Geboren am: 26. Januar 1950
Gestorben am: 11. Oktober 2008
Festrede zur „Friedensfeier“, Ulrichsberg, am 7. Oktober 1990 — ungekürzte Tonbandabschrift‚ mit redaktionellen Hervorhebungen. MAYER: Wir dürfen nun unseren Landeshauptmann, Herrn Dr. Jörg Haider, um die Festrede bitten. HAIDER: Sehr geehrte Landtagspräsidentin, Herr Militärkommandant, Herr (...)
Die Aggressivität ist an sich kein Mittel für mich
Im Journal zu Gast, Samstag, 22. Juni 1991 — Gastgeber Hans Besenböck.
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Das ist machbar! Mit der fördernden Mitgliedschaft
Wer ist dieser Jörg Haider? Oder besser: Was ist er? Schon einmal so richtig überlegt? Einfach zu beantworten? Der liberalen medialen Mehrheitsmeinung von links bis rechts in der Mitte schon angeschlossen? Schon kategorisiert? Haider als Ewiggestriger, Rechtsextremer oder gar Faschist schon (...)
Gemma Haider schau’n! Haider, der Medienliebling, der Omnipräsente, der Meistabgebildete — ob mit Fotoapparat, Kamera oder mit der angeblich spitzen Feder eines Karikaturisten, ist nicht so wichtig — Haider, der dann im Laufe seines Vortrages die Chuzpe haben wird, einen Medienboykott ihm gegenüber (...)
Wenn es in Kärnten um „Abwehrkampf“ geht, beginnen sogar die Steine zu reden. Alljährlich, um den 10. Oktober, „ruft“ der Ulrichsberg, eine mäßig felsige Erhebung im Nordosten Klagenfurts, kultischer Ort seit keltischer Zeit und deshalb als Kriegergedenkstätte prädestiniert. Der Ulrichsberg „ruft“ und (...)
Festrede zur „Friedensfeier“, Ulrichsberg, am 7. Oktober 1990 — ungekürzte Tonbandabschrift‚ mit redaktionellen Hervorhebungen. MAYER: Wir dürfen nun unseren Landeshauptmann, Herrn Dr. Jörg Haider, um die Festrede bitten. HAIDER: Sehr geehrte Landtagspräsidentin, Herr Militärkommandant, Herr (...)
Ich werde Jörg Haider erstens keinen Nazi nennen, sondern zweitens einen Trottel. Dies rechtfertige ich wie folgt: Erstens: Einleuchtend hat Peter Michael Lingens, als er seine „Wochenpresse“ vor der jüngsten Nationalratswahl weise vorausschauend zum Zentralorgan einer künftigen blau-schwarzen (...)
Herr Doktor Jörg Haider, Schaudererregend Ihre Aussagen rund um das Kärntner Volksabstimmungs-Jubiläum, besonders Ihre Rede auf dem Mons Carantanus, dem Ulrichsberg, am 7. Oktober! Offenbar weil die international angesehene Historikerin Erika Weinzierl eine eindeutig antinazistische (...)
Zeit: Donnerstag, der 23. Mai 1991, 9.50 Uhr Ort: Wien 8, Florianigasse 8, 2. Stock, Verhandlungssaal 7 Die Personen und ihre Darsteller: Privatankläger: Dr. Jörg Haider, Landeshauptmann von Kärnten Dessen Vertreter: Dr. Dieter Böhmdorfer, Dr. Wolfram Themmer, Rechtsanwälte Beschuldigter: Gerhard (...)
Im Namen der Republik
Am 23. Mai, kurz vor halbelf, wurde G.O. verurteilt, wegen angeblicher „Beschimpfung“ des „freiheitlichen“ Parteiführers und Landeshauptmanns von Kärnten. Das Verfahren geht, schon wegen seiner hübschen Analogie zur Causa Grabher-Meyer, an die Berufungsinstanz und, wenn nötig, auch wieder nach (...)
Diese Richterin ist fast unschuldig. Noch 1983 hatte sie ganz genau gewußt, daß sowas nicht strafbar sein kann, und hatte selbst die Einstellung des Verfahrens gegen mich vorgeschlagen, in der Ratskammer beim Landesgericht, die hat das Verfahren ganz ordentlich eingestellt. Der FPÖ-General (...)
Wir wollen uns im nächsten Heft nochmals mit dem Herrn Haider befassen. Robert Jungk: Das ist wirklich notwendig! Und da hätten wir natürlich gerne eine Stellungnahme von Ihnen, wie Sie das sehen und ... Was sehen, den Haider oder was? Die ganze Angelegenheit, Sie sind doch in den Medien nicht (...)
Der ORF produziert News & Headlines. Jörg Haider lacht herzlich, mit Recht. 20. August 1992, der »Inlandsreport« geht zu Ende, letzte Frage im Sommergespräch mit Dr. Jörg Haider, das beliebte Spiel: Der Gast muß einige vom Interviewer begonnene Sätze zu Ende führen: Helmut Brandstätter: Ich kann (...)
I. Haider, der Oppositionspolitiker Das »profil« und andere Medien führen gegen Jörg Haider eine „Kampein“, wie Waldheim sich ausdrücken würde — und daran ist nichts kritikabel. Wenn dort Einwände gegen diesen Herrn vorliegen, warum sie nicht publizieren? Entscheidend ist doch wohl die Qualität dieser (...)
Hellermeer vs. Jörgbegehren: Sieg für Österreich!
Ausländerpolitik ist per se ausländerkritisch. Das liegt am fundamentalen Unterschied zwischen Österreichern und Ausländern. Der österreichische Gesetzgeber geht davon aus, daß Eingeborene in einem „staatlichen Pflicht- und Treueverhältnis“ (Unabhängigkeitserklärung 1945) zur Republik stehen. Es wird (...)
Jörg Haider hat in einem Interview mit der »Kleinen Zeitung« gesagt, sein Ausspruch über die »ordentliche Beschäftigungspolitik im Dritten Reiche« tue ihm nicht leid. Der abermalige Versuch, uns blöd und »»Untergangster des Abendlandes« (Karl Kraus) harmlos zu machen, weil sie schließlich auch ihre guten (...)
Er hat sich schon wieder blamiert
Weil ich doch jetzt so aufpassen muß, daß mich die Justiz nicht wieder drankriegt, werde ich alle immanenten Tatsachenbehauptungen immer gleich festhalten, um sie anschließend zu belegen. Aber zuerst will ich die Identität des Gemeinten zweifelsfrei machen, schon um jede womöglich ehrenrührige (...)
Haider ist nicht das Problem Österreichs, zu dem er aufgeblasen wird. Noch weniger ist er nur noch die Lösung des Problems, für die er sich ausgibt. Haider ist nicht das Problem, er ist dessen deutlichster Ausdruck, wie ein Fieberthermometer nicht die Krankheit ist, und nur ein Narr glauben kann, (...)
Die Haider-Verwaltung der Zustände („Regierung“) ist noch Papier, wenn auch laut, ungeduldig laut raschelndes Papier. Die Vranitzky-Verwaltung der Zustände („Regierung“) ist Fleisch und Blut. Apropos Blut: Josef Cap sagte Ende 1992, die SPÖ mache „‚Gesetze statt Ausländerhetze‘ gegen das (...)
Ich glaube nicht, daß Haider ein Gottesgeschenk ist für die Mächtigen, vielmehr haben die Werbeagenturen, die der momentanen Regierung beigestellt sind, hier ein absolutes Spitzenprodukt zuwegegebracht. Der Finanzkapitalminister, der in der Hauptsache Staatsschulden produziert und gerade erst neue (...)
Es braucht harte Maßnahmen, damit das Land nicht komplett von Ausländern überflutet wird. Peter Haider, SPÖ-Zentralsekretär (Kurier, 3.6.90) Die seelische Kapazität der Wiener ist erschöpft. Helmut Haider, SPÖ-Bürgermeister von Wien Die Grünen wollen Großfamilien türkisch-serbischer Art mit 30 bis 35 (...)
Wenn Haider die Wahlkampf-Kreide alle aufgebraucht hat, kommt eine scharrende Stimme, seine wirkliche, zum Vorschein. Im richtigen Leben — da wo wir uns tatsächlich befinden, also nicht im Fernseher drinnen oder in einer Illustriertengeschichte ist er nichts weniger als ein Anwalt der (...)
Wenn der Arbeiter Josef H. (44) sagt, wir haben in Österreich „scheindemokratische Macht- und Herrschaftsverhältnisse“, hat er recht. Wenn J. Haider (44) das sagt (Wiener Erklärung, 1992), hat er nicht recht. Es stimmt, wenn Josef H. kritisiert, daß „die freigestellten Zentralbetriebsräte vom Range (...)
Haider will nicht die empörenden Zustände abschaffen, sondern über die von diesen Zuständen hervorgerufene Empörung an die Regierungsmacht kommen. Es geht ihm nicht darum, den Unzufriedenen zu helfen, sondern sich ihrer Unzufriedenheit zu bedienen. Haiders Plan ist nicht das eigene Aktivwerden der (...)
Die Wahlkampf-Autos werden Haider laut Profil (24.10.94) vom Klagenfurter Autohaus Grasser zur Verfügung gestellt. Die Penthouse-Wohnung in Wien wird Haider vom Immobilienmakler Ernst Karl Plech (Standard, 30.9.94) spendiert. Haiders Buch „Die Freiheit, die ich meine“wird von der Libro-Kette (...)
Haiders Aufgabe ist es nicht, den Billa-Lagerstaplern zu helfen, sondern ihre wort- und bodenlose Wut von K. Wlaschek (Besitzer) und V. Schalle (Generaldirektor) abzuwehren. Um die Geldigen freizuspielen, muß er ihre Knechte auf die falsche Fährte bringen: Ausgebeutet werde der Arbeiter durch den (...)
Die Industriellenvereinigung hebt 0,5 Promille der Lohnsumme ihrer Mitgliedsbetriebe als Vereinssteuer ein, um mit diesem Geld dann in die Wahlkämpfe von VP und FP zu investieren. Das ist deswegen so wichtig, weil die gesamten Industriellen Österreichs rein zahlenmäßig lediglich die Zehe eines (...)
Die relativ wenigen, die davon profitieren, wie alles eingerichtet ist, können und die relativ vielen, die darunter leiden, müssen feststellen, daß die Haider-Partie nicht etwas anderes will, sondern bloß mehr von dem, was ist. Sie fühlt sich wohl im Bestehenden, zelebriert den Luxus der Gstopften. (...)
Was hat J. Haider mit dem schrecklichen A.H. zu tun? Ist es überhaupt zulässig, beide in einem Satz zu nennen? Nützt A.H. heute J. Haider oder schreckt er die Leute eher von Haider ab? Bringt er ihm Wähler? Ist die Person des A.H. hilfreich für Haider, wenn er Arbeiterstimmen fangen geht? Stärkt (...)
Haider in Innsbruck, der Landhausplatz gefüllt von und mit solchen Haider-Gegnern: vom gegenüberliegenden „Haus der Industrie“ herunter schaut man mit großer Befriedigung auf dieses Spektakel, das Haider hier bereitet wird. Die Demonstranten, allesamt mit dem Rücken zur VÖI, haben nicht den leisesten (...)
Keine Sparte der Wissenschaft boomt derzeit in Österreich so stark wie die Wissenschaft vom Haider. Während Georg Trakl grad noch drei Leuten den Unterhalt ermöglicht, werden durch die Befassung mit Haider heute bereits halbe Institute voller Assistenten, Dozenten, Professoren usw. wohl genährt. (...)
Es gibt vier Sorten Journalisten, und alle viere haben ihren Anteil am Aufstieg Haiders: erstens die zeitgeistigen vom Schlage Basta, zweitens die konservativen vom Schlage Kurier, drittens die reaktionären vom Schlage Kronenzeitung und viertens die revolutionären. Alle helfen Haider. Letztere, (...)
Haider ist gar nix. Er ist grad soviel wie der Johann Kogler aus Kapfenberg. Nein, weniger natürlich. Aber er hat vierzehn Tageszeitungen und weißgott wieviele Wochenmagazine usw., die wie riesige Lautsprecher jeden Schnaufer von ihm monströs ins Land hinausheulen. So still könnte er gar nicht (...)
Kommt Zeit, kommt Rat. Kommt Zeitgeist, kommt Unrat. Basta-Chef W. Schima bejubelte bereits die Wahl Haiders zum FPÖ-Obmann am Innsbrucker Parteitag 1986: „Ich habe die Ehre und das — warum nicht? — Vergnügen, die nationale Hoffnung auf seinem Siegeszug zu begleiten.“ Was folgt, ist eine (...)
Haider gilt vielen als das Gegenteil des Falschen — und schon darum als der Richtige. Haider werden blanko die Eigenschaften unterstellt, die denen Vranitzkys und Schüssels entgegengesetzt sind. An etwas Drittes vermögen die Leute nicht mehr zu denken: an sich selber, an ihresgleichen! Das ist in (...)
Freitag, 17. März, abend: Auftakt im Parlament Samstag, 18. März, 11 bis 24 Uhr, im Wiener Rathaus: Diskussionspodien, Workshops, Kultur Antirassismusfestival für Kinder am 14. Mai in Laa/Thaya Im Nachzieh-Verfahren hat die Haider-Bewegung den politischen Ort der Honsik-Bewegung vom 18. November (...)
an alle seine mir bekannten Adressen: F Kärntnerstr. & Parlament, privat in Klagenfurt, Wien und im arisierten Bärental Aus mehreren meiner Artikel wissen sie ja, daß sie in meinen Augen seit ihrer Ulrichsberg-Rede 1990, wo sie u. a. den Raubkrieg der Nazi verherrlichten, ein (...)
Jörg Haider ist der Märtyrer der österreichischen Nation. Was dieser Mensch alles zu ertragen hat: mafiose Politiker und dubiose Journalisten, unordentliche Beschäftigungspolitik und grenzenlose Einwanderungspolitik einer Regierung, deren einzige Tätigkeit offensichtlich darin besteht, IHN (...)
Haider selber gibt es gar nicht. Er ist nur nocheinmal das, was ohnehin schon ist. Das Österreich zuerst hat er von Thomas Klestil, der es von Alois Mock hat, und die Dritte Republik hat er von Andreas Khol, der sie von der Steirischen ÖVP hat. Angefüllt hat er die hohle Phrase mit Bestimmungen (...)
Wem nicht schaudert vor dem, was ist, sondern erst vor dem, was wird, wird auch das nicht verhindern können. Die herrschende Ordnung in Österreich wird nicht, sondern ist ein Verbrechen am Großteil der eigenen Bevölkerung und ist eines an Milliarden Menschen in den Hungerländern, die im (...)
Wenn Haider ein Populist wäre, würde er Dinge sagen, die ein Großteil der Bevölkerung lieber hören würde als zum hundertsten Mal den Quatsch von Bürokratiedschungel und Privilegiensumpf. Er würde die Anhebung der Löhne um 25 Prozent fordern (damit erwischte er die Menschen doch auch, wo sie verletzt (...)
Das Haiderwählen spielt sich auf der psychologischen, nicht auf der politischen Ebene ab. Kein Haider-Anhänger wird ihn je nach einem Strukturprogramm fragen. Die Seelenverfassung der Menschen, die Haider vorfindet, ist aber sehr wohl, und zwar total, vom wirklich Politischen bestimmt, d.h. eben (...)
Er bietet dir und mir an, uns in ihm wiederzuerkennen. Dazu steigt er immer wieder ganz tief herab, macht sich klein wie die kleingemachten Leuten, indem er sich als rundum Verfolgter darstellt. Wie wenige seiner möglichen Wählerinnen und Wähler haben nicht allen Grund, sich als Opfer zu sehen! (...)
Die Verhältnisse sind zum Dreinhauen, keine Frage. 57m2-Spannteppichbodenfläche zum Wohnen, E 249 und E 1422 zum Fressen. Die in der Wohnbatterie zwischen links und rechts und im Bürogebäude zwischen vorn und hinten wahrlich Eingeklemmten sehen keine Möglichkeit, die Dinge zu ändern (außer mit (...)
Warum erwischt er die Haiderwähler so treffsicher am wunden Punkt? Weil er an der selben Stelle selber einen großen schmerzenden Pletzn hat. Er braucht nicht nach Anleitung vorzugehen, braucht gar nicht einmal zu wissen, wie was (siehe oben) funktioniert, er kann, wenn er aus sich schöpft, aus (...)
Haider ist immer ein Abklatsch. Bevor er die starken Männer in den USA entdeckt hat, hatte er’s mit Franz Josef Strauß. Oder umgekehrt: An Ross Perot und Newt Gingrich klammerte er sich an, als ihm das Vorbild aus Bayern in der Erinnerung verblaßt war. Nicht nur einmal bezeichnete sich Haider „als (...)
Die Mode bietet im Kapitalismus den vom Kapitalismus zugerichteten Menschen eine Stütze für ihr geschwächtes Selbst. Ob Veloursjacke, Meschen, Handy oder Civic Sport, das Topaktuelle verleiht eine Identität. jene, die hintenaus sind, erkaufen sich das Gefühl, vorne zu sein. Die, denen offensichtlich (...)
Das Bild des kämpfenden Haudegens, das Haider von sich zu schaffen versucht, hat, wie man spätestens seit „Rambo“ und „Terminator“ weiß, bei den Menschen unter dem Kapitalismus große Anziehungskraft. Aber so belanglos Silvester Stallones Studio-Scharmützel wären, wenn er nicht bis ins letzte (...)
Will die Reaktion erfolgreich sein, muß sie sich schick anziehen. Modernität hat nichts zu tun mit Fortschritt, sie dient nur dessen Vortäuschung. Sein Büro mit höchst schrägen Designerstühlen einrichten lassen hat sich z.B. ein Wolfgang Schüssel, der politisch in den 50er Jahren sitzen geblieben ist. (...)
Je rasender Haider dem ständig gezogenen einfältigen Vergleich mit Hitler durch trendiges Styling zu entfliehen sucht, desto ähnlicher wird er ihm. Ganz einfach, weil auch jener die Speerspitze des brutalen Kapitalismus gewesen ist. Uns erscheint die NSDAP von 1933 entsetzlich gestrig. Aber sie (...)
Die Großveranstaltungen der FPÖ im Nationalratswahlkampf 1994 wurden in Zeitungsinseraten und auf Plakaten unter dem Titel „Jörg Haider-Tour 94“ angepriesen, womit z.B. an Udo 70 oder Pink Floyd Tour 1990 angestreift werden sollte. Verteilt wurden dabei ein als Wahlprogramm getarnter aufklappbarer (...)
Haider ist richtig leicht auszurechnen. Er ist ja so billig gemacht! Er wird eine Parteifahne einführen und eine Parteihymne und ein Parteimaskottchen. Er wird in die Bandenwerbung in Sportstadien einsteigen, Dressenwerbung machen und Haiderdosenbier auf den Markt bringen. Es ist keine (...)
Wenn Sie irgendwo gelesen haben sollten, Haider wolle das System stürzen, so muß es sich um einen Druckfehler handeln. Es ist schlimmer! Er will es stützen. Sein Programm ist, dort weiterzumachen, wo wir sind. Wer das, was jetzt ist, grundsätzlich akzeptiert, wird sich schwertun, gegen einen zu (...)
Je eindeutiger das große Geld herrscht, desto wichtiger ist diesem der Eindruck, es herrschten die Politiker: „Clinton bleibt hart“, „Vranitzky setzt Wohnbauprogramm durch“, „Jelzin stärkt den Rubel“ usw. Dieser uns tagtäglich um die Ohren klatschende Unsinn ist Ausfluß und gleich wieder Grundlage des (...)
Haider erschießen. Das ist zuviel verlangt? Das ist, wenn schon, zuwenig verlangt. Man müßte dann schon auch Vranitzky und Schüssel und Petrovic und Schmidt und Klima und Ditz ... und vor allem Maculan und Meinl und Schwarzenberg und und und. Der Schuß, der Haider genau trifft, verfehlt sein Ziel (...)
Auch ich würde lieber etwas Gemütlicheres sagen — von der Art: „Wir müssen den Druck auf Vranitzky steigern“, „Wir müssen die Reformkräfte innerhalb dieser oder jener Partei stärken“ —, aber es wäre verbrecherisch. Wer möchte, daß ihm jetzt recht gegeben wird, wird vorschlagen, man müsse „Österreich (...)
Wahlen in der kapitalistischen Demokratie haben auch den Zweck, die Bevölkerung gezielt, immer wieder, an der falschen Stelle zu spalten. In Wahrheit gehören 95 Prozent der Haiderwähler und 95 Prozent der Vranitzkywähler, ja überhaupt 95 Prozent der Wähler und 95 Prozent der Nichtwähler zusammen. Sie (...)
Wenn Haider, wie es heißt, die Wut der Leute schürt, dann schürt er eine Wut, die da ist. Wir haben ja schon fast geglaubt, sie wäre in billigem Feierabendglück ersäuft worden. Wenn man Haider für irgendetwas dankbar sein müßte, dann dafür, daß er diese vorhandene riesengroße, mächtige Wut sichtbar (...)
Zum Süßen, das es gab, wurde uns auch Saures gegeben. Ausgehend von der Erkenntnis, daß sich die Wählerschaft noch erfolgreicher als von Haider mit Haider bedrohen läßt, wurde er ins Beitrittsmanöver eingebaut: Innenpolitisch bedeutet ein ‘Nein’ am 12. Juni mit großer Wahrscheinlichkeit, daß Haider in (...)
Zwölf Jahre Haider demonstrieren zwölf Jahre der theoretischen und praktischen Unzulänglichkeit all seiner Kontrahenten. These 1: Die Gegner Haiders aus dem liberalen und linken Spektrum stehen auf verlorenem Posten: Sie bemühen sich redlich, auf etwas hinzuweisen, was ohnehin zutage liegt: (...)
Aus den Statements von Gerhard Scheit und Franz Schandl zur Podiumsdiskussion Haider und die Freiheitlichen im Neuen Institutsgebäude der Uni vom 24.11.1998 anläßlich der Präsentation von Weg und Ziel 4/1998. Vor einer Woche fand hier, im selben Raum, ebenfalls eine Veranstaltung über Haider und (...)
Was zu erwarten war, ist eingetreten. Mit großem Vorsprung hat Jörg Haider es geschafft. Erstmals ist die FPÖ in einem Bundesland zur stärksten politischen Kraft aufgestiegen. Der Sieg in Kärnten hätte deutlicher nicht ausfallen können. Nichts konnte ihn stoppen: kein Argument, kein Skandal, ja nicht (...)
Ein von Jörg Haider (aber nicht nur von ihm) beliebtes und oft verwendetes Feindbild richtet sich gegen die vermeintlich Mächtigen in diesem Land, gegen die es aufzubegehren gilt. Es geht davon aus, daß es sich „Die-da-oben“ stets richten können und die sogenannten keinen Leute – die im Singular (...)
Keine Verstaatlichung des Menschen, sondern eine Vermenschlichung des Staates — Zeitung des Freiheitlichen Bildungswerkes 1995 1. Voraussetzungen Selbst das Wunder der Nachkriegszeit, die vom Vernichtungskrieg gezeugte Wohlfahrt, währt nicht ewig. Mit dem Schrumpfen der Wachstumsraten, und vom (...)
Die FPÖ hat — kaum überraschend — die jüngsten Nationalratswahlen mit über 27% gewonnen. Damit ist sie zur zweitstärksten Partei Österreichs aufgestiegen. In einigen Bundesländern sogar zur stärksten. Gewonnen wurde diese Wahl mit rassistischen Plakaten die den „Stop der Überfremdung!“ forderten. Die (...)
Auf diesen mehr bedrohlichen als trotzigen Stabreim könnte man das Verhalten des offiziellen Österreichs auf die internationalen Angriffe auf „unser“ Nationalratswahlergebnis bringen. Wir tun, was wir wollen. Wir sind wieder wer. Wir bestimmen uns selbst. Die Verteidigung des Wahlergebnisses ist (...)
Dieses Land ist nach den Wahlen, was es auch vorher schon war. Die Rückkehr zur Normalität ist nicht die Lösung, sondern das Problem.
Das Gerede vom „Rechtspopulisten“ kommt Haider, seiner Bewegung und allen volksgemeinschaftlich Gesinnten überaus gelegen. Auf diese Weise können sie so tun, als wäre das Land eines wie jedes andere auch. Haider wird nicht zögern, des öfteren darauf aufmerksam zu machen, daß alle erfolgreichen, (...)
Im Kernland der FPÖ soll eine „Kulturkarawane gegen Rechts“ politischen Protest ins Land bringen. Blaue Seen, hübsche Berge, malerische Bergbäuerinnen, die kurz vor dem ökonomischen Kollaps noch ein paar Steilhänge mit der Sense mähen, Blondinenwahl im Seehotel, romantische Autobahntrassen über die (...)
Seit die FPÖVP-Koalitionsregierung Österreich regiert, bemüht sich diese nicht nur um eine nationalistisch-patriotische Agitation im allgemeinen, sondern auch um möglichst schlechte Beziehungen zu den östlichen Nachbarstaaten Österreichs. Insbesondere gegenüber Tschechien und Slowenien hat hier die (...)
Der Führer, die Show, das Publikum
Bekannt wurde Klaus Ottomeyer vor allem durch seine 1977 bei Rowohlt publizierte Studie „Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen“, die — für damals keineswegs untypisch — eine hohe Taschenbuchauflage erreichte. Seit 1983 ist der 1949 in Frankfurt am Main geborene Ottomeyer Professor für (...)
Herbert Auinger präsentierte am 27. September im Wiener Café 7-stern selbst überlassen bleibt, uns über sich aufzuklären: Das letzte Beispiel dafür hat sich am 4. Juli abgespielt im ORF, leider zu spät, um ins Buch aufgenommen zu werden. Aber trotzdem: eine komprimierte Darstellung dessen, (...)
„Für Volksdeutsche keine Knete — hoch leben die Benes-Dekrete!“ Irgendeinen direkten Außenfeind scheint Österreich unter dieser neuen Regierung zu brauchen: Während der so genannten Sanktionen waren das Frankreich und Belgien, jetzt ist es die Tschechische Republik. In beiden Fällen engagierten und (...)
Auf Grund der Gegensätze in der Einschätzung von Nationalsozialismus und Antisemitismus, von Nation, Krise und postfaschistischer Gesellschaft, von Israel und dem Massenmord im World Trade Center, sowie auf Grund des Distinktionsbedürfnisses der verbleibenden Redakteure haben sechs der neun (...)
Jörg Haider hat in seiner Politik gegenüber der slowenischen Minderheit Kärntens nicht nur ein Exerzierfeld seines Deutschnationalismus gefunden. Haiders Politik stellt zwar einen erneuten Höhepunkt kärntner Deutschtums-Politik dar, greift aber auf eine lange Tradition deutschnationaler politischer (...)
Die „Befreiung Palästinas“ hat im Mittel des Mords durch Selbstmord einen Trumpf entdeckt. Auch wenn die Zahl der Todesopfer auf palästinensischer Seite das Drei- bis Vierfache der getöteten Israelis ausmacht, so können die „Gotteskrieger“, welche auf längere Sicht allein zu dieser über- und daher (...)
Das Szenario ist bekannt. Seit der Regierungsbeteiligung der FPÖ kommt es in Österreich immer wieder zu Konflikten zwischen freiheitlichen Regierungsmitgliedern und Jörg Haider. Wenn die FPÖ-ÖVP-Koalition in Wien die sozialstaatlichen Almosen weiter zusammenkürzt, geriert sich der Kärntner (...)
Juden sind der Abschaum der menschlichen Rasse. (Saddam Hussein im irakischen Radio, 9.6.2001) Jörg Haider hat die Eindrücke von seinen Solidaritätsbesuchen im Irak zu Papier gebracht: Unter dem Titel „Zu Gast bei Saddam. Im ‚Reich des Bösen‘“ erschien Ende März beim Ibera Verlag ein gut (...)
Fahrenheit 9/11 — Der Kreuzzug des kleinen Mannes
Soviel stand bereits vor dem Filmstart in Europa bereits fest: Fahrenheit 9/11, der neueste Film von Michael Moore, ist ein Kassenknüller. Und es ist ebenfalls eingetreten, was man mit hoher Wahrscheinlichkeit prognostizieren konnte: das ressentimentgeladene Propagandawerk ist auch in Europa an (...)
Am 9. November 2005 finden im Gedenken an den Novemberpogrom 1938 und die folgende Vernichtung der Jüdinnen und Juden zwei Kundgebungen statt, die beide aufgrund fast identischer Inhalte von der ÖKOLI unterstützt werden. Sie wurden zeitlich so gelegt, dass der Besuch beider Gedenkveranstaltungen (...)
Jörg Haider ist tot und niemand freut sich. Dem modernisierten europäischen Rechtsradikalismus ist eine Leitfigur abhanden gekommen, weil sie sich volltrunken hinter das Steuer setzte und nach Walhall raste. Seine früheren Konkurrenten aber, die ihn schon zu Lebzeiten nicht nur beneidet, sondern (...)
Stefan Petzner machte sich Ende Juli Gedanken über die globale Krise: „Wer ist im Hintergrund so mancher großen Bank? Das verspekulierte Geld ist ja nicht weg, es hat nur jemand anderes. Nämlich Banker und Spekulanten an der Wall Street. Wenn man dann noch forscht, woher Goldmans und Lehmans so (...)
Der österreichische Ausnahmefall gerät zum europäischen Paradigma. Was als österreichische Absonderlichkeit seinen Anfang nahm, hat sich inzwischen zu einem gesamteuropäischen Phänomen ausgewachsen. Was etwas unpräzise als Rechtspopulismus bezeichnet wird, ist mittlerweile von veritabler Größe. Auch (...)
Der Masterboy der europäischen Scharfmacher will österreichischer Bundeskanzler werden. Es ist also vorbei. Überraschung dürfte es wohl keine mehr sein, dass auch in Österreich heuer noch gewählt wird. Das war abzusehen. Es war eine Frage der Zeit, bis die Koalition kippte. Zufälliger Auslöser (...)