Antisemitismus in der Linken
am Donnerstag, 10. Oktober, um 19 Uhr
Ort: Hörsaal 23.03, Meerscheinschlößl, Mozartgasse 3
mit Thomas Schmidinger, Ökologische Linke Wien (ÖKOLI)
„Antisemitismus wird oft lediglich als Phänomen der extremen Rechten betrachtet. Dabei wird übersehen, dass der Antisemitismus eine Basisideologie unserer Gesellschaft darstellt, der nicht nur historisch Teil des linken Diskurses bei Frühsozialisten, AnarchistInnen, SyndikalistInnen und ParteikommunistInnen war, sondern auch in der aktuellen Debatte um Israel eine Rolle spielt. Aus der Tatsache, dass der Antisemitismus in Österreich nach 1945 in der Öffentlichkeit tabuisiert, unter der Hand aber weitertradiert wurde, entstand eine Situation in der Antisemitismus sich nur mehr bei offenen Nazis als solcher zu erkennen gibt, aber in einer Fülle von Codes in der Gesellschaft weiterexistiert. Die Feindschaft gegen ’die Juden’ hat sich in der Öffentlichkeit bei Rechtsextremen zur Feindschaft gegen ’die Ostküste’, bei Linken gegen ’die Zionisten’ gewandelt. Neben der Feindschaft gegen Israel hat sich der Antisemitismus der Linken nach 1945 vor allem in einer verkürzten Kapitalismuskritik niedergeschlagen, die heute zwar ohne Begriffe wie ’jüdisches Finanzkapital’ auskommt, sich in der Vorstellung über ’die Multis’ in der Nähe dessen bewegt, wie sich AntisemitInnen ’die Juden’ vorstellen.“
Diese Veranstaltung wird von Mayday 2000 Graz organisiert, unterstützt von der StRV Geschichte, ÖH Kulturreferat, Fakultätsvertretung Geisteswissenschaften.
Wir möchten alle Interessierten dazu einladen!
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