Wurzelwerk, Wurzelwerk 24
Oktober
1983

Liebe Leser!

Solides Spaltungsirresein zieht sich also durch friedliche und parteipolitische Bewegungen, könnte man meinen, wenn man sich nur auf die knalligen Informationsfragmente gewisser Massenmedien beschränkt. Daß aber geschicktes Inhalieren, Neutralisieren, zumindest aber Steuern von neuen jungen Gruppierungen immer mehr Platz greitt, ist nicht so offensichtlich, Vielleicht gerade deshalb umso wirkungsvoller?

Von mehreren Seiten wurde uns in letzter Zeit vorgeworfen, dem im Unteritel festgehaltenen Anspruch „Poesie“ nicht ausreichend nachzukommen. Wir hoffen, mit den eben in Druck befindlichen „COLLAGEN 83“ einiges wiedergutzumachen. Unsere Abonnenten erhalten das Machwerk sozusagen als zehntes WURZELWERK, dadurch sollte die Tatsache, daß heuer aus hinlänglich bekannten Gründen nur 9 Ausgaben unserer Zeitschrift erscheinen, mehr als nur wettgemacht werden.

Und noch etwas, das im weiteren Sinne auch irgendwie unter dem Begriff „Kultur“ zu erwähnen wäre: die Veranstaltungsspalten sind diesmal besonders fragmentarisch geraten. Aus zwei Gründen: erstens waren bei Redaktionsschluß die meisten Terminvorschauen nicht im (Brief)Kasten, zweitens ließ uns die Produktion der „COLLAGEN“ wie auch dieser Ausgabe u.a. nicht ausreichend Zeit für eine ordentliche redaktionelle Aufarbeitung.

Hier noch einmal unsere Bitte: Programme, Termine, etc. bis spätestens 18. des Vormonats an das WURZELWERK. Die Novemberausgabe soll am 4.11. erscheinen, Redaktionsschluß ist Dienstag, der 18. Oktober.

Ein allerletzter Herzenswunsch: Das Blatt kann nur existieren, wenn es finanzierbar ist. Dies geschieht bei nahezu allen Medien, die im Zeitschriftenhandel Fuß fassen wollen, entweder über Kapitalgeber, was fast immer Abhängigkeit erzeugt, oder über das Anzeigenaufkommen. Je breiter die Streuung desselben, desto besser für die Unabhängigkeit, die vielzitierte. Daß ich als Herausgeber die Schizophrenie erleide, in Personalunion für Anzeigen und Schlußredaktion verantwortlich zu sein, und das seit Jahren, ist gewiß ein Strukturkrampf.

Na jedenfalls, es gibt 20 Prozent Provision für Anzeigenaufträge, und wer Lust hat, eigenverantwortlich eine Anzeigenabteilung aufzubauen, ist herzlich dazu eingeladen.

Mit lieben Grüßen
R.W.
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