Hans Kühner

Dr. Hans Kühner-Wolfskehl, geboren 1912 in Eisenach, Sohn des demokratischen Politikers, Anglisten und Naturwissenschaftlers Georg Friedrich Kühner. Erst Studium der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Literaturgeschichte, später der Geschichte. 1932 Florenz und Rom, Gegner des Nazismus, 1937 nach KZ Dachau deportiert, nach Freilassung erneut im deutschen Widerstand, dann Maquis in Frankreich und Italien, dort Aufbau des Widerstandes gegen die deutschen Okkupanten, Verstecken von 2000 und mehr Verfolgten ohne Unterschied. Nach der Befreiung Roms Mitarbeiter an der „Enciclopedia delle Spettacolo“ (internationale Theater-Enzyklopädie). 1946 Übersiedlung in die Schweiz, Mitarbeiter an Presse, Zeitschrift und mehreren Funkanstalten plus Fernsehen in Deutschland und der Schweiz. 1960 Direktor des Goethe-Instituts in Rom, später Niederlegung des Postens, weil er kaum noch Zeit für wissenschaftliche Arbeit ließ. Rückkehr in die Schweiz, dort als freier Autor und Präsident des größten internationalen Exilautorenverbandes deutscher Sprache der Opfer der Hitler-Diktatur. — Bücher zur Musik: Verdi (5. Auflage Rowohlt); Hector Berlioz (Otto Walter), u. a. m. — Zur Geschichte, Papstgeschichte und Kirchengeschichte (kritisch): Vinzenz von Paul als Gestalt des Grand Siècle (Bachem); Caterina Sforza (Giessen); Neues Papstlexikon (S. Fischer, übersetzt ins Englische, Französische und Holländische); Die Päpste (NZN und Echter, übersetzt ins Englische); Die Cäsaren (ebd. übersetzt ins Französische); Index Romanus — Auseinandersetzung oder Verbot (Glock & Lutz, übersetzt ins Französische und Spanische, aber nur im antifrancistischen Barcelona); Tabus der Kirchengeschichte (3 Auflagen, Glock & Lutz, übersetzt ins Italienische und Englische); Gezeiten der Kirche in zweitausend Jahren (NZN und Echter, Band 1; Band 2 wird eröffnet mit einer kritischen Untersuchung der Zölibatsfrage); Latium — Land im Schatten Roms (Hegner, Kulturgeschichte).

Beiträge von Hans Kühner
FORVM, No. 212/I-IV

Fiat caelibatus pereat clerus

Zur Geschichte und politischen Ökonomie des Zölibats
August
1971

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FORVM, No. 221

Kirche als konservative Großmacht

Von 1871 bis 1972
Mai
1972

Seitdem aber steht die Kirche als siegreiche, rücksichtslose Reaktion gegen den eigentlichen Geist der Zeit, als Polizei da; sie ist an die äußersten Mittel gewöhnt und befestigt nun das Mittelalter künstlich aufs neue ... Heiß klammert sie sich an die Vergangenheit in Macht und Besitz an und ebenso (...)