ZOOM 2/1996
März
1996
Rudi Anschober / Rudi Leo:

Die Prügelknaben der Nation

„Die Prügelknaben der Nation“ — die Doppeldeutigkeit des Buchtitels ist beabsichtigt. Die Grundaussage der Autoren lau­tet: Übergriffe der Polizei sind in Österreich keine Einzelfälle. Gleichzeitig sind aber auch die Polizisten selbst, innerhalb die­ser Strukturen, der Ausbildung, der schlechten Bezahlung, der teilweise desolaten Einrichtung und dem Druck von oben, Prü­gelknaben.

Der Band enthält eine Schwachstellenanalyse der In­stitution und einen Reformvor­schlag der Grünpolitiker Rudi Anschober und Rudi Leo, zwei Erfahrungsberichte von Sicherheitswachebeamten und eine Reihe von Fallbeispielen für Po­lizeiübergriffe.

Die Polizei verweigerte jede Dis­kussion des Buches. Sowohl bei seiner Vorstellung als auch „Im Gespräch“ von Peter Huemer blieben die eingeladenen Poli­zeivertreter letztlich fern. Der Untertitel des Buches wurde als Problem angesehen: „Chronik einer Schande“ bringe die dop­pelte Bedeutung des Titels in ein eindeutig polizeifeindliches Fahrwasser, kritisierte ein zuhörender Polizist bei der Buchpräsentation. Die Polizei (wie auch das Bundesheer) ver­weigert gerne die Diskussion.

Rudi Anschober / Rudi Leo: Die Prügelknaben der Nation. Verlag va bene, Wien 1995, 215 S.

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