Das neue Wiener Programm der SPÖ
Nach den Worten des Bürgermeisters Marek hat das FORVM ein neues Programm für die Wiener SPÖ zusammengestellt:
§ 1.
Die SPÖ ist eine wienerische, keine politische Partei.
§ 2.
Blasmusik hat Vorrang.
§ 3.
Der Standpunkt der Sozialisten ist vormittags ausreichend dargelegt worden.
§ 4.
Nachmittags wollen wir sich erfreuen an der Musik unserer besten Trachtenkapellen und Knappenkapellen, die wir herzlich begrüßen.
§ 5.
Am Schnittpunkt verschiedener politischer und wirtschaftlicher Systeme liegend, haben wir eine Mittlerrolle.
§ 6.
Wir sind Feinde jedes Extremismus, wo immer er kommt.
§ 7.
Wo die Wiener sich vergnügen wollen, lehnen wir jede Diskussion ab.
§ 8.
Wir sind stolz, als freie Menschen auf freier Scholle zu leben.
§ 9.
Wir lehnen ab Diskussionen über den Beschäftigungsstand und geben den Auftrag, daß die Kapellen ihr Programm beginnen, damit die Wiener und Wienerinnen sich erfreuen.
§ 10, 1.
Sozialistische Studenten sind keine Wiener und Wienerinnen.
§ 10, 2.
Sie sind Menschen, die haltlos im luftleeren Raum schweben.
§ 10, 3.
Sie bereiten irgendeine Himmelsfahrt vor.
§ 10, 4.
Sie sollen einer nervenärztlichen Behandlung zugeführt werden.
§ 11.
Wir verlangen Demonstranten, die kommen, um unsere Partei, die eine wienerische ist, sie ist keine politische, zu stören, abzudrängen.
§ 12.
Wir danken der Polizei.
Das Programm wird anläßlich der Wiener Gemeinderatswahlen bzw. knapp vor diesen der Wiener Konferenz der SPÖ vorgelegt werden. Nach neuerlichen Worten des Bürgermeisters Marek werden Hindels und Czernetz das neue Programm als ein echt austromarxistisches Dokument kennzeichnen. Die Delegierten werden durch Wiegen zu den Klängen des Donauwalzers abstimmen.