Heft 4-5/2004
Juni
2004

Liebe Leserin, Lieber Leser!

Vielleicht zählen Sie zu jenen, die durch den Falter-Artikel von Robert Misik (Falter Nr. 19, 5.5.2004) auf Context XXI aufmerksam wurden. Wir freuen uns sehr, Sie als neue LeserInnen begrüßen zu dürfen. Machen Sie sich selbst ein Bild davon, wie „raffiniert, aber noch abgedrehter“ (Misik) Context XXI argumentiert und vielleicht können wir Sie begeistern und als neue AbonnentInnen gewinnen.

Diese Ausgabe der Context XXI ist der „EU-Osterweiterung“ gewidmet. Mehrere Reportagen und Analysen behandeln – in gewohnter Context XXI-Manier – die Situation in den neuen EU-Mitgliedsstaaten. So etwa der Bericht von Jolita Venčkuté über Identitätsdiskurse in Litauen und Stephan Hofers Analyse der Situation der Roma in der Slowakei. Ideologiekritisches finden Sie in Heribert Schiedels Analyse der identitären „Wiedergeburt“ Europas als Gegenkonzept zu den USA, in der Analyse deutscher Interessen an der EU-Osterweiterung von Matthias Falter sowie in Florian Ruttners Artikel über die revanchistischen Forderungen nach „Versöhnung“ durch die sudetendeutschen Verbände. Karl Pfeifer setzt sich mit Geschichte und Kontinuitäten des Antisemitismus in Ungarn auseinander und Alexander S. Emanuely bietet Einblick in Leben und Werk polnischer Avantgardekünstler der 30er Jahre.

Wir machen jedoch nicht an den EU-Außengrenzen halt. Ljiljana Radonič stellt die Geschichte des Antisemitismus und der Judenverfolgung im Ustascha-Kroatien dar. Außerdem werfen wir mit Jutta Sommerbauer einen Blick auf Leben und Politik im heutigen Bulgarien, während Therese Garstenauer die Implikationen der Ost-West-Dichotomie auf die Genderforschung in Russland thematisiert und Michael Schulte eine Erklärung anbietet, warum es in Kirgistan zwar sehr viele NGOs aber keine linke Bewegung gibt.

Außerhalb des Schwerpunktes behalten wir mit Nasi Missouris Artikel die kontinuierliche Berichterstattung über die Situation im Irak aus erster Hand bei und behandeln weiters antirassistische Pädagogik, wie sie von Nora Sternfeld und Renate Höllwart entworfen wurde, sowie die (post)kolonialistische Logik hinter der Migrationspolitik, die eingehend von Renée Winter analysiert wurde. Wir danken Tusia Herzberg, ihren Vortrag veröffentlichen zu dürfen, den sie im Rahmen des Symposiums „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ (veranstaltet von LICRA Österreich, Context XXI u.a.) in Wien gehalten hat. Über Geschichte, politische Funktion und Tätigkeit des Österreichischen Versöhnungsfonds berichtet Iris Petrinja.

Die Illustrationen sind das Werk des polnischen Schriftstellers und Grafikers Bruno Schulz und wurden dem Buch Bruno Schulz: 1892-1942. Das grafische Werk. München: dtv 1992 entnommen. Zum Teil sind diese Bilder als Illustrationen seiner Werke entstanden, zum Teil als frei gestaltete Blätter. Mit visionärer Kraft und groteskem Humor hat Schulz in seinen grafischen Arbeiten die Geschichten und Träume einer Gesellschaft dargestellt, die unter der Vorahnung eines Umbruchs lebt.

Wenn Sie neue LeserInnen sind, möchte ich Sie auf die Homepage (www.contextxxi.at) sowie auf die Radiosendungen von Context XXI (u.a. auf Radio Orange) aufmerksam machen.

Ich freue mich, Ihnen somit als neue koordinierende Redakteurin diese Ausgabe von Context XXI präsentieren zu dürfen und wünsche Ihnen eine politisch und intellektuell anregende Lektüre!

Katrin Auer,
Juni 2004
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