Neues aus Bukarest
Das literarische Leben Rumäniens erlebt seit wenigen Jahren einen Aufschwung, der erst allmählich über die Grenzen des Landes hinausdringt. Neben der repräsentativen Zeitschrift „Viata romanesca“ und der vom rumänischen Schriftstellerverband herausgegebenen „Neuen Literatur“ erscheint zum Beispiel „Secolul 20“ („20. Jahrhundert“), das von Kafka bis Hemingway oder Ionesco Weltliteratur in Übersetzungen und Essays präsentiert, in einer Auflage von fast 20.000 Exemplaren. Der jüngste Gedichtband von A. E. Baconsky war bei einer Auflage von 3680 Exemplaren nach drei Tagen vergriffen. Inwieweit die Quantität des Produzierten auch der Qualität entspricht, können wir nicht entscheiden, da wir auf wenige Übersetzungen angewiesen sind. Um diesem Mangel abzuhelfen, baten wir den jungen Wiener Lyriker und Studenten der Balkanologie, Max Demeter Peyfuss, die nachstehend gedruckten Gedichte für uns zu übertragen. — Frau Nina Cassian, Jahrgang 1924, schrieb Kinderbücher, übersetzte Bertolt Brecht, veröffentlichte mehrere Gedichtbände und arbeitet derzeit an einem „Faust“. A. E. Baconsky veröffentlicht seit zwanzig Jahren Gedichte und Essays, und Petre Stoica, Jahrgang 1932, arbeitet als Übersetzer und Essayist an der Zeitschrift „Secolul 20“ mit.