Nikolaus Dimmel

Geboren 1959. Studierte Rechtswissenschaften, Politikwissenschaften, Soziologie. Lehrtätigkeit u.a. an der Univ. Salzburg. Schwerpunkte: Armut/Reichtum/Ungleichheit, Sozialwirtschaft, Sozial- und Migrationsmanagement sowie Arbeits-, Kriminal- und Rechtssoziologie.

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Nikolaus Dimmel
Beiträge von Nikolaus Dimmel
FORVM, ... und übers FORVM

Vorausdenken und Revidieren

Gründe, ein FORVM-Leser zu werden
Mai
1990

Mediale Öffentlichkeit besteht in Österreich zum überwiegenden Teil darin, Nachrichten und Vorurteile dermaßen zu vebinden, daß das Vor-gerichtete nachrichtlich selbst-verständlich wird. Daß die massenmediale Fast-Food-Ausgabe bis dato nicht zur allumfassenden intellektuellen Anorexie geführt hat, (...)

Streifzüge, Heft 63

Gewalt – ein Verhältnis

März
2015

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Streifzüge, Heft 64

Sozialkritik

Juni
2015

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Streifzüge, Heft 64

Recht(swissenschaft) als Staatsbetriebswirtschaft

Über die Auswanderung der Gesellschaft aus dem Recht
Juni
2015

Recht ist „by construction“ ein ebenso überdeterminiertes wie eigensinniges Instrument kapitalistischer Herrschaft. Sein Gehäuse, der Rechtsstaat, verkörpert im „common sense“ eine Kathedrale der bürgerlichen Weltanschauung. In seinem privatrechtlichen Kern sichert dieser Eigentum, Vertrag, Freiheit, (...)

Streifzüge, Heft 64

Sozialkritik als Marktsignal

Juni
2015

Hegemonie beruht auf der Integration von Dissens. Als Herrschaftstyp setzt sie Gramsci folgend die Fähigkeit voraus, im Antagonismus der Klassen eigene Interessen als gesellschaftliche Allgemeininteressen zu definieren und durchzusetzen. Hegemonie meint also die Anziehungskraft einer politischen (...)

Streifzüge, Heft 68

No Nature, No Future?

Dezember
2016

Die Zukunft war früher auch besser (Karl Valentin) Die Welt, so weit die materiellen Ressourcen der Erde damit gemeint sind, ist endlich. Nicht so der dem Kapitalismus inhärente Zwang, Wirtschaftswachstum qua Kredit zu generieren um Kapital zu akkumulieren. Bereits Rosa Luxemburg annotierte im (...)

Streifzüge, Heft 71

Arbeit 4.0

Ein Hype
Januar
2018

Alles wird neu. Sogar der Kapitalismus im Kapitalozän. So alt kann die Megamaschine der kapitalistischen Landnahme gar nicht aussehen mit „Abstieg, Arbeitslosigkeit, Armut, Ausbildungsabbruch oder Auswanderung“ (um nur bei „A“ zu bleiben). Wenn wir schon bei „A“ im Kapitalverhältnis sind: (...)

Streifzüge, Heft 74

Am Ende des Metabolismus

Januar
2019

Warum Leute reich werden und bleiben ist bereits hinlänglich gesagt. Brechts Diktum, dass Armut und privater Reichtum miteinander funktional verbunden sind, dass der private Reichtum Einzelner auf der relativen Verarmung der Vielen beruht, ist allgemein geläufig. Marx unterstrich, dass das (...)

Streifzüge, Heft 75

Geisterbahn der Sozialpolitik

April
2019

Ökonomisch und ökologisch betrachtet ist es zappenduster. Kein Wachstum in Sicht. Das Zwei-Grad-Ziel in unerreichbarer Ferne. Die Arbeit 4.0 drängt Schlechtqualifizierte in die abgehängte Prekarität. Das Volumen geleisteter Arbeitsstunden sinkt oder stagniert. Die bereinigten Nettolöhne fallen und (...)

Streifzüge, Heft 76

Kapitalismus und Grundeinkommen*

August
2019

Versteht man den Kapitalismus als Mega-Maschine fortlaufender Anhäufung privaten Reichtums, dann setzt der Betrieb dieser Maschine, im Wesentlichen als Wettbewerb, Ausbeutung und Markt verstanden, unentwegte Erweiterung voraus. Rosa Luxemburg sprach hierzu von der „fortgesetzten ursprünglichen (...)

Streifzüge, Heft 77

Soziales Europa? Ein Wintermärchen

Januar
2020

Nach der verquasten, mühseligen Debatte um ein liberales „Europäisches Sozialmodell“, welches auf dem Sozialpolitik-Torso des Vertrags von Maastricht 1991, dem „Opting-out“ der Briten und der jahrzehntelangen Obstruktion jedweder Vergemeinschaftung der Sozialpolitik durch dieselben auflagerte, gab (...)

Streifzüge, Heft 78

Grenzen des Rechts – Grenzenlose Rechtlosigkeit

Mai
2020

Die bürgerliche Gesellschaft ist in ihrer Selbstbeschreibung eine Rechtsgesellschaft, durchstrukturiert mithilfe einer „rule of law“. Ihr Recht stanzt jene Charaktermasken heraus, welche die Verwertung des Kapitals und seine Akkumulation benötigen: Rechtspersonen mit Rechten und Pflichten, (...)

Streifzüge, Heft 78

Entsolidarisierung im Sozialrecht?

Juni
2020

1. Solidarität im Wohlfahrtsstaat Solidarität, sagt Heinz Bude, ist eine „große Idee“. Und meint damit das Zusammengehörigkeitsgefühl und Empathie von Individuen zueinander. Eben damit aber hat Sozialrecht nichts zu tun. Hier nämlich geht es um einen abstrakten Risikoausgleich unter Fremden als einer (...)

Streifzüge, Heft 80

Demokratie – COVID-19 – Verwertungskrise

Oktober
2020

Lockdown und Ausgangssperren, Ausnahmezustand und Tracing-Apps, Zwangstestungen und Quarantänen, Serienanhaltungen und Maskenpflicht, Kurzarbeit und Massenarbeitslosigkeit, Konkurswellen und erweiterte Armutsfallen: die COVID-19-Katastrophe hat die chronifizierte Krise der Kapitalverwertung mit (...)

Streifzüge, Jahrgang 2022

Das Asyl der Menschenrechte. Eine Posse.

November
2022

Wir sind als Bewohner:innen des politischen Systems der universellen Einheitspartei der Kapitalismusverwaltung gegenwärtig Zeitzeug:innen einer Synthese zweier polit-kultureller Praktiken. Auf der einen Seite folgt das Agenda-Setting politisierender Moralagenturen den Gesetzmäßigkeiten der (...)

Streifzüge, Jahrgang 2023

Dein Fernseher lügt

April
2023

Althusser’s Bild der ideologischen Staatsapparate (Presse, Radio, Fernsehen, Internet, Schulen, Fachhochschulen, Universitäten) ist ein kaleidoskopisches. Man kann den Blick auf seine instrumentelle (Demagogie und Indoktrination mittels selektiver Information), seine physikalische (...)

Streifzüge, Jahrgang 2023

Bekümmerung in Mozartkugelland

Mai
2023

Die Erregung war groß in Mozartkugelland. Ergebnis der Landtagswahl 2023: KPÖ-Plus erreichte 21,5% Stimmenanteil in der Stadt Salzburg, 11,7% im Land. Und sämtliche Wahlprognosen lagen falsch. Man möge mir den folgenden Datensalat nachsehen, aber er ist instruktiv. Orakelnde Politikerklärer (...)

Streifzüge, Heft 87

Enforce Flexibility, Punish the Flexible

Juni
2023

Jüngst hat Göran Therborn mit großer Geste die soziale Substanz des Neoliberalismus als „Sado-Liberalismus“ charakterisiert. Dessen Kern bildet ein Mechanismus der Responsibilisierung. Darin wird den Verlierer:innen des Prozesses der atypisierten Flexibilisierung der Lohnarbeit, der Vermarktlichung (...)

Streifzüge

Tote Pferde kann man nicht reiten

Januar
2024

Ausgangspunkt: ein universitäres Budgetloch in der Periode 2022–24 in Höhe von 1,2 Mrd. Euro. Markierungspunkte der medialen Erregung: geschlossene Unis, abgeschaltete Heizungen, Personalstopps. Akt der Befreiung: der Finanzminister gewährt 2025–27 ein Budget von insgesamt 16 Mrd. Euro. Es folgt: (...)