FORVM, No. 176-177
August
1968

Mord auf dem Gipfel

Auf dem Gipfel eines steilen Anstiegs der Auflage, mitten in der Verwunderung, ob es so viele für uns geeignete Leser überhaupt geben kann, trifft uns ein fast perfekter Mordversuch.

Im vorigen Heft erschien mein Aufsatz „Polizeisozialismus“, enthaltend durch Kritik qualifizierte Sympathie für die studentische Bewegung und durch Sympathie qualifizierte Kritik an Bruno Kreisky, dazu die Wiedergabe von Worten des Bürgermeisters Marek über die Studenten samt einer daraus geschöpften satirischen Neufassung des Wiener Programms der SPÖ. Es war Wort für Wort der teuerste Artikel, den ich je schrieb: über das FORVM brach eine Inseratenblockade herein, unter deren Wucht wir taumeln, hingegen nicht zu fallen gedenken.

Durch eine komplette Reorganisation — daher die Verzögerung im diesmaligen Erscheinen, wir bitten um Verständnis — ist es gelungen, unsere Kosten um 30 Prozent herunterzudrücken; der harte Kern der Reorganisation ist noch härtere Arbeit, Preisgabe der Kunstdruckbeilage und Wechsel des Druckverfahrens. (Dies bedingte einen Wechsel der Druckerei; wir scheiden von Rosenbaum nach 15 Jahren idealer Zusammenarbeit; wir drucken bei Fritz Molden, FORVM-Fan der ersten Stunde.)

Ob dieser drastische erste Schritt zur Mordabwehr genügt, läßt sich noch nicht absehen. Wir bitten unsere Leser

  1. um Rat, indem sie die diesem Heft beiliegende, mit Fragen vollgestopfte Karte ausfüllen und einsenden,
  2. um tätige Hilfe, indem sie sich des FORVM-Postsparkassenkontos Nr. 151.804, Kennwort FORVM-Hilfe, oder des diesem Heft beiliegenden Zahlscheines bedienen; auch größere Beträge sind willkommen.

Im übrigen bleiben wir himmelblaue Optimisten. Unverbesserlich schnurgerade wollen wir unseren Weg weitergehen. Wir haben keinen anderen; freundlich in Kurs gesetzte Gerüchte, betreffend amerikanische oder kommunistische oder amerikanische und kommunistische Finanzierung des Neuen FORVM, sind, sozusagen leider, unwahr. Wir werden weiterhin in Unabhängigkeit erscheinen oder gar nicht.

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