-Rebellion zum linksliberalen Establishment. Promedia Verlag, Wien 2020, ISBN 978-3-85371-469-0.

Einzelnachweise

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  1. Karl Kollmann. Promedia Verlag, abgerufen am 24. Januar 2020.
  2. pot. In: Literaturzeitschriften in Österreich 1945 – 1990. Österreichische Nationalbibliothek, abgerufen am 24. Januar 2020.
  3. Gasolin 23. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  4. Sigrid Fahrer, Cut–up: Eine literarische Medienguerilla. Verlag Königshausen & Neumann, 2009. ISBN 3-8260-4067-8
  5. Nachruf: Univ. Prof. Ing. Mag. Dr. Karl Kollmann. Quality Austria, 23. September 2019, abgerufen am 16. Januar 2020 (deutsch).
  6. Univ. Prof. Ing. Mag. Dr. Karl Kollmann. (PDF) Universität Wein, abgerufen am 15. Januar 2020 (Tätigkeiten sowie aktuelle Literatur 2015 bis 2019).
  7. Karl Kollmann. In: Telepolis. Abgerufen am 24. Januar 2020 (Beiträge von Karl Kollmann in Telepolis).
  8. Kollmann, Karl. In: Streifzüge. Abgerufen am 24. Januar 2020 (Beiträge von Karl Kollmann in Streizüge).
  9. Jahrbuch Nachhaltige Ökonomie. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  10. Reihe Kritische Verbraucherforschung. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  11. Kollmann, Karl. In: Wirtschaft und Gesellschaft. Abgerufen am 29. Januar 2020.